Bottrop. Paul Schulte zeigt neueste Wildlife-Bilder in der Pop-up-Galerie. Der Fotograf kehrte erst kürzlich aus Afrika zurück. Das stellt er außerdem aus.
Schon mal einem Elefanten direkt ins Auge geschaut? Eine Situation mit Seltenheitswert, vor allem, wenn man sich wie Paul Schulte erst vor vier Wochen den Dickhäutern bis auf ein, zwei Meter nähern konnte. Auf diesen Augenblick im wahren Sinn des Wortes hat der Fotograf seit Jahren gewartet. Denn diese Position sei schwer zu bekommen und die Elefantenaugen dazu noch meist von dichten Wimpern verdeckt.
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In einer Grube habe er gewartet, bis die Tiere sich auf wenige Meter genähert haben. „Gefährlich ist das weniger“, sagt der Fotograf, der im März noch im Norden Südafrikas und der Grenze zu Botswana unterwegs war. „Aber es kann vorkommen, dass einer seinen Rüssel in die Beobachtungsgrube steckt und auf einmal dein Proviant nach oben verschwindet“, erzählt Paus Schulte.
Bottroper hat sich seit 40 Jahren der Wildlife-Fotografie verschrieben
Seit über 40 Jahren hat er sich der Wildlife-Fotografie verschrieben. Seine Serie über die Berggorillas in Ruanda hat fast schon Kultstatus. Auch in der Pop-up-Galerie hängt ein Abzug, bei dem ein Menschenaffe den Betrachtern direkt ins Gesicht blickt - aus bernsteinfarbenen Augen, genau wie der Löwe oder Elefant. Ansonsten kommen die Fotos klassisch in Schwarz-Weiß daher. Dafür dupliziert Schulte das Original, wandelt die zweite Schicht in Schwarz-Weiß um und „radiert“ in diesen Fällen „die Augen frei“, die so ihre Farbe behalten und zugleich wie ein Blickfang im Foto funktionieren.
Unter dem Gorilla klebt schon ein roter Punkt: Verkauft. Sicher wäre auch das lässig-ruhige Löwenantlitz daneben ein potenzeller Kandidat für einen roten Punkt. Die Drucke der Fotos auch aus den anderen Serien „Körperlandschaften“ oder „Straks“ sind hochwertig. „Pigmentdrucke, Museumsqualität, Jahrzehnte lang stabil“, so der Fotograf.
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„Straks“ und „Körperlandschaften“ beschäftigen sich mit menschlichen Motiven. Elegante Frauenkörper, einmal scharf belichtet, so dass nur die Linie im Mittelpunkt steht. Für die erkennbaren „Körperlandschaften“ wählt Schulte weicheres Licht, so dass dort kleine Details, Formen sprechen, die durchaus Gemeinsamkeiten mit Landschaftsformationen erkennen lassen. Daneben zeigt der Künstler – seit vielen Jahren auch Mitglied im Bottroper Künstlerbund – Objekte und Skulpturen aus dem 3D-Drucker der HRW. Mathematische Formeln werden so in unterschiedlicher Materialität haptisch erfahrbar.
Zu sehen ist die Schau noch bis 6. Mai, jeweils mittwochs und samstags, von 11 bis 16 Uhr. Pop-up-Galerie, Hansastraße 17.