Bottrop. Die Besuche in drei Bottroper Parks am Wochenende zeigen, nicht überall ist es eine grüne und schöne Oase. Ein Park fällt besonders negativ auf.
In den sozialen Netzwerken sind Bottrops Parks oft ein beliebtes Fotomotiv. Zuletzt häufen sich aber die Beschwerden. Immer mehr beklagen sich über schlechte Zustände. Die WAZ Bottrop hat sich am Wochenende drei Parks angeschaut und sich ein Bild von Bottrops grünen Oasen gemacht.
Der Volkspark Batenbrock ist gut besucht. Pärchen flanieren über die weitläufigen Wege, Familien besuchen mit ihren Kindern den Spielplatz und Freundesgruppen sitzen auf den großen Wiesen. Der Stadtteilpark kommt also gut an und wird bei sonnigem Wetter viel genutzt.
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Die neu gestaltete Parkanlage überzeugt: entspannen, spielen oder Sport treiben. Der Volkspark bietet viele Möglichkeiten. Müll oder kaputte Spielgeräte sucht man beim Vor-Ort-Besuch vergebens. Auch die Bottroper sprechen in höchsten Tönen von ihrem Zufluchtsort vor der Hitze. „Bei diesem Wetter bin ich fast jeden Tag hier“, sagt Tanja Müller.
Die 41-Jährige nutzt den Park vor allem zum Entspannen. Doch auch die vielen Sportangebote nutze sie hier häufig. „Wir spielen auch viel Fußball und Tischtennis“, sagt sie. Besonders begeistert sei sie jedoch von der Sauberkeit des Parks. „Ich habe mich im Park noch nie unwohl gefühlt. Hier ist es sehr sauber und gepflegt“, meint sie.
Das Angebot im Volkspark spricht jede Zielgruppe an. Der Bürgergarten ist eine Besonderheit des Parks. Hier kann man mitgärtnern und sich gemeinsam um die Pflanzen kümmern. Doch vor allem der Spielplatz ist an diesem Tag gut gefüllt. „Die neue Kletteranlage ist wirklich sehr schön geworden“, findet Michael. Der Bottroper ist mit seiner Tochter zum Spielen in den Volkspark gekommen.
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„Die Kinder haben hier viele Möglichkeiten zum Spielen und viel Spaß“, sagt er. Und auch er ist vom Zustand des Parks überzeugt. Denn er finde es gut, dass es mittlerweile so viele Mülleimer im Park gebe. „Der Park ist vor allem an keiner großen Straße, das ist besonders mit Kindern sehr schön.“
Eindruck des Prosperparks: Gut gepflegt, aber nur wenige Besucher
Im nahegelegen Prosperpark sieht es ähnlich aus. Auch dort liegt kein Müll herum und die Anlage ist gepflegt und sauber. Auffällig hier: Trotz des guten Sommerwetters am Wochenende ist der kleine Park nahezu menschenleer leer.
Flanierende Familien oder Gruppen, die auf der Wiese entspannen, sind selten. Das könnte vor allem daran liegen, dass die Wiesenflächen hier naturbelassen sind und das Gras fast kniehoch steht.
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Ganz anders sieht es jedoch im Welheimer Park aus. Die große Parkanlage lässt schon beim Betreten der Grünanlage erahnen, dass es anders zugeht als in Batenbrock. Schon nach den ersten Metern liegen Pizzakartons, Plastikbecher und jeglicher andere Müll herum. Es stehen genügend Mülleimer im Park, doch anscheinend werden diese eher ignoriert als genutzt.
„Müll ist hier leider ein sehr großes Problem. Überall liegt Müll herum und vor allem die vielen Zigarettenstummel sind wirklich ekelhaft“, sagt Bernhardine Rose. Sie kommt mit ihrer Enkelin Mila trotzdem gerne in den Bottroper Park.
Für Kinder gefährlich: Müll im Welheimer Park ist ein großes Problem
„Der neue Spielplatz ist richtig toll und für jedes Alter gemacht worden“, sagt sie weiter. Dennoch finde sie es schade, dass die schöne Anlage so vermüllt sei. „Vor allem mit Kindern muss man aufpassen. Das geht so schnell und sie nehmen Müll in den Mund, der hier im Sandkasten liegt.“ Erst letztens habe sie einen riesigen Müllberg gefunden, der wohl von einem ausgelassenen Picknick zurückgelassen worden sei.
Keine 100 Meter vom Spielplatz entfernt liegen Glasscherben auf dem Weg, Sitzgelegenheiten sind von Müll umgeben und auch die Wiesen im Park sind mit Müll überseht. Dass dies wohl kein Einzelfall an diesem Tag ist, bestätigt gegenüber der WAZ auch eine weitere Bottroperin.
Besucherin: „Teilweise liegen hier sogar dreckige Windeln rum.“
„Heute ist das noch harmlos. An manchen Tagen ist das Müllproblem noch um einiges schlimmer“, meint Christiane Stadler. Mit ihrem Hund komme sie regelmäßig in den Park, doch wohlfühlen würde sie sich hier nicht.
„Teilweise liegen hier sogar dreckige Windeln rum“, erzählt sie. Sie könne nicht verstehen, wie ein eigentlich so schöner Park so schlimm vermüllt werden könne. „Das Ordnungsamt kommt ja sogar, aber besser wird es mit dem Müll trotzdem nicht“, kritisiert sie. Vor allem als Frau fühle sie sich mittlerweile im Welheimer Park unwohl. „Abends vermeide ich den Park schon. Da will man als Frau gar nicht mehr lang.“