Bottrop. Bottrops Straßen sind an vielen Stellen marode. Das Tiefbauamt arbeitet seit Jahren die Liste an Meldungen ab. Diese Methoden helfen dabei.
Spötter behaupten, viele von Bottrops Straßen gleichen einer Schlaglochpiste. Auf WAZ-Anfrage hat sich der städtische Fachbereich Tiefbau zum aktuellen Sachstand geäußert.
„Es gibt in Bottrop aktuell rund 3500 Schadensmeldungen, die noch nicht bearbeitet sind“, sagt Tiefbauamtsleiter Steffen Jonek. Zu den Meldungen zählen beispielsweise unebene Pflasterungen bei Gehwegen, aber eben auch Schlaglöcher. Drei Straßenbegeher seien laut Jonek regelmäßig in den drei Bezirken Mitte, Süd und Kirchhellen unterwegs, um das Straßennetz zu kontrollieren. Die gefundenen Schäden werden in einer digitalen Liste dokumentiert und nach „Gefährdungspotenzial priorisiert“.
Tiefbauamt Bottrop: 2021 waren es 4000, jetzt 3500 Schadensmeldungen
„Schlaglöcher entstehen, wenn durch Risse im Asphalt Wasser eindringt“, erklärt Jonek. „Wenn das Wasser gefriert, dehnt sich das Eis aus.“ Wenn das Wasser taut, bleiben Hohlräume zurück. Der Tiefbauamtsleiter wertet die 3500 als „gut“, als „positive Entwicklung“ sowie als einen „Schritt in die richtige Richtung“. Denn vor knapp anderthalb Jahren seien es laut Jonek noch rund 4000 Schadensmeldungen gewesen. Er sagt aber auch: „Es sind immer noch zu viele.“
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Seit diesem traurigen Höhepunkt hat der Fachbereich mehrere Strategien entwickelt, um diesen Berg abzuarbeiten. Wenn ein Kanal in einer Straße erneuert werden muss und die Straße ein entsprechendes Alter hat, wird die Straße zum Kanal gleich mit erneuert. „Dann haben wir über Jahrzehnte Ruhe“, sagt Jonek.
Außerdem wird an stark kaputten Straßen nur die oberste Deckschicht abgefräst, wenn die Hälfte ihrer geplanten Lebensdauer erreicht ist, und eine neue Asphaltschicht aufgebracht. Das kann bei Straßen je nach Belastungsgrad nach 15 bis 20 Jahren der Fall sein. Somit wird der komplette Neubau einer Straße, die abzüglich der Deckschicht aus bis zu vier weiteren Schichten besteht, verhindert.
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1,5 Millionen Euro für Straßenunterhaltung in Bottrop
Für weitere Abhilfe sorgt ein sogenannter Patcher. „Dieses Fahrzeug verhindert, dass überhaupt Risse im Asphalt zu späteren Schlaglöchern werden“, so der Tiefbauamtsleiter. Seit 2021 ist es laut Jonek im Einsatz. Bei milden und warmen Temperaturen wird mit deren Hilfe zuerst die Schadstelle mit Luft gereinigt, anschließend wird maschinell eine Bitumen-Emulsion aufgetragen, die sich mit der Fahrbahndecke verbindet.
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Zu guter Letzt habe die Stadt einen Rahmenvertrag mit Straßenbaufirmen abgeschlossen, die sich ebenfalls um die Beseitigung von Straßenschäden kümmern. „Es ist nicht möglich, diesen Berg mit eigenem Personal abzuarbeiten“, so der Tiefbauamtsleiter. „1,5 Millionen Euro stehen uns pro Jahr für die Straßenunterhaltung zur Verfügung, und diese Summe wird auch ausgegeben.“ Davon fließt aber nur ein Teil in die Beseitigung von Schlaglöchern. In der Summe sind auch andere Reparaturen von Schadstellen an Straßen, wie zum Beispiel der Austausch von Pflastersteinen, enthalten.
Das manuelle Schlaglochstopfen mit Schüppe und Kaltasphalt wird in Bottrop weiterhin praktiziert. Dafür nennt Steffen Jonek Zahlen. Für 2022 seien 180 Tonnen an Kaltasphalt vonseiten des Fachbereichs und 90 Tonnen Kaltasphalt von externen Firmen auf Bottrops Straßen verarbeitet worden.
Straßenschäden können gemeldet werden unter: www.bottrop.de/wohnen-stadtquartier-verkehr/verkehr/verkehrssicherheit/verkehrskontrollen-formulare/strassenschaeden-melden.php