Bottrop. Rund um Ostern geht es am Bottroper Hof Overgünne hoch her. Die Nachfrage nach frischen Eiern ist enorm und auch bei den Emus tut sich etwas.
Gibt es auf dem Hof Overgünne in Bottrop-Kirchhellen pünktlich zu Ostern Emu-Nachwuchs? „Das könnte durchaus passen. Wir erwarten, dass die Jungen in den kommenden Tagen schlüpfen werden“, sagt Bauer Thomas Overgünne am Freitag. Aktuell brütet das Männchen acht Eier aus. Bei den aus Australien stammenden Tieren ist es üblich, dass die Männchen die Eier rund eineinhalb bis zwei Monate ausbrüten und die Weibchen in der Zeit das Nestrevier verteidigen.
Hof Overgünne in Bottrop-Kirchhellen beherbergt neben Emus auch Nandus
Neben den beiden Emus gibt es auf dem Hof Overgünne sieben Nandus. Die Laufvögel stammen ursprünglich aus Südamerika und hatten in Kirchhellen zunächst eine besondere Aufgabe. Als 2016 die ersten Tiere einzogen, sollten sie die mittlerweile über 6000 Hühner auf dem Gelände vor Räubern, wie etwa Füchsen, schützen. „Aktuell haben wir da keine Probleme“, sagt Overgünne. Mittlerweile hält er sich die Tiere mit seiner Familie als Hobby – sie gehören dazu. Als diese Redaktion im August 2022 auf dem Kirchhellener Hof zu Besuch war, zeigte auch die damals einjährige Tochter des Hauses, Anna-Lena, keine Scheu und fütterte die Nandus. Auch Besucher können die Tiere mit Futter aus dem SB-Hofladen versorgen.
Gerade kommen viele Besucher aber auch aus einem anderen Grund auf den Hof. Das Osterfest steht vor der Tür, weshalb die Nachfrage nach Eiern naturgemäß besonders hoch ist. Weil die Overgünnes aber nicht extern einkaufen, sondern nur das anbieten, was sie selbst produzieren, ist das Angebot begrenzt. „Aktuell sind die Eier meist schon vormittags ausverkauft. In der Osterwoche dürfte das noch schneller gehen“, sagt Thomas Overgünne, der auch gefärbte Eier im Angebot hat. „Momentan kommen wir mit dem Färben aber gar nicht hinterher.“
Auch andere Kirchhellener Bauernhöfe bieten frische Eier an
In Bottrop gibt es neben dem Hof Overgünne aber auch noch weitere Anlaufstellen für frische Eier. Etwa den Hof Stratmann in Grafenwald. Auf dem fast 1000 Jahre alten Hof leben 1350 Legehennen in Freilandhaltung. Außerdem bieten die Betreiber regionales, selbst angebautes Gemüse. Erworben werden können die Hofprodukte dann nicht nur im Hofladen. Die Stratmanns stehen seit Jahren dienstags auf dem Grafenwälder Wochenmarkt, mittwochs und samstags haben sie sich einen Kundenstamm beim Bottroper Wochenmarkt auf dem Cyriakusplatz erarbeitet.
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Auch der Hof Umberg, als ältester Hof Kirchhellens erstmals im Jahr 1163 urkundlich erwähnt, hat neben seinem Schwerpunkt im Obstanbau Eier im Angebot. Im Hofladen der Miermanns gibt es ebenfalls Eier von den eigenen Hühnern.
Die Brüder Overgünne verkaufen auch per Automat und im Onlineshop
Overgünne jedenfalls wird der hohen Nachfrage zu den Ostertagen nicht vollends nachkommen können. „Mittlerweile haben wir auch das Angebot in unserem Onlineshop eingeschränkt, sodass nicht unendlich Eier bestellt werden können“, sagt er. Neben Eiern haben die drei Bauernjungs, wie sie oft genannt werden, zu denen neben Thomas auch seine Brüder Michael und Christoph zählen, dort aber auch weitere Produkte im Angebot. Michael Overgünne hat einen Bauernhof in Gladbeck, Bruder Christoph führt eine Metzgerei in Kirchhellen.
Aus allen Standorten können Kunden Produkte wählen und bestellen. Immer donnerstags liefern die Overgünnes dann selbst aus. Das Liefergebiet umfasst 51 Postleitzahlengebiete und geht damit weit über Bottrop hinaus. Auch nach Essen, Gladbeck, Dorsten, Oberhausen, Mülheim, Marl oder Gelsenkirchen liefern die drei ihre Produkte.
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Ein weiteres Angebot sind Automaten, an denen Kunden zu jeder Zeit frische Produkte ziehen können. Neben ehrlichen Käufern lockten die Automaten aber auch schon zahlreiche Diebe an. Im Januar wurden etwa Automaten in Kirchhellen und Marl aufgebrochen, wobei ein Schaden in fünfstelliger Höhe entstand. „Seitdem war zum Glück nichts mehr. Es gab noch einen Versuch, bei dem die Täter aber von der Alarmanlage abgeschreckt wurden“, sagt Thomas Overgünne. „Zudem hat die Polizei eine gute Erfolgsquote und fasst die Täter auch meistens. Leider ist da dann aber oft nichts mehr zu holen.“ Ärgerlich für die Eigentümer, die am Ende auf dem Schaden sitzenbleiben.