Essen. Das Osterfeuer ist ein beliebter Brauch über die Feiertage. Doch wer ein Feuer entzünden will, sollte sich über die Regeln in NRW informieren.
- Ostern 2025: Für viele Menschen gehört ein Osterfeuer traditionell zum Osterfest dazu.
- Doch welche Regeln gelten für das Zünden von einem Osterfeuer in NRW? Und ist es erlaubt, ein privates Osterfeuer im Garten zu veranstalten?
- Alle wichtigen Informationen rund um Osterfeuer in NRW haben wir in unserer Übersicht gesammelt.
In vielen Städten wird an Ostersonntag (20. April) in vielen Städten und Gemeinden in NRW wieder das traditionelle Osterfeuer entzündet. Für viele Familien in NRW ist das ein beliebter Brauch. Doch welche Vorschriften gelten für das Entzünden eines Osterfeuers in diesem Jahr? Und wie ist diese Tradition überhaupt entstanden?
Osterfeuer in NRW: Diese Entscheidung gilt laut nach dem OVG Münster
Bereits vor 20 Jahren traf das Oberverwaltungsgericht Münster eine wichtige Entscheidung: Einem Landwirt wurde die Genehmigung für ein Osterfeuer verweigert, bei dem er Herbst- und Frühjahrsschnitt verbrennen wollte. Er klagte dagegen, jedoch ohne Erfolg. Das Gericht entschied, dass nur ein Feuer genehmigt werden kann, das eindeutig als Brauchtumsfeuer und nicht als Entsorgungsfeuer erkennbar ist. Lesen Sie dazu: Ostern 2025: Warum ist Ostersonntag diesmal so spät?
„Feuer zur Osterzeit sind nur dann als Osterfeuer erlaubt oder können genehmigt werden, wenn sie eindeutig und zweifelsfrei der Brauchtumspflege dienen. Demgegenüber sind Feuer, mit denen der Zweck verfolgt wird, pflanzliche Abfälle aller Art zu entsorgen, grundsätzlich verboten, auch wenn sie zur Osterzeit stattfinden.“
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In Landschaftsschutzgebieten gelten zudem strengere Vorschriften. Hier ist eine Befreiung von den Verboten des Landschaftsplans erforderlich, die mit einer Gebühr verbunden ist. Außerdem gilt zu beachten:
- Holz von Baum- und Strauchschnitt muss trocken und unbehandelt sein.
- Das Verbrennen von beschichtetem Holz und anderen Abfällen ist verboten.
- Andere Stoffe (wie zum Beispiel Altöl) dürfen nicht zum Anzünden verwendet werden.
- Vor dem Anzünden sollte Holz und Schnittgut umgeschichtet werden (da hier gerne Kleintiere nisten).
- Sollten Vögel im aufgeschichteten Feuerholz ihre Nester gebaut haben, darf das Feuer nicht angezündet werden.
- Kleine Osterfeuer - wie zum Beispiel im eigenen Garten - sind, so erklärt es zum Beispiel die Stadt Essen, nicht erlaubt.
- Zudem verlangt die Stadt Essen, dass das Feuer jederzeit von einer erwachsenen Person beaufsichtigt wird.
- Die Stadt Dortmund verlangt, dass ein Übergreifen des Feuers auf benachbarte Gebäude, Bäume, Hecken oder andere bauliche Anlagen vermieden wird.
- Erhebliche Belastungen für die Nachbarschaft (auch durch Rauch und Funkenflug) müssen vermieden werden.
Ostern in NRW: Ist ein Osterfeuer im eigenen Garten erlaubt?
In Nordrhein-Westfalen ist das Abbrennen von Osterfeuern im eigenen Garten in der Regel nicht gestattet. Gemäß einem Beschluss des Oberverwaltungsgerichts Münster aus dem Jahr 2004 müssen Brauchtumsfeuer öffentlich und für jedermann zugänglich sein. Private Feiern im Garten sind daher nicht erlaubt. Wer dennoch ein privates Osterfeuer im Garten entzündet, riskiert ein Bußgeld. Die Stadt Essen schreibt zudem:
„Zu beachten ist, dass eigene kleine Osterfeuer im Garten nicht erlaubt sind, denn seit August 2008 gilt für Essen ein Luftreinhalteplan, der umfassende Maßnahmen zur Verringerung der Staubemissionen fordert.“
Osterfeuer in NRW: Welche Regeln sollten Besucherinnen und Besucher beachten?
- Abstand wahren: Achten Sie darauf, ausreichend Abstand zum Osterfeuer zu halten, um Verletzungen durch Hitze oder Funkenflug zu vermeiden. Bleiben Sie in den gekennzeichneten Sicherheitszonen.
- Geeignete Kleidung: Tragen Sie Schutzkleidung, die Sie vor Funken schützt. Wählen Sie keine leicht entflammbaren Materialien und setzen Sie auf festes Schuhwerk.
Kinder schützen: Behalten Sie Ihre Kinder gut im Auge und sorgen Sie dafür, dass sie sich immer in sicherer Entfernung zum Feuer aufhalten. Erklären Sie ihnen die Gefahren und warum der Abstand zum Feuer so wichtig ist.
