Bottrop. Mit fast 101 Jahren ist Maria Düngelhoff eine der ältesten Menschen in Bottrop. Sie ist nie weggezogen: „Ich bin dankbar, hier wohnen zu können.“

Die Bottroperin Maria Düngelhoff gehört mit ihren 100 Jahren zu den ältesten Menschen der Stadt und ist trotz ihres hohen Alters noch fit. Am 23. Juli ist es soweit und sie feiert ihren 101. Geburtstag. „Man merkt, dass man älter wird, aber im Grunde bin ich noch gut dabei“, erzählt sie stolz. Denn krank sei sie keinesfalls, doch ein paar Wehwehchen gehörten nun mal zu ihrem Alter dazu, sagt sie schmunzelnd.

Mit ihrer Geburtsstadt Bottrop ist sie sehr verbunden

Maria Düngelhoff lebt im Seniorenzentrum Käthe Baus nahe der Innenstadt. Dass sie in Bottrop alt werden kann, war der 100-Jährigen sehr wichtig. Denn mit ihrer Geburtsstadt sei sie bis heute sehr verbunden. „Bottrop ist meine Heimat und ich bin dankbar, dass ich hier wohnen kann“, sagt sie.

Das Fenster weit geöffnet, sitzt die alte Frau in ihrem Sessel und blickt mit einem zufriedenen Lächeln auf den Garten des Hauses. „Ich gehe jeden Tag eine große Runde ums Haus“, erzählt Maria Düngelhoff. Dass die Bottroperin in ihrem Leben schon so einiges erlebt hat, verraten die zahlreichen Erinnerungsbilder im Zimmer der Frau. „Ich bin mit sieben Geschwistern aufgewachsen, nachdem meine Eltern aus Ostpreußen nach Bottrop kamen“, verrät sie. Denn ihr Vater, der gelernter Hufschmied war, konnte in der „Pferdestadt“ Bottrop gut Fuß fassen.

„Das Leben ist mal schön und manchmal schwer“

Sie selber habe Hauswirtschaft gelernt und unter anderem bei der Knappschaft gearbeitet. Zusammen mit ihrem Ehemann hat sie dann in Bottrop eine Familie gegründet und in der Stadt ihr Leben gelebt. Doch das Leben halte oftmals auch böse Überraschungen bereit: Nach 31 Jahren glücklicher Ehe verstirbt ihr Ehemann und hinterlässt eine Lücke im Leben der Bottroperin. „Das Leben ist mal schön und manchmal schwer“, erzählt sie. Doch aufgeben kam für die damals 55-Jährige nicht in Frage. „Man muss das Leben genießen und das Beste draus machen“, so die Lebensphilosophie der 100-Jährigen.

Und doch, sagt sie: „Das Leben hier ist oft sehr belastend. Es gibt mit dem Alter auch viel Leid.“ Dass die 100-Jährige sowohl körperlich als auch geistig noch fit ist, sei im Seniorenzentrum eher die Ausnahme. „Ich bin froh, dass ich nicht im Bett liegen muss und auch im Kopf noch klar bin.“ Einsam fühle sie sich jedoch nie. „Meine Töchter besuchen mich oft, alleine bin ich selten.“

Mit einem Lächeln im Gesicht: „Immer positiv denken“, das ist das Motto der 100-Jährigen.
Mit einem Lächeln im Gesicht: „Immer positiv denken“, das ist das Motto der 100-Jährigen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Niemals negativ denken: Maria Düngelhoff strahlt vor positiver Energie

Doch besonders während der Corona-Pandemie war dies anders: „Wir mussten zeitweise 14 Tage im Zimmer bleiben“, sagt Maria Düngelhoff. Die Zeit sei besonders für die Menschen im Seniorenzentrum sehr schwierig gewesen. Aber ihre positive Energie habe sie auch während dieser herausfordernden Zeit nie verloren. „Manche Dinge kann man einfach nicht ändern. Wichtig ist aber, dass man immer positiv bleibt.“

Das sei auch der Tipp, den sie jüngeren Menschen geben würde: „Man soll das Leben genießen und nicht negativ denken“, sagt sie mit einem Lächeln. Diese Lebensphilosophie bringe sie auch ihren beiden Töchtern näher. Denn die 100-Jährige möchte nicht, dass ihre Familie übermäßig viel Rücksicht auf sie nimmt und dadurch in ihrem eigenen Leben zurückstecken muss.

Dass die Bottroperin trotz einiger Schicksalsschläge immer guter Dinge ist, sieht man der Frau an. Und besonders, dass in ihrer Familie noch nie jemand so alt geworden ist wie sie, mache sie schon ein wenig stolz. „Ich habe Glück gehabt mit meinen Genen“, sagt sie schmunzelnd. Denn ein anderes Geheimnis für ihre Fitness im Alter gebe es nicht.