Bottrop. Auf einem riesigen Kohlegebiet entsteht das teure Mega-Projekt Freiheit Emscher. Essen hat nun Millionen freigegeben, Bottrop soll folgen.

Essen wird sich mit Bottrop und der RAG Montan Immobilien GmbH an der Freiheit Emscher-Entwicklungsgesellschaft beteiligen. Das hat der Rat der Reviermetropole beschlossen. Geplant ist, das die Projektgesellschaft für drei Jahre mit einem Kapital von gut 7,2 Millionen Euro ausgestattet wird. Der Essener Rat gab den Anteil der Nachbarstadt über 2,378 Millionen Euro jetzt frei. Bottrop muss dieselbe Summe zahlen. Der Bottroper Rat soll seine Entscheidung Anfang März treffen.

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Zu den Aufgaben der noch zu gründenden Entwicklungsgesellschaft gehört es, ein von alten Bergbauflächen geprägtes 1700 Hektar großes Städtegebiet anders nutzbar zu machen. Dazu sollen Gewerbegebiete geschaffen, Forschungsstätten angesiedelt und Kultur- wie Freizeiteinrichtungen eingebunden werden. Es geht vorrangig um fünf Ex-Bergbauflächen: die Welheimer Mark (27 Hektar) und Prosper II (16 Hektar) in Bottrop, Emil Emscher (32 Hektar) und Coelln-Neuessen (34 Hektar) in Essen sowie um das Sturmshof-Gelände (20 Hektar) in beiden Städten.

RAG-Tochter kann sich aus Unternehmen zurückziehen

Diese Flächen sind jetzt in Besitz der RAG Montan Immobilien. Die Freiheit Emscher-Gesellschaft soll sie kaufen und anschließend entwickeln und vermarkten. Der Gesamtwert der Grundstücke wird mit 22 Millionen Euro angegeben. Vereinbart ist, dass sich die RAG Montan Immobilien ein Jahr nach Ende der Bergaufsicht für die Flächen aus der Gesellschaft zurückziehen kann. Das bedeute, dass die RAG-Tochter danach nicht mehr für die Beseitigung von Altlasten oder Bauwerksresten herangezogen werden könnte, die erst bei Erschließung der verkauften Grundstücke ersichtlich werden, teilt die Stadt Essen mit.

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Die Aufbereitung der Böden auf den alten Bergbauflächen werde mit hohen Kosten verbunden sein. Dies könnte sich auf die Vermarktung der Grundstücke und auf die Kaufpreisfindung auswirken. Hohe Kosten kommen auf die Städte auch für die Entwässerungstechnik und für Verkehrswege der Grundstücke zu. Die Rede ist von 58 Millionen Euro. Für den Gewerbeboulevard als Verkehrsrückgrat des Freiheit-Emscher-Gebietes fallen weitere 110 Millionen Euro an.