Bottrop-Kirchhellen. Die Initiative „Aufbruch Fahrrad“ kritisiert den Zustand der Radwege an der Bottroper und der Holthausener Straße. Das sind ihre Pläne für 2023.
„Man muss etwas anstoßen, damit Bewegung hinein kommt“, sagte Thomas Stewering mit Blick auf der Fahrradverkehr der Zukunft in Kirchhellen. Im Heimathaus am Hof Jünger stellte die Initiative „Aufbruch Fahrrad Bottrop“ ihre vergangenen Aktionen und diesjährigen Pläne vor. Benedikt Schlusemann erläuterte das dazu erstellte Info-Plakat.
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Rückblickend habe man 2022 Info-Touren in Bottrop, Kirchhellen, auf Bahntrassen und gewünschtem Alleenradweg organisiert, am Stadtradeln, bei Fahrradtagen, Sternfahrten und der „Kidical-Mass“ unter dem Motto „Die Straßen sind für alle da“ teilgenommen. Mit einigem Aufwand wurde auch die Hackfurthstraße intensiv gesäubert. In verschiedenen Gremien habe man im „konstruktiven Miteinander“den ein oder anderen Anstoß geben können.
Für Stewering entwickelt sich Kirchhellen in Bezug auf die Fahrradfreundlichkeit ziemlich positiv: „Ich glaube, dass sich hier grundsätzlich etwas ändert, eine Trendwende ist eingeleitet.“ Positiv hob Stewering den beschlossenen Bau der neuen Radverbindung von Grafenwald nach Kirchhellen hervor. Es sei aber noch viel zu tun, die Konkurrenz zwischen PKW und Fahrrad sei immer noch vorhanden, die Rücksichtslosigkeit vor Schulen ein immer noch existierendes Problem.
Auch die Fahrt von Kirchhellen nach Bottrop sei für Berufstätige schwierig, da sich der Radweg an der Bottroper Straße in einem „grausamen Zustand“ befinde, ebenso wie beispielsweise an der Hackfurthstraße und der Holthausener Straße. Häufig fehle auch entsprechende Beleuchtung.
Durch Radtouren mit Kirchhellener Bürgern seien Wünsche entstanden, die an die Stadtverwaltung weiter gegeben wurden. So sei der Wunsch geäußert worden, an der Feldhausener Straße eine Querungshilfe in Höhe der Zufahrt zu den Höfen Umberg und Schmücker einzurichten. Man will diese Radtouren jährlich wiederholen, um mögliche Fortschritte zu sehen oder erneut anzumahnen.
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In der nächsten Zeit steht ein Bildvortrag mit Diskussion am 10. März im Hof Jünger zum Thema: Radverkehr in den Niederlanden - von den Nachbarn lernen“ im Mittelpunkt. Dort würde die Rad-Infrastruktur seit Jahren völlig anders gedacht, deshalb soll auch eine Exkursion im Frühjahr persönliche Einblicke und Erfahrungen bringen.
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Außerdem will sich die Initiative mit der Thema „Verkehr im Jahr 2040“ beschäftigen, weil dazu die notwendigen Veränderungen viel früher eingeleitet werden sollten, schließlich müssten jetzt gebaute Straßen jahrzehntelang halten. Es könne nicht so bleiben, dass bei jeder neuen oder sanierten Straße die Diskussion um die Verteilung des Platzes für verschiedene Verkehrsteilnehmer neu beginne.
Auch der Tag für die 3. Bottroper „Kidical Mass – Kinder aufs Rad, Platz da für die neue Generation“ steht fest: Sie soll stattfinden am Sonntag, 7. Mai. Die bunte Fahrraddemo geht vom Johann-Breuker-Platz über 5,5 Kilometer im angepassten Tempo zum Antonius-Krankenhaus, wo es zum gemütlichen und spielerischen Ausklang kommt. Man will möglichst viele Menschen aufs Rad bringen, deshalb werden alle Vereine, Verbände und Schulen zum Mitmachen animiert.
Die ehrenamtliche Initiative Aufbruch Fahrrad ist angelehnt an die 2016 gegründete Volksinitiative Aufbruch Fahrrad zur Stärkung des Radverkehrs in NRW: Die bislang erfolgreichste Volksinitiative reichte 2019 mehr als 200 000 Unterschriften bei Landtag ein, der den Forderungen zustimmte und ein Fahrradgesetz für NRW in Auftrag gab. Beteiligt sind viele namhafte Organisationen wie BUND, Nabu, Umwelthilfe, ADFC.