Essen. Das traditionelle Osterfeuer gehört für viele Menschen fest zum Osterwochenende. Diese Regeln müssen Sie in NRW bei einem Osterfeuer beachten.
- Für viele Menschen in NRW gehört ein Osterfeuer fest zum Osterfest dazu.
- Doch welche Regeln sollten Sie wissen und beachten?
- Wir haben die wichtigsten Informationen für ein Osterfeuer in NRW gesammelt.
In vielen Städten und Gemeinden in NRW lodern auch dieses Jahr an Karsamstag oder in der Osternacht große Feuer. In diesem Jahr fällt das höchste Fest im Christentum auf Sonntag, 31. März. Doch welche Regeln gelten für das Entzünden des Osterfeuers? Und woher kommt die Tradition Osterfeuer eigentlich?
Osterfeuer in NRW: Wichtige Entscheidung des OVG Münster
Das Oberverwaltungsgericht Münster hat bereits vor 20 Jahren eine wichtige Entscheidung gefällt: Einem Landwirt wurde eine Genehmigung für ein Osterfeuer verwehrt, bei dem er Herbst- und Frühjahrsschnitt verbrennen. wollte. Er klagte dagegen - ohne Erfolg. "In jedem Fall ist nur ein Feuer erlaubt oder kann genehmigt werden, das sich nach den bereits genannten Kriterien eindeutig und zweifelsfrei als Brauchtumsfeuer und nicht als Feuer zur Beseitigung von Pflanzenabfällen darstellt", begründete das Gericht seine Entscheidung.
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Diese Regeln gelten für Osterfeuer-Veranstalter in NRW
In vielen Städten und Kreisen muss ein Osterfeuer vorab beantragt und genehmigt werden. Auch die Regeln variieren von Stadt zu Stadt. So dürfen zum Beispiel in Duisburg "Osterfeuer („Brauchtumsfeuer“) ausschließlich als öffentliche, für jedermann zugängliche Veranstaltungen, ausgerichtet werden", so die Stadt. In Landschaftsschutzgebieten gelten noch einmal strengere Regeln. Hier muss eine Befreiung von den Verboten des Landschaftsplanes erfolgen - gegen eine Gebühr. Zudem gilt:
- Holz von Baum- und Strauchschnitt muss trocken und unbehandelt sein.
- Das Verbrennen von beschichtetem Holz und anderen Abfällen ist verboten.
- Andere Stoffe (wie zum Beispiel Altöl) dürfen nicht zum Anzünden verwendet werden.
- Vor dem Anzünden sollte Holz und Schnittgut umgeschichtet werden (da hier gerne Kleintiere nisten).
- Sollten Vögel im aufgeschichteten Feuerholz ihre Nester gebaut haben, darf das Feuer nicht angezündet werden.
- Kleine Osterfeuer - wie zum Beispiel im eigenen Garten - sind, so erklärt es zum Beispiel die Stadt Essen, nicht erlaubt.
- Zudem verlangt die Stadt Essen, dass das Feuer jederzeit von einer erwachsenen Person beaufsichtigt wird.
- Die Stadt Dortmund verlangt, dass ein Übergreifen des Feuers auf benachbarte Gebäude, Bäume, Hecken oder andere bauliche Anlagen vermieden wird.
- Erhebliche Belastungen für die Nachbarschaft (auch durch Rauch und Funkenflug) müssen vermieden werden.
Osterfeuer in NRW: Was müssen Besucherinnen und Besucher beachten?
- Sicherer Abstand: Halten Sie einen sicheren Abstand zum Osterfeuer ein, um Verbrennungen oder Funkenflug zu vermeiden. Beachten Sie die markierten Sicherheitsbereiche.
- Kleidung: Tragen Sie angemessene Kleidung, um sich vor Funken zu schützen. Vermeiden Sie leicht entzündliche Stoffe und denken Sie an festes Schuhwerk.
- Kinder im Blick behalten: Achten Sie besonders auf Kinder und halten Sie sie in sicherer Entfernung vom Feuer auf. Klären Sie sie über die Gefahren auf und erklären Sie, warum der Abstand wichtig ist.
- Umweltschutz: Werfen Sie keine Abfälle oder Kunststoffe ins Feuer. Achten Sie darauf, dass keine Gefahr für die Umwelt entsteht.
Osterfeuer in NRW: Wann dürfen das Feuer brennen?
Wie die Stadt Essen erklärt, dürfen Osterfeuer am Karsamstag oder am Ostersonntag angezündet werden. Die Stadt Bochum erlaubt Osterfeuer zudem auch an Gründonnerstag und am Ostermontag. Die Auflagen sind hier von Stadt zu Stadt unterschiedlich.
Osterfeuer 2024: Was droht bei Regelverstoß in NRW?
Wer gegen Vorschriften und Auflagen für das Osterfeuer verstößt, muss mit hohen Strafen rechnen. Die Stadt Dortmund zum Beispiel droht mit einer Geldstrafe von bis zu 5000 Euro.
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Woher stammt die Osterfeuer-Tradition?
Die Tradition des Osterfeuers geht bis in das Mittelalter zurück. So wurde schon im 12. Jahrhundert das Feuer (oder auch die Osterkerze) gesegnet und entzündet. „Das Licht der Kerze und des Feuers versinnbildlicht den auferstandenen Jesus Christus als Licht der Welt“, schreibt der Landschaftsverband Rheinland (LVR). Zudem soll es den Winter verabschieden und den Frühling einläuten. Es gibt aber auch „weltliche Osterfeuer“, die nachweislich seit dem 14. Jahrhundert entzündet werden. Dabei handelt es sich um Freudenfeuer, bei denen nicht mehr die Segnung des Feuers und das Entzünden der Osterkerze, sondern das Feiern an sich im Vordergrund stehen, so die LVR-Forscher.
Osterfeuer in NRW 2024: Kritikpunkte
Osterfeuer seien unter vielfältigen Gesichtspunkten des Umweltschutzes, aber auch des Schutzes von Kleintieren, problematisch, urteilte das Oberverwaltungsgericht Münster 2004. Naturschützer warnen immer wieder davor, dass ein Osterfeuer für kleine Tiere schnell zur Todesfalle werden kann. Da Holz und trockener Grünschnitt teils über Tage gelagert werden, nisten sich immer wieder Hasen, Igel, Bienen oder auch Vögel ein.
Das Dortmunder Umweltamt zum Beispiel begrüßt einen Verzicht der Osterfeuer. Rund um die Ostertage seien auch in Dortmund extrem stark erhöhte Feinstaubmesswerte zu verzeichnen. Die Stadt Dortmund hatte deshalb 2005 eine "ordnungsbehördliche Verordnung erlassen, die zum Ziel hat, die Zahl der Osterfeuer zu begrenzen".
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