Bottrop. Fotografin Angelika Schilling und Malerin Ulrike Int-Veen zeigen ihre Werke in der Pop-up-Galerie in der City. Warum sie gemeinsam ausstellen.

Dass Fotografie und Malerei keine unüberbrückbaren Gegensätze bilden, sondern auch miteinander harmonieren können, beweist die aktuelle Gemeinschaftsausstellung in der Pop-up-Galerie auf der Hansastraße. Die Bottroper Fotografin Angelika Schilling und die Dinslakener Malerin Ulrike Int-Veen präsentieren ihre Werke unter dem Thema „Totem, Farbe, Kohlenstaub“.

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Zwar haben die Künstlerinnen ihre eigenen Bereiche, so dass der Betrachter die Werke einzeln auf sich wirken lassen, aber auch vergleichen kann: „Wir kennen uns schon sehr lange und haben entdeckt, dass wir Gemeinsamkeiten haben, so dass man unsere Arbeiten auch miteinander sprechen lassen kann.“ Die Künstlerinnen wollten auch einmal gemeinsam Bottrop-bezogen ausstellen und ihren Beitrag leisten, „die Stadt zu beleben“.

Zu jeder Jahres- und Tageszeit ein Motiv: Die Stelen auf der Halde Haniel

Auf den Fotografien ist der Bezug zu Bottrop eindeutig. Denn alle Bilder zeigen in unterschiedlichen Formaten die Stelen auf der Haniel Halde. Seit rund 15 Jahren lichtet die Kulturpreisträgerin von 2019 der Stadt Bottrop die Haldenkunstwerke zu unterschiedlichen Jahres- und Tageszeiten ab.

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Die Fotografie im Schaufenster zeigt eine Stele in frischen, leuchtenden Farben mit dem Kontrast zur darunter liegenden Bergarena und der vom Raureif überzogenen Halde: „Als ich aus dem Fenster sah, wusste ich, ich muss auf die Halde, bei dem Licht!“ Doppelte Belichtung, matte oder glänzende Acrylschichten auf verschiedenen strukturierten Papieren schaffen neue Ansichten eines bekannten Motivs.

Werke von Ulrike Int-Veen haben einen Bezug zum Bergbau

Etwas aus dem Rahmen fällt das beeindruckende Porträt einer Afrikanerin, einer Nachfahrin von Kunta Kinteh, das auf einer Gambia-Reise entstand. „ Mein Mann sagte, du musst zeigen, dass du nicht nur Stelen fotografieren kannst.“

Die farbigen Arbeiten der in Bottrop geborenen Malerin Ulrike Int-Veen mit familiären Wurzel im Bergbau sind als Kontrast nicht gegenständlich. Der Bezug zum Bergbau entsteht bei der eigenen Farbenherstellung aus Pigmenten und Acryl, schwarze Farben auf mehreren Bildern entstanden mit Zusatz von Kohlenstaub oder Asphalt-Graphit: „Aber nur Schwarz-Weiß kann ich nicht, ich muss Farbe haben.“

Inspiration für die Motive stammen aus der Natur und Umgebung

Die Künstlerin holt sich Anregungen aus Natur und Umgebung, will aber „mit der Farbe etwas Neues schaffen, die Farbe selbst ist das Bildmotiv“. Dabei strebt sie ein Gleichgewicht zwischen Farben und Komposition an.

Bei einigen ausgestellten Werken sind noch ungewöhnlichere Farbzusätze eingearbeitet. Int-Veens Sohn ist Geograf und brachte Bodenproben aus 9000 Meter Tiefe vor der japanischen Insel Hokkaido mit: „Das fand ich sehr reizvoll und habe die Proben mit Farben gemischt und verarbeitet.“

Die Ausstellung (Hansastraße 7) ist bis zum 2. Juli mittwochs und samstags von 10 bis 14 Uhr geöffnet.