Bottrop-Kirchhellen . „Miermanns Scheune“ ist ein Begriff in Kirchhellen. Eigentlich gibt es zwei: In einer lässt sich gut einkaufen, in der anderen gut feiern.
„Herzlich Willkommen“ begrüßt das Eingangsschild die Besucher auf dem Kirchhellener Hof Miermann, der den Begriff „Miermanns Scheune“ zum Markennamen gemacht hat. Eigentlich sind es zwei Scheunen, eine für den modernen Hofladen,der sich aus der ehemaligen „Gemüsescheune Holthausen“ entwickelt hat, die andere für die Event - Gastronomie als zweitem Standbein.
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Der Hofladen vertreibt neben Produkten aus dem eigenen Anbau wie Spargel, Kartoffeln, Zwiebeln und den Hofeiern auch regionale Erzeugnisse. Dazu kommen die hausgemachten Produkte: Brot, Gebäck, Konfitüren und die beliebten Eintöpfe von Kartoffeln bis Grünkohl. Man kann die Produkte allerdings nicht nur für die heimische Küche erwerben, sondern auch bei vielen Events vor Ort genießen.
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Verschiedene Jahreszeiten bieten eine Vielzahl von Anlässen, vom Bauernfrühstück im Januar bis zum Adventsfrühstück im November. Brunch und Buffet zu unterschiedlichen Anlässen kommen dazu, selbstverständlich auch bald wieder in der Saison Spargelgerichte aller Art.
Die große Scheune bietet, festlich eingedeckt, rund 150 Personen Platz für Hochzeiten, Jubiläen oder Firmenfeste. Das sicherlich bekannteste Hof-Event ist seit mehr als 25 Jahren das Kartoffelfest, bei dem sich die Besucher in Scharen auf den Hof drängen. Für die Familie Miermann hat das Kartoffelfest aus Tradition eine besondere Bedeutung, weil hier die Großfamilie mit allen Abzweigungen zusammenkommt, zusammenarbeitet und das Fest auf die Beine stellt: „Das ist für uns alle auch ein Familienfest,“ sagt Felix Miermann, der als Bankkaufmann und studierter Wirtschaftsrechtler primär für den Hofladen und die Events zuständig ist.
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Im Familienbetrieb sind alle drei auf dem Hof lebenden Generationen eingebunden: Oma betreut die Hühner und Hirsche, Vater Johannes unterstützt Bruder Johannes jun. bei der Landwirtschaft, Mutter Angelika hat die Küche fest im Griff. Während der Corona-Zeit war es sehr wichtig doppelt aufgestellt zu sein: Während die Gastronomie völlig darniederlag, nahm der Verkauf im Hofladen spürbar zu.
Nach Feststellungen von Felix Miermann haben die Menschen in einer Zeit, wo „nix zu erleben war“ vermehrt Spaziergänge auf dem Land und den Einkauf im Hofladen zum Erlebnis gemacht. Auch kreative Ideen waren damals gefragt. So sei der Spargel Drive-In, bei dem Gerichte kontaktlos bestellt und abgeholt werden konnten, sehr gut angenommen worden - auch dank der Hilfe von Schlagerpartystar Ina Colada, im Dorf besser bekannt als Inga Riegel. Sie half in ihrer Corona-Zwangspause im Miermann-Service aus. Insgesamt sei man verhältnismäßig gut aus der Pandemie-Zeit gekommen.
Auf dem Hof setzt man auch andere ökologische und ökonomische Ideen erfolgreich um. In einer Biogasanlage wird aus Biomasse ein Gas erzeugt, das über Motoren und Generatoren Strom produziert. Die pausenlos laufenden Motoren erzeugen zusätzlich Wärme, die zur Heizung städtischer Gebäude in Kirchhellen genutzt wird. Als Biomasse wird auch die Donau-Sylphie verwendet, eine Staude, die wegen ihrer langen Blütezeit als besonders bienenfreundlich gilt. Da die Staude mehrjährig ist, entfallen viel Arbeitsaufwand, Energie und Schadstoffe.
Auch das Tierwohl spielt eine große Rolle: Die Hühner leben in Freilandhaltung. Wenn eine Wiese nichts mehr hergibt, werden die Tiere in ihrem rollenden „Hühnermobil“ zur neuen Grünfläche gebracht. Auf einer großen Weide stehen mehr als 20 Stück Damwild, die neben Wild aus den Kirchhellener Jagdrevieren die Grundlage für das jährliche „Wildgerichte Buffet“ im Herbst liefern.
Der Hofladen hat keinen eigenen Lieferdienst, arbeitet aber mit der Genossenschaft Wochenmarkt 24 zusammen. Miermanns Scheune, Scheideweg 38, 02045 83404, www.miermanns-scheune.de