Bottrop. In vielen Ruhrgebietsstädten stabilisieren sich die Immobilienpreise, nicht aber in Bottrop. Diese Kosten kommen auf Käufer in 2023 zu.

Die Preise für Häuser und Wohnungen sind in Bottrop weiter angestiegen. Das belegt die jüngste Marktuntersuchung des Immobilienverbandes Deutschland. Während danach in einigen Städten die Immobilienpreise stabil bleiben oder sinken, wird in Bottrop durchweg alles teurer. Trotzdem bleibt das Bottroper Preisniveau im Vergleich zu den größeren Ruhrgebietsstädten wie Essen oder Duisburg sogar noch relativ gering.

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Exklusive Einfamilienhäuser in absoluten Spitzenlagen sind in Essen und Duisburg mehr als doppelt so teuer wie in Bottrop. Auch in Mülheim sind Häuser und Wohnungen weiterhin in allen Preisklassen erheblich teurer als in Bottrop. Für den Preis einer Bottroper Top-Immobilie zum Beispiel bekommen Interessenten in Essen so gerade noch ein Haus in guter Lage außerhalb der dortigen Prestige-Wohngegenden.

Für Einfamilienhäuser steigen Preise teils um acht Prozent

Für ein bezugsfreies exklusives frei stehendes Einfamilienhaus inklusive Garage in einer außergewöhnlichen Spitzenlage müssen Käuferinnen und Käufer in Bottrop inzwischen mit Preisen von 640.000 Euro rechnen. Das sind 2,4 Prozent mehr als im Jahr 2022, als solche Häuser für 625.000 Euro verkauft wurden. Auch Eigenheime mit rund 200 Quadratmetern Wohnfläche in einer Bottroper Prestige-Wohngegend wie beispielsweise in Kirchhellen oder im Fuhlenbrock wurden teurer. Bei erstklassiger Ausstattung und Bausubstanz werden für sie jetzt gut 415.000 Euro fällig. Das sind 20.000 Euro mehr als im vorigen Jahr.

Einfamilienhäuser in guter Wohnlage außerhalb der Prestige-Wohngegenden kosten bei einer Wohnfläche von etwa 150 Quadratmetern und guter Ausstattung rund 345.000 Euro. Für diese Häuser samt Garage ist sogar ein Preisanstieg um fast acht Prozent gegenüber den Preisen aus 2022 von rund 320.000 Euro zu verzeichnen. Etwa 125 Quadratmeter große Eigenheime mit mittlerem Wohnwert sind rund 85.000 Euro günstiger. Auch ihre Preise stiegen aber von 245.000 auf jetzt 260.000 Euro an. Die Preise für Eigenheime mit einfachem Wohnwert wie etwa Siedlungshäuser mit 100 Quadratmetern Wohnfläche bleiben zwar unter der 200.000 Euro-Grenze, auch sie kletterten jedoch um 10.000 Euro auf jetzt 190.000 Euro an.

Das Baugebiet Schultenkamp in Kirchhellen gehört zu den beliebten neuen Bottroper Wohnsiedlungen. Dort sind die Wohnungen und Häuser besonders gefragt.
Das Baugebiet Schultenkamp in Kirchhellen gehört zu den beliebten neuen Bottroper Wohnsiedlungen. Dort sind die Wohnungen und Häuser besonders gefragt. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Auch gebrauchte Reihenhäuser werden in Bottrop deutlich teurer

Auch für gebrauchte Reihenhäuser sind die Preise in der Stadt angestiegen. Für ein Reihenmittelhaus ohne Garage in guter Lage und mit 150 Quadratmetern Wohnfläche müssen Interessenten mittlerweile 270.000 Euro bezahlen, rund 15.000 Euro mehr als im Jahr 2022. Ein etwas kleineres Reihenmittelhaus mit mittlerem Wohnwert kostet jetzt bei einem Preis von 225.000 Euro gut sieben Prozent mehr als im vorigen Jahr und der Preis für ein Reihenhaus in einfacher Lage ist um 10.000 Euro höher geworden und liegt jetzt bei 160.000 Euro.

Die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen liegen inzwischen in der Spitze bei 3010 Euro pro Quadratmeter. Sie gingen damit um 200 Euro je Quadratmeter in die Höhe. Noch etwas stärker stiegen die Quadratmeterpreise für die im Durchschnitt etwa 80 Quadratmeter großen Wohnungen mit gutem und sehr gutem Wohnwert. Sie liegen jetzt bei 2170 Euro und 2490 Euro.

Eigentumswohnungen kosten in Bottrop mehr als in anderen Städten

Das Preisniveau bei den Eigentumswohnungen ist in Bottrop – abgesehen von den Reviermetropolen – etwas höher als in einer Reihe anderer Revierstädte. Dabei ist die Preisspanne für die gebrauchten Eigentumswohnungen ziemlich groß. Bottroper Eigentumswohnungen mit einfachem Wohnwert zum Beispiel gibt es auch schon für 820 Euro je Quadratmeter. Auch ihr Quadratmeterpreis ist aber um gut 60 Euro angestiegen.

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Für neugebaute Eigentumswohnungen müssen Käuferinnen und Käufer gegenüber den gebrauchten Wohnungen pro Quadratmeter mehr als 1300 Euro drauflegen. Für 4350 Euro je Quadratmeter werden Spitzen-Wohnungen in Bottrop jetzt verkauft. Damit stiegen ihre Preise um mehr als 13 Prozent an. Ein solcher Preisanstieg ist auch bei Wohnungen in guter bis sehr guter Lage und Ausstattung innerhalb und selbst außerhalb von Prestige-Wohngegenden zu beobachten. Für solche neuen Eigentumswohnungen liegen die Quadratmeterpreise mittlerweile bei 3530 bis 3990 Euro. Bei mittlerer Lage und Ausstattung kosten sie noch 2750 Euro und damit 360 Euro mehr als noch im Jahr 2022.

Preise für Bottroper Baugrundstücke stiegen weiter an

Schwerpunktpreise

Im Immobilienverband Deutschlands sind Immobilienberater, Makler, Hausverwalter und Sachverständige organisiert. Grundlage der Analyse des Immobilienverbandes sind aktuelle Marktpreise. Berücksichtigt sind dabei Schwerpunktpreise - keine Mittelwerte. Es handelt sich demnach jeweils um den Betrag, zu dem die meisten Häuser und Wohnungen verkauft worden sind.

Bei den Baugrundstücken für Ein- oder Zweifamilienhäuser in sehr guter Bottroper Lage kommt der Immobilienverband auf einen Quadratmeterpreis von 370 Euro. Das sind 20 Euro mehr als im vorigen Jahr. In mittlerer und guter Wohnlage belaufen sich die Preise jetzt auf 205 und 260 Euro für den Quadratmeter. Auch die Preise für Wohngrundstücke in Bottrop stiegen damit durchweg an. Das gilt auch für die Grundstückspreise für Mehrfamilienhäuser, die inzwischen in sehr guten Wohnlagen bei 405 Euro und in mittleren Lagen bei 290 und 380 Euro je Quadratmeter liegen. Dagegen sind Quadratmeterpreise für Firmengrundstücke allenfalls halb so hoch.