Bottrop. Ostersonntag wird wieder das höchste NRW-Feuer entzündet. Wann es losgeht, was der Bustransfer kostet und noch mehr, erklärt der Veranstalter.

Der Verein „Plattdütsche ut Waold un Hei“ veranstaltet in diesem Jahr sein traditionelles Osterfeuer auf der Halde Haniel. Es ist damit erneut nicht nur das höchstgelegene Feuer in Bottrop oder im Ruhrgebiet. Sondern wahrscheinlich wieder einmal das höchstgelegene Osterfeuer von Nordrhein-Westfalen.

Die Vorbereitungen für Ostersonntag sind in vollem Gange. Der Pendelverkehr mit dem Bus startet ab 17.30 Uhr am Parkplatz in Nähe zum Eingangstor des Bergwerks Prosper-Haniel an der Fernewaldstraße. Der Bus fährt zur Halde hinauf und wieder herunter. Die Fahrt kostet wie im Vorjahr zwei Euro. „Das Feuer wird um 19.30 Uhr entzündet“, sagt Bernhard Schulz, Vorsitzender der Plattdütschen.

Die Plattdütschen bitten darum, das Geld am besten als Ein-Euro-Münzen oder Zwei-Euro-Münzen passend bereit zu halten. Hin- und Rückfahrt sind im Preis enthalten. Eine Fahrt dauert circa 15 Minuten. „Der Bus fährt nicht über das Werksgelände, sondern über eine Trasse, die nach oben führt“, so Schulz. Die letzte Fahrt hinab ist gegen 21.30 Uhr geplant. Wer nicht mit dem Bus fahren will, muss zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren – aber Vorsicht in der Dunkelheit. Darum empfehlen die Plattdütschen, dass Besucher Taschenlampen mitnehmen.

Bottrop: Osterfeuer mit Posaunenchor, Schnaps, Pannschüppe und Steigerlied

Das Holz für das Osterfeuer haben eine Firma und Privatpersonen gespendet. Mit Lkw und Anhänger wird das Material auf die Halde transportiert – alles abgestimmt mit der RAG Montan Immobilien. Der Transport geht am Sonntagmorgen über die Bühne. Einen Tag vorher macht das Aufschütten keinen Sinn. Zu groß ist bei den Plattdütschen die Sorge vor Vandalismus.

Bester Blick auf das Osterfeuer der Plattdütschen: Vom höchsten Punkt der Halde schauen die Besucher hinunter zum Haldenkreuz. Auf der Fläche davor wird das Holz entzündet.
Bester Blick auf das Osterfeuer der Plattdütschen: Vom höchsten Punkt der Halde schauen die Besucher hinunter zum Haldenkreuz. Auf der Fläche davor wird das Holz entzündet. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

In schöner Tradition hat der Heimatverein auch wieder den evangelischen Posaunenchor Bottrop-Eigen engagiert. Die Besucher dürfen sich über Osterlieder und über das immaterielle Kulturgut, dem Steigerlied, freuen. Die Plattdütschen werden auch Liederzettel verteilen. Damit die Stimmen frisch geölt bleiben, dürfen sich Erwachsene über den legendären Schluck („Korn“) aus Pinnchen von der zechentypischen Pannschippe freuen. Ansonsten kümmert sich die Freiwillige Feuerwehr Fuhlenbrock wieder um die Verpflegung vor Ort und übernimmt nach dem Osterfeuer die Brandwache.

Bottroper Plattdütschen wünschen sich Sonne und trockenes Wetter

Circa 20 Mitglieder der Plattdütschen werden am Ostersonntag im Einsatz sein. Es gibt Überlegungen des Heimatvereins, dass die Mitglieder wieder ihre Blaukittel anziehen werden. Einerseits, um optisch zu zeigen, wer die Organisation der Veranstaltung übernimmt und zum anderen für Besucher, die auf der Suche nach einem Ansprechpartner sind.

Eine Sache, die die Plattdütschen im Gegensatz zur Kleiderwahl nicht beeinflussen können, ist das Wetter. Die Vorschau für Ostersonntag verspricht kühle Temperaturen, aber trocken und Sonnenschein. „Trocken ist das A und O“, sagt Bernhard Schulz.

Die Freiwillige Feuerwehr Fuhlenbrock ist auf der Halde Haniel erneut für die Sicherheit und Brandwache zuständig.
Die Freiwillige Feuerwehr Fuhlenbrock ist auf der Halde Haniel erneut für die Sicherheit und Brandwache zuständig. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Wie viele Besucher auf die Halde Haniel in diesem Jahr kommen werden, lässt sich laut Bernhard Schulz nur schwer abschätzen. Mehr als 1000 könnten es jedenfalls werden.

Der Vorsitzende lässt durchblicken, dass der Heimatverein, trotz dieser schönen Osterfeuer-Tradition, nur noch von Jahr zu Jahr plant: „Es ist für einen kleinen Verein wie uns immer ein großer Aufwand.“ Auch wenn der Verein circa 150 Mitglieder hat, davon können andere Bottroper Vereine nur träumen, sind es oft wenige aktive und mehr passive Mitglieder. „Es geht nicht darum, dass wir etwas machen“, sagt Schulz. „Es geht darum, ob wir diese Dimension weiterhin aufrechterhalten können. Es ist ja auch eine gewisse Verantwortung, die man als Veranstalter hat. Das darf man nicht unterschätzen.“