Kirchhellen. Zwischen Dorstener Straße und Dorfheide hat die Stadt die Hackfurthstraße geflickt. Nebenan haben Radler sich um den Radweg gekümmert.
Fast zwanzig engagierte Kirchhellener Radfahrer trafen sich an der Hackfurthstraße. Ihr Plan? Den über die Jahre regelrecht zugewachsenen Radweg zwischen Dorfheide und der Umspannanlage am Hof Overgünne wieder instand zu setzen.
Eigentlich ist der fast zwei Meter brei. Aber durch den Unkrautbewuchs hatten die Radler zuletzt nur noch 60 bis 80 Zentimeter zu Verfügung. „So eine Einschränkung macht die Strecke für die Nutzer unattraktiv“, erklärt Ludwig Laarmann, der Initiator der Aktion. „Vor allem Familien mit Kindern, die eventuell auch mit Anhängern unterwegs sind, brauchen Platz.“
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Eigentlich wäre der städtische Entsorger Best für die Instandhaltung zuständig, sagen die engagierten Radler. Aber: „Wann die die Instandsetzung hätte verwirklichen können, war gar nicht abzusehen.“ Also haben vier örtliche Fahrrad-Gruppen kooperiert, um die Pläne umzusetzen. Mit dabei: Aufbruch Fahrrad, ADFC, Verein für Orts- und Heimatkunde sowie die Radlergruppe der Kolpingsfamilie Kirchhellen.
Nach zwei Stunden sind fünf Kubikmeter Erde und Bewuchs abgetragen
Interessant auch die berufliche Zusammensetzung der Gruppe, die am Samstagmorgen in Eigenregie Hand anlegt: Elektromechaniker, Kaufmann, Programmierer, Schlosser, Zahntechniker und ein Diplom-Ingenieur für Trassenplanung. Nur Garten- oder Straßenbauer sind nicht dabei. Trotzdem sind nach knapp zwei Stunden intensiver Arbeit fast fünf Kubikmeter Erde und Bewuchs abgetragen.
„Dass in diesem Abschnitt zurzeit eine Baustelle zur Erneuerung des Straßenbelags eingerichtet ist und daher Baustellenfahrzeuge vor Ort sind, war ein glücklicher Zufall,“ sagt Ludwig Laarmann „Da mussten wir uns zwar natürlich im Vorfeld gut mit dem Tiefbauamt abstimmen. Zu unserer Freude ist man dort bereit, im Zuge der Baustellenarbeit auch unsere Grünabfälle mit zu entsorgen.“
Überhaupt wird Gemeinschaft und Kooperation bei diesem Projekt großgeschrieben. Das bestätigt auch Dirk Schaefer, der mit anpackt, obwohl er selbst in Bottrop-Mitte wohnt. Ihn beeindruckt die gut funktionierende Nachbarschaft und das unkomplizierte Miteinander. Schubkarren, Spaten, Mineralwasserkisten, das alles wird, wenn‘s drauf ankommt, unter Freunden und Nachbarn für die gemeinsame Sache zur Verfügung gestellt.
Radler haben den Alleenradweg fest im Blick
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Und wenn alles gut geht, ist die Instandsetzung des Radwegs Hackfurthstraße erst der Anfang. Direkt vor der Umspannanlage kreuzt der Radweg eine alte Bahntrasse. Die könnte zum Alleenradweg werden, der sich von Dorsten über Kirchhellen, Bottrop und Oberhausen bis nach Mülheim erstrecken soll. Diesem