Bottrop. Vor dem Hofladen von Familie Stratmann in Grafenwald sagt eine Schrott-Figur auf freundliche Art: Haltet Abstand! Wartet draußen!

Abstand halten, mithelfen, dass die Kunden in diesen Tagen der Corona-Epidemie im und vorm Laden nicht drängeln: Dafür sorgt am Eingang zum Hofladen von Familie Stratmann in Grafenwald jetzt ein neuer Mitarbeiter, der viele Kunden zum Schmunzeln bringt. Es ist die Figur "Schrotti", aus Altmetall und mit Augen aus Ostereiern, die ein Schild in den eisernen Händen hält. "Abstand halten! Draußen warten! Danke" steht darauf.

"Wir haben uns am vergangenen Wochenende überlegt, dass wir helfen müssen, damit die empfohlenen Hygieneregeln eingehalten werden", berichtet Franziska Stratmann. Drinnen wurde deshalb gleich am Eingang ein Spender mit Desinfektionsmittel aufgestellt und Schilder aufgehängt, die auf die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts verweisen. Die frischen Waren sollte kein Kunde mehr anfassen - für die Verkäuferinnen ist es gar kein Problem, wenn sie stattdessen im Hofladen einige Meter mehr machen müssen als üblich.

Ein Hinweis der sympathischen Art

Die nächste Frage war: Wie weist man die Kunden auf eine sympathische Weise darauf hin, dass sie bei größerem Andrang draußen warten sollen? Die Wahl fiel auf "Schrotti", eine Figur, die die Familie vor rund 15 Jahren selbst geschaffen hat. "Papa hat sie an einem regnerischen Nachmittag in der Scheune mit uns aus Schrottteilen zusammen geschweißt", erzählt Franziska Stratmann. Sonntag wurde "Schrotti" also wieder rausgekramt.

Und tut seinen Dienst offenbar gut: Franziska Stratmann berichtet von mehreren Leuten, die geduldig draußen warteten, immer im Abstand der empfohlenen zwei Meter zueinander. "Die Leute nehmen das an und desinfizieren sich im Laden auch die Hände." Wem das nicht reiche, dürfe sich gerne auf der Kundentoilette noch zusätzlich die Hände waschen.

Insgesamt sei im Hofladen aktuell wesentlich mehr zu tun als üblich. "Die Leute kaufen Eier, Kartoffeln, Gemüse - gerade auch, was Kohl angeht." Wer sonst vielleicht zwei Kilo Kartoffeln gekauft habe, nehme jetzt den Zehn-Kilo-Sack." Viele Leute erzählen uns auch, dass sie Eier oder Nudelpakete für Nachbarn mitnehmen", erzählt Franziska Stratmann. Eier würden sich übrigens 28 Tage lang halten.