Bottrop. Auf drei Kontinenten ist der 360-Grad-Film „Future Ruhr“ schon gezeigt worden. Die meisten Bilder des stammen aus Bottrop – auch der Kameramann.
Emotionale aber auch hochästhetische Bilder aus dem Ruhrgebiet – und vor allem aus Bottrop – sind es, die im Film „Future Ruhr“ sprichwörtlich um die Welt gehen. Nach der Premiere des viertelstündigen Streifens der Kunstfilmemacherin Sofiá Mellino und Produzent Peter Petersen vom „Future Campus Ruhr“ in Essen vor knapp einem Jahr im Bochumer Planetarium ging „Future Ruhr“ auf Reisen – und zwar zu den wichtigen „Dome-Festivals“ in die Planetarien zwischen dem australischen Melbourne, Los Angeles, dem britischen Plymouth, Montreal (Kanada) und jetzt vom 11. bis 14. Mai ins renommierte Zeiss-Planetarium in Jena.
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Für Sofiá Mellino und den Bottroper Kameramann Paul Schulte ist allein die Teilnahme schon eine große Sache. Dass dann der Film auch noch zu den 36 zugelassenen Arbeiten (aus insgesamt 2600 internationalen Einreichungen) gehörte, die vergangene Woche ins Rennen um den „Best of Earth-Award“ in Berlin gingen, war bislang die Krönung für das Team.
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„Wir waren für die Kategorie Kunst- und Experimentalfilm bei dieser globalen Fulldome-Preisverleihung nominiert, aber dann hat doch ein anderer Film das Rennen gemacht“, sagt Sofiá Mellino, die natürlich in Berlin dabei war.
Der Preis wäre ein tolles Geschenk gewesen, denn der Wettbewerb im Berliner Planetarium fand am Vorabend ihres Geburtstags statt. Aber: „Allein soweit gekommen zu sein, ist schon ein Riesenerfolg fürs gesamte Team“ findet Paul Schulte. Aber auch für Bottrop, denn immerhin seien es überwiegend Bottroper Motive, die in Future Ruhr eine Hauptrolle spielten.
Experimentelle Annäherung an die alte Industrieregion im Wandel
Eine künstlerische Annäherung an den immer noch stattfindenden Wandel des alten Industriegebiets zur grünen, modernen Technologie-Region, für den die Macher auch mit dem früheren WAZ-Fotografen Hans Blossey zusammenarbeiteten. „Auf seine Luftbilder konnten wir immer wieder auch zugreifen“, so Schulte, inzwischen pensionierter NRZ-Fotograf. Neben eindrucksvollen wie ungewöhnlichen Bildern aus der Kokerei setzt das Team auch den Tetraeder, die Indoor-Skydiver, die Halde Haniel aber auch den Schmücker-Hof in Kirchhellen kunstvoll in Szene.
Für einen Fulldome-Streifen braucht man einen Kuppelbau, zum Beispiel ein Planetarium. Das hat Bottrop leider noch nicht.