Bottrop-Kirchhellen. Das Verkehrschaos in Bottrop-Kirchhellen nimmt zu: Viele Besucher der Freizeitparks Movie Park und Schloss Beck beachten keine Verkehrsregeln.
Vor den Sommerferien wird sich die Stadt Bottrop gemeinsam mit den Betreibern von Movie Park und Schloss Beck und Bezirkspolitikern über das Verkehrskonzept für die Freizeitparks beugen. Aktueller Anlass: der Schleichverkehr, der Feldhausen an schönen Tagen förmlich verstopft. In dieser Saison, klagen Anwohner, ist es noch einmal schlimmer geworden.
„Wir kommen an manchen Tagen nicht mehr raus aus dem Dorf, weil alle Straßen zugestaut sind“, klagt Anwohnerin Petra Pöche, die seit Jahrzehnten Am Dornbusch wohnt. „Das ist jetzt die dritte Saison in Folge, in der es immer schlimmer wird“, sagt Stefan Bertelwick, Küchenchef des Gasthofs Berger an der Schlossgasse.
Und auch im Straßenverkehrsamt ist angekommen, dass der Verkehrsdruck in Feldhausen noch einmal eine neue Dimension erreicht hat: „Die aktuellen Beschwerden haben uns und die Polizei auch erreicht. Dazu haben zahlreiche Einsätze stattgefunden. In Absprache mit dem Movie Park wurde versucht, durch zusätzliche Sperrungen in Feldhausen die Verkehre aus dem Stadtteil zu halten.“
Das klappt aber nicht. Im Kern aus vier Gründen: Immer noch nutzen viel zu wenige Besucher die Nordumfahrung von der Anschlussstelle Feldhausen über Adelsbredde und Lohbraucksweg. Immer mehr Besucher ignorieren Absperrungen, Verbote und Verkehrslenkung.
Google Maps lotst Besucher immer noch durch Anlieger- und Spielstraßen zu den Parks. Und selbst die Besucher, die die Entlastungsparkplätze am Lohbraucksweg nutzen, sorgen für Rückstau auf der Warner-Allee: an der Fußgängerampel am Mesteroth.
Navis schicken Movie-Park-Besucher über die falschen Wege
Wenigstens dafür ließe sich eine Lösung finden, sagt Bertelwick, durch eine Fußgängerbrücke über die Warner-Allee oder einen Fußweg zur Bahnunterführung in Höhe der Mitarbeiterparkplätze am Movie Park. Doch was tun, wenn das Navi die Besucher auf den falschen Weg schickt?
„Interessant ist, dass Google Maps die ,Anlieger frei’-Hinweise ignoriert und Verkehrsteilnehmer durch Feldhausen lotst“, sagt Movie Park-Geschäftsführer Thorsten Backhaus. „Aus unserer Sicht sind die Gäste, die durch Feldhausen fahren, von der A2 abgefahren oder kommen aus dem städtischen Umfeld und fahren erst gar nicht über die A31.“ Stimmt, sagt Bertelwick: „Aus Gladbeck schickt das Navi die Besucher durch eine Spielstraße.“
Noch schwieriger ist der Umgang mit Parkbesuchern, die Verbote und Absperrungen souverän ignorieren wie an der Kreuzung Liboriweg/Lippweg oder am Hohen Feld. „Die Leute werden immer dreister“, sagt Anwohnerin Petra Pöche.
Der Gasthof Berger hat schon Barrikaden aus Bänken gebaut an der Kirche, um die Parkbesucher fernzuhalten. Nutzt nichts, sagt Stefan Bertelwick: „Wir stellen mittlerweile an den Maifeiertagen und bestimmten Sonntagen einen Mitarbeiter als Parkplatzwächter ab, da Beschilderungen ignoriert und Absperrungen entfernt werden.“
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Stau an der Bottroper Freizeitparks: Was passiert im Notfall?
Dass Mitarbeiter im Stau stehen, genervte Gäste Buchungen kurzfristig absagen und Kuchenkäufer sonntags nicht mehr kommen, muss der Gastronom verschmerzen. Aber was, wenn es mal um Leben und Tod geht? „Was passiert bei einem akuten Notfall in Feldhausen-Dorfmitte an solchen Tagen zwischen 10 und 12 Uhr?“
Bertelwick fordert deshalb „ein Gesamtkonzept, wie man bis zu 25.000 Besucher zeitnah in die ,Sackgasse’ Feldhausen bekommt, ohne die Bürger zu gefährden“. Die vor einigen Jahren ausgebaute Nordumfahrung könnte ein Teil der Lösung sein, sagt Parkchef Thorsten Backhaus: „Sicherlich besteht noch Potenzial, die Nordumfahrung besser anzubinden.“ Und Stadt-Sprecher Ulrich Schulze sagt: „Das Ziel muss sein, in Abstimmung mit den beiden Freizeitparks mehr Besucher über die Nordumfahrung zum Park zu lotsen.“ Wenn Google Maps mitspielt.