Höchstes NRW-Osterfeuer: Besucherrekord auf der Halde Haniel
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Bottrop. In Bottrop brannte wieder einmal das höchste Osterfeuer von NRW. Es war ein feuriges Spektakel auf der Halde Haniel mit tausenden Besuchern.
Das Osterfeuer der „Plattdütschen ut Woald un Hei“ lockte viele auf die Halde Haniel. Bei strahlendem Sonnenschein zogen geschätzt einige tausend Besucher zum höchstgelegene Osterfeuer im Ruhrgebiet. Bernhard Schulz, Vorsitzender des Fuhlenbrocker Heimatvereins, kann sich nicht an einen jemals so großen Zuspruch erinnern: „Natürlich spielt das tolle Wetter mit und die Berichterstattung über die Bottroper Grenzen hinaus hat auch noch viele Menschen auf den Weg gebracht.“
Autokennzeichen aus dem gesamten Ruhrgebiet auf den überfüllten Parkplätzen bestätigten diesen Eindruck. Der Weg zum Haldenkreuz war für die meisten Besucher mit einem steilen Anstieg verbunden, aber der sensationelle Ausblick aus fast 200 Metern Höhe und der Sonnenuntergang entschädigten angemessen für die Anstrengungen. Für die Besucher, die nicht so gut zu Fuß waren, hatten die Veranstalter einen Buspendelverkehr eingerichtet.
Bottroper Osterfeuer wird Anlass für Familientreffen
Für viele Menschen gehört das Osterfeuer zum persönlichen Jahreskalender: „Als Fuhlenbrocker muss man hier einfach hin.“ Zwei Damen aus Oberhausen sind „schon wegen unserer Verbindungen zum Bergbau jedes Jahr hier.“ „Für uns ist der Weg zum Osterfeuer immer wie ein Urlaubstag zu Hause,“ begeistert sich ein Sterkrader Paar. Die Bottroperin Nicole Bakar freut sich: „Mit so vielen Leuten am Feuer zu sein, ist einfach schön!“
Häufig ist das Feuer der Anlass zum Familien- oder Gruppentreffen. Eine „Großfamilie“ aus Fuhlenbrock ist wie in jedem Jahr dabei und steht geschlossen um die Picknickdecken mit kleinen Köstlichkeiten und „Bottroper Bier.“ Eine große Gruppe aus Mülheim, Essen und Oberhausen genießt den Abend: „Hier können wir alle mit Freunden und Kindern zusammenkommen.“ Die Plattdütschen wollen die Tradition des Osterfeuers auch nach der Zechenschließung aufrechterhalten, aber die Organisation ist schwieriger geworden und es mussten einige bürokratische Hindernisse ausgeräumt werden.
Feuerwehr hilft beim Anzünden des trockenen Holzes
So war lange Zeit nicht klar, ob und auf welchen Wegen des Bustransport stattfinden konnte, da erst Durchfahrtgenehmigungen erteilt werden mussten. Auch die Bergaufsicht musste noch kurzfristig „überzeugt“ werden. „Wir planen nicht mehr langfristig, sondern denken nur noch von Jahr zu Jahr“, sagt Bernhard Schulz. Die vielen fleißigen Helfer des Vereins haben am Ostermorgen mit Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr den Berg aus trockenem Schnittholz und Paletten aufgeschichtet, der nach dem fachmännischen Entzünden hoch aufflackerte.
Am Ostermorgen war für die Organisatoren dann der „Kehraus“ angesagt, um die Reste des Feuers, den Müll und das Leergut zu beseitigen. Auch schon traditionell gab es für die Kinder bunte Ostereier und die Erwachsenen ein Pinnchen Schnaps aus der durchlöcherten Pannschüppe. Für Speisen und Getränke sorgte die Feuerwehr sonst am „Marketenderzelt“, an dem sich lange Schlangen bildeten.
Freiwillige sammelten am Ostermontag den Müll ein
Osterfeuer der Plattdütschen auf der Halde Haniel
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Die musikalische Begleitung übernahm der Posaunenchor Eigen, der auch das auf der Bergehalde obligatorische Steigerlied intonierte. Zum Abschluss die aufgeschnappte Bemerkung eines Jugendlichen beim Anstieg auf dem Kreuzweg: „Das hat hier wohl doch ‘was mit Kirche zu tun, da war ein Bild von Jesus mit Kreuz.“
Es ist schon erstaunlich, wie vielen Menschen es gelingt, volle Getränkeflaschen den Hügel hinauf zu schleppen, aber nicht bereit sind, die leeren Behälter wieder mitzunehmen und deshalb in den Gebüschen entsorgen. Auch leere Zigarettenschachteln scheinen ungeheuer zu belasten. Da mussten dann wieder am Ostermontag die freiwilligen Helfer ran, um die Umweltsünden zu beseitigen.
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