Bottrop. Das Bürgerbegehren „Neustart Bottrop“ stößt auf Interesse. Hunderte lassen sich informieren und ein angesehener Bottroper setzt ein Signal.

Der Kreis der Bottroper Bürger, die unter dem Titel „Neustart Bottrop“ das Bürgerbegehren gegen den Verwaltungsneubau neben dem historischen Rathaus voranbringt, bekommt einen weiteren bekannten Unterstützer. Karl Reckmann kündigte in einem WAZ-Gespräch demonstrativ an, dass auch er sich dafür einsetzen werde, dass das angestrebte Bürgerbegehren erfolgreich wird. Karl Reckmann ist der Vorsitzende des Stadtmitte-Ortsverbandes der CDU und Ehrenvorsitzender des Bottroper Einzelhandelsverbandes.

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Kritisch zu den Bauplänen am Rathaus hatte sich der Bottroper ohnehin bereits geäußert. Reckmann mahnt weiterhin, dass sich die Kosten für den geplanten Rathausanbau wegen der enormen Preisanstiege und der Materialengpässe auf bis zu 190 Millionen Euro erhöhen könnten. Die Verwaltung plant bisher noch mit Ausgaben um die 140 Millionen Euro für das zweite Rathaus. Darin ist ein gewisser Preisanstieg bereits einkalkuliert. Wie die Sprecherinnen und Sprecher der Bürgerbegehren-Initiative sieht Reckmann das Geld aber so oder so besser in die Modernisierung des Stadtkerns investiert.

Mehr als 600 Bottroper informieren sich über Bürgerbegehren

„Ich werde das Bürgerbegehren als Privatperson unterstützen“, sagte der Bottroper daher; unabhängig davon, wie sich seine Partei dazu stellen werde. Reckmann räumt ein, dass der von ihm geführte CDU-Ortsverband die Baupläne am Droste-Hülshoff-Platz früh befürwortet habe. Inzwischen habe sich die Situation aber sehr geändert und gerade die City eine Entwicklung genommen, die von Leerstand und Stillstand geprägt sei. „Da sind keine überzeugenden Ideen für mehr Leben“, bedauerte der Bottroper.

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Von dieser Kritik nimmt er den Kreis der Bürgerinnen und Bürger, die das Bürgerbegehren vorantreiben, ausdrücklich aus. Ihre Sprecherinnen wollen erreichen, dass in den leerstehenden großen Immobilien in der Fußgängerzone Verwaltungsbüros geschaffen werden anstatt sie am Rathaus neu zu bauen. Denn wenn sich die Mitarbeiter der Verwaltung und ihre Besucher in der City aufhalten, erhalte diese die so dringend erforderlichen neuen Impulse. Inzwischen lassen sich mehr als 600 Bürgerinnen und Bürger per Newsletter über den Stand des Bürgerbegehrens informieren.

Mehr Leben in die Bottroper Innenstadt! Das fordern die Initiatoren des angestrebten Bürgerbegehrens „Neustart Bottrop“. Zu sehen ist das in weiten teilen leerstehende ehemalige Karstadt-Gebäude an der Hansastraße.
Mehr Leben in die Bottroper Innenstadt! Das fordern die Initiatoren des angestrebten Bürgerbegehrens „Neustart Bottrop“. Zu sehen ist das in weiten teilen leerstehende ehemalige Karstadt-Gebäude an der Hansastraße. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Vorsitzender der CDU Stadtmitte bildet City-Arbeitskreis

Zum Lenkungskreis des geplanten Bürgerbegehrens gehören außer Dirk Helmke, dem Vorsitzenden der IG Rathausviertel, auch Christoph van Holt, der Inhaber der Firma Bremer Baustoffe, und Bottcast-Macher Peter Metzen. Für die IG Marktviertel sind Julia Kubik, Mitbetreiberin des veganen Supermarktes „Just Vgn“, der Journalist und Verleger David Schraven sowie Vanessa Schreiber vom Brautmodegeschäft „Etwas Blaues“ dabei. Auch Karl Reckmann möchte jetzt an einem ihrer Vorbereitungstreffen am 17. Mai im Bremer-Geschäft teilnehmen. Bei einer Versammlung in der Rathausschänke am Donnerstag, 25. Mai, um 19 Uhr wollen deren Sprecher ihre Ziele dann den Bürgerinnen und Bürgern genauer vorstellen.

Hier gibt es Informationen

Der Lenkungskreis für das Bürgerbegehren „Neustart Bottrop“ wird interessierte Bürgerinnen und Bürger sowohl per Newsletter und als auch auf einer Internetseite über Neuigkeiten informieren.

Die Internetseite über das Bürgerbegehren ist hier zu erreichen: www.neustart-bottrop.de. Den Newsletter können Interessierte ebenfalls über diese Seite bestellen.

Der CDU-Vertreter will außerdem einen Innenstadt-Arbeitskreis ins Leben rufen, der nicht nur CDU-Mitgliedern offen stehe. Dazu will Reckmann zum Beispiel auch den Bottroper Architekten Benjamin Brüser und Eugen Palm, den ehemaligen Leiter der Arbeitsagentur in Bottrop, einladen. „Neue Ideen für die Innenstadt sind gefragt, Ideen für mehr Leben“, sagte der Bottroper. Er wirbt auch darum, dass David Schraven in dem Innenstadt-Arbeitskreis mitarbeitet. Reckmann: „Ich möchte auch Querdenker dabei haben“.