Bottrop-Grafenwald. Der Hof Stratmann in Bottrop-Grafenwald ist fast 1000 Jahre alt. Hier gibt es viele selbstangebaute Gemüsesorten und freilaufende Hühner.
Landwirt Bernhard Stratmann junior trägt bei unserem Besuch einen großen Korb mit erstaunlicherweise rotem Grünkohl vom Feld in den Hofladen. Dieses Gemüse entspricht dem gewohnten Grünkohl, bringt nur einen ungewöhnlichen Farbton in die Küche und gibt Gesprächsstoff.
Neben dem traditionellen Kartoffel- und Getreideanbau hat man sich auf dem Hof in Grafenwald stark auf den Gemüse- und Salatanbau spezialisiert. Neben den diversen Kohlsorten und Salaten im Freiland müssen bestimmte Kulturen wie Tomaten, Auberginen, Gurken oder Paprika in den Gewächshäusern gezogen werden. „Die Kohlzeit geht langsam zu Ende, jetzt sind andere Gemüse dran“, sagt Stratmann junior, obwohl im Hofladen der Rosenkohl, ungewohnt an langen Stielen präsentiert, noch einen guten Eindruck macht.
Bottroper Hof Stratmann hält 1350 Legehennen in Freilandhaltung
Der Obst- und Gemüseanbau soll schrittweise erweitert werden: „Wir wollen nichts überstürzen.“ Ziel sei es, in jedem Jahr ein neues Produkt in Ruhe anzubauen, in den letzten Jahren waren es Melonen, Kürbisse und Heidelbeeren. Zum Hof gehört auch eine Bullenaufzucht, einige Tiere werden im Laufe des Jahres für den Hof geschlachtet und das Fleisch zu bestimmten Terminen im Hofladen angeboten.
Auf den umliegenden Feldern stehen seit einigen Jahren zwei Hühnermobile für die 1350 Legehennen in Freilandhaltung, die neben den weißen und braunen Frischeiern auch den Grundstoff für weitere Produkte wie Nudeln oder Eierlikör liefern. Angeboten werden die eigenen und regionalen Produkte im kleinen, schmucken Hofladen, der an den Festtagen von der Chefin reichlich geschmückt wird.
Hof Stratmann ist auch auf den Bottroper Wochenmärkten präsent
Erworben werden können die Hofprodukte aber nicht nur im Hofladen, die Stratmanns stehen seit Jahren dienstags auf dem Grafenwälder Wochenmarkt, mittwochs und samstags haben sie sich einen Kundenstamm beim Bottroper Wochenmarkt auf dem Cyriakusplatz erarbeitet.
Inzwischen sei auch nach der Pandemie mit seinen Erlebniseinkäufen wieder der Normalbetrieb eingetreten. In der wärmeren Jahreszeit rechnet Stratmann aber auch wieder mit vielen Radfahrern bei der Kundschaft, die sich auf dem Heimweg von den nahen Ausflugszielen Heidesee oder Grafenmühle mit frischen Produkten eindecken.
Nachhaltigkeit ist für den 28 Jahre alten Agrarfachwirt selbstverständlich, schließlich habe in der Landwirtschaft schon immer jede Generation nachhaltig gewirtschaftet, um den Nachfolgern gute, gesunde Böden zu hinterlassen. Um die benötigte Betriebsenergie, unter anderem für die Kühlhäuser, zu gewährleisten, werden auf den Scheunendächern in den nächsten Monaten Solarmodule installiert.
Hof Stratmann in Bottrop-Grafenwald ist fast 1000 Jahre alt
Seit geraumer Zeit arbeitet man auf dem Hof schon wassersparend und versucht mehr Kohlenstoff im Boden zu binden und den Boden widerstandsfähiger und damit zukunftsfähig zu machen. In den fast 1000 Jahren seit der ersten urkundlichen Erwähnung ist der Name Stratmann durchgehend mit dem Hof verbunden und war immer ein Familienbetrieb.
So kümmern sich Betriebsleiter Bernhard Stratmann senior und Sohn Bernhard junior um den landwirtschaftlichen Bereich, während Mutter Elisabeth den Hofladen und den Marktbetrieb mit vier Verkäuferinnen managt. Für die Medienpräsenz ist Tochter Franziska zuständig.
Weitere Teile der Bottroper Hofladenserie:
Hof Stratmann, Im Spring 88. Öffnungszeiten Hofladen: dienstags bis freitags 9 bis 13 und 15 bis 18 Uhr, samstags 9 bis 13 Uhr, Rufnummer: 02045 2433, www.hofstratmann.de.