Bottrop. Eine Dauerbaustelle kostet die Leute im Bottroper Stadtteil Fuhlenbrock nicht zum ersten Mal Nerven. Darum dauerten die Arbeiten diesmal länger.

Noch ist die Verkehrsachse durch Fuhlenbrock eine Dauerbaustelle, die zu Umwegen und Verkehrsbehinderungen bei der An- und Abfahrt ins Fuhlenbrocker Einkaufsviertel führt. War die Straße „Im Fuhlenbrock“ erst in Höhe der Heidestraße wegen der sich immer weiter verlängernden Bauarbeiten an der alten Zechenbahnbrücke fast ein Jahr lang gesperrt, ist nun quasi an ihrem anderen Ende für Kraftfahrer und teils auch für Fußgänger erneut seit Monaten kein Durchkommen. Doch das Bottroper Tiefbauamt kündigt inzwischen für Ende der Woche wieder freie Bahn an.

Dabei ist gemessen an den Brückenbauarbeiten, die am anderen Fuhlenbrocker Ende so lange gedauert hatten, die Ursache relativ gering. Die Rheinisch-Westfälische-Wasserwerksgesellschaft musste auf dem Straßenstück zwischen der Oberhausener Straße und dem St. Bonifatius-Gelände eine neue Wasserleitung für sechs Häuser verlegen. Die Leitung, die dort im Boden lag, war ziemlich alt und in einem schlechten Zustand, erläutert Tiefbauamtsleiter Steffen Jonek.

Der Einsatz einer Erdrakete funktionierte nicht reibungslos

Mit den Arbeiten hatte die beauftragte Firma Walter Hesseler schon Anfang Januar begonnen. Doch die Arbeiten ließen sich nicht wie vorgesehen durchführen. „Es war ursprünglich geplant, die Leitungen mit einer Erdrakete in geschlossener Bauweise zu bauen. Dafür hätte eine halbseitige Sperrung ausgereicht“, sagte der Leiter des Tiefbauamtes. Schon beim ersten Hausanschluss sei es jedoch zu Problemen gekommen, weshalb sich die folgenden Arbeiten verzögerten. Denn die Hausanschlüsse mussten wegen der Probleme anders als beabsichtigt dann doch in offener Bauweise hergestellt werden.

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Das hatte wiederum die Folge, dass die Baustelle im Februar erst einmal stillstand und keine Bauarbeiten stattfinden konnten. Die Baufirma musste die dafür nötige Vollsperrung ja erst bei der Stadt beantragen. Die Genehmigung brauchte Zeit, denn einfach drauflos sperren ließ sich die Fuhlenbrocker Verkehrsachse gerade an dieser Stelle nicht. Einerseits musste trotz der Baustelle der Bonifatius-Kindergarten weiterhin erreichbar sein und außerdem auch der Stichweg am Bonifatius-Gelände passierbar bleiben.

Ungute Erinnerung: Die Sperrungen der Zechenbahnbrücke legte den Verkehr auf der Straße „Im Fuhlenbrock“ lange lahm. Die Baustelle war doppelt so lange in Betrieb gewesen wie geplant.
Ungute Erinnerung: Die Sperrungen der Zechenbahnbrücke legte den Verkehr auf der Straße „Im Fuhlenbrock“ lange lahm. Die Baustelle war doppelt so lange in Betrieb gewesen wie geplant. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Schon die erste Dauerbaustelle kostete viele Nerven

Um das zu gewährleisten, musste die Vollsperrung der Straße mehrfach umgebaut werden, berichtete Steffen Jonek. Nicht nur die Fahrbahn, auch Gehwege mussten zur Sicherheit abgesperrt werden. Autofahrer mussten die Baustelle über die Hans-Böckler-Straße umfahren oder wurden über die Herderstraße auf die Spechtstraße in Oberhausen umgeleitet. „Die Arbeiten sollen Ende nächster Woche abgeschlossen sein. Es müssen nur noch die Oberflächen geschlossen werden“, kündigt der Leiter des Tiefbauamtes nun aber an.

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Mit weiteren Baustellen auf der wichtigen Verkehrsachse durch den Stadtteil rechnet das Tiefbauamt in absehbarer Zeit nicht. Wegen der Arbeiten an der Wasserleitung mussten die Fuhlenbrocker sich auf die zweite Dauerbaustelle innerhalb von zwei Jahren einstellen. So hatten die Arbeiten an der Bahnbrücke letztlich bis in den April vorigen Jahres gedauert. Eingerichtet wurde die Baustelle im Februar 2021, die Folgen waren teils lange Staus und Verkehrsbehinderungen, die viele Nerven kosteten. Eigentlich waren für die Sperrungen etwa fünf Monate eingeplant. Letztlich dauerte es aber gut doppelt so lange, weil es Bauwerkprobleme und Lieferschwierigkeiten gegeben hatte. Erst nach zehn Monaten Bauzeit konnte die Stelle wieder in beiden Fahrtrichtungen gleichzeitig passiert werden.