Umwelt schonen: Entsorgen Sie keinen Müll oder Plastik im Feuer und stellen Sie sicher, dass keine schädlichen Stoffe die Umwelt belasten.
Ostern 2025: Wann darf das Osterfeuer gezündet werden?
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Die Auflagen wann ein Osterfeuer gezündet werden darf, sind hier von Stadt zu Stadt unterschiedlich. Teilweise sind Ostereuer bereits an Gründonnerstag oder Karsamstag erlaubt.
Die Stadt Bochum spricht sich zudem für Osterfeuer am Ostermontag aus: „Es darf am Gründonnerstag, am Samstag vor Ostern, am Ostersonntag oder am Ostermontag entzündet werden. Eine besondere Erlaubnis zum Abbrennen der Osterfeuer durch die Stadtverwaltung Bochum ist dann nicht erforderlich. Die Zustimmung des Eigentümers der Fläche muss jedoch vorliegen“, steht es auf der Internetseite.
Ostern in NRW: Muss ein Osterfeuer angemeldet werden?
In vielen Städten und Gemeinden im Ruhrgebiet müssen Osterfeuer vorab angemeldet werden. Die Fristen und Anforderungen für öffentliche Veranstaltungen variieren je nach Stadt. Hier sind einige Beispiele:
- Mülheim an der Ruhr: Osterfeuer und Martinsfeuer müssen nicht angemeldet werden.
- Dortmund: Die Anmeldefrist für das Anzeigen von Osterfeuern ist grundsätzlich spätestens 4 Wochen vor Ostermontag
- Düsseldorf: Brauchtumsfeuer müssen ab 2018 nicht mehr beim Ordnungsamt angezeigt werden.
- Essen: „Osterfeuer gelten als Brauchtumsfeuer und sind in Essen genehmigungsfrei. Brauchtumsfeuer müssen der allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich sein. Öffentliche Veranstaltungen sind der Koordinierungsstelle Veranstaltungen beim Amt für Straßen und Verkehr anzuzeigen.“
- Duisburg: Eine Anmeldung ist per Formular notwendig: „Das Abbrennen ist dem Bürger- und Ordnungsamt jeweils 4 Wochen vorher unter Benennung einer volljährigen verantwortlichen Aufsichtsperson schriftlich anzuzeigen.“
- Gelsenkirchen: Das Brauchtumsfeuer muss in Gelsenkirchen spätestens 14 Tage vor dem Abbrenntermin beim Referat Umwelt angemeldet werden. Dabei sind der Ort, das Datum und die Uhrzeit der Veranstaltung anzugeben. Zudem muss der genaue Abbrennplatz mit einer Skizze oder einem Lageplan dokumentiert werden.
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Osterfeuer zünden 2025: Welche Konsequenzen gibt es bei einem Regelverstoß in NRW?
Wer die Vorschriften und Auflagen für das Osterfeuer missachtet, muss mit einer Strafe rechnen. In Dortmund etwa kann eine Geldbuße von bis zu 5.000 Euro verhängt werden.
Osterfest in NRW: Woher stammt die Osterfeuer-Tradition?
Die Tradition des Osterfeuers reicht bis ins Mittelalter zurück. Bereits im 12. Jahrhundert wurde das Feuer, auch als Osterkerze bekannt, gesegnet und entzündet. „Das Osterfeuer ist ein Symbol für das Licht, das Christus mit seiner Auferstehung in die Dunkelheit dieser Welt bringt“, erklärt das Erzbistum Köln.
„Die brennende Osterkerze wird als Symbol für den Auferstandenen, den die Gläubigen von Anfang an in diesem Gottesdienst unter sich wissen, in die dunkle Kirche hineingetragen. Hier wird die kleine Flamme weitergegeben, sodass das Kerzenlicht den ganzen Raum erhellt. Genauso wie das Feuer der Kerze sollen die Christen die frohe Botschaft der Auferstehung weiterverbreiten, damit die Welt erleuchtet wird. “
Darüber hinaus sollte das Feuer den Winter vertreiben und den Frühling willkommen heißen. Es gibt aber auch „weltliche Osterfeuer“, die seit dem 14. Jahrhundert gefeiert werden. Bei diesen handelt es sich um Freudenfeuer, bei denen nicht mehr die religiöse Bedeutung im Vordergrund steht, sondern das Feiern und die Freude über das bevorstehende Ende des Winters.
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Osterfeuer in NRW 2025: Das sind die Kritikpunkte
Das Oberverwaltungsgericht Münster urteilte 2004, dass Osterfeuer aus verschiedenen Umwelt- und Naturschutzgründen problematisch sind, insbesondere zum Schutz von Kleintieren. Naturschützerinnen und Naturschützer warnen regelmäßig davor, dass solche Feuer eine Gefahr für kleine Tiere darstellen, da sie sich in den über Tage gelagerten Holz- und Grünschnitthaufen verkriechen können – darunter Hasen, Igel, Bienen oder Vögel.
Dortmund spricht sich gegen die Durchführung von Osterfeuern aus, da rund um die Ostertage in der Stadt extrem hohe Feinstaubwerte gemessen werden.. Die Stadt Dortmund hatte deshalb 2005 eine "ordnungsbehördliche Verordnung erlassen, die zum Ziel hat, die Zahl der Osterfeuer zu begrenzen".
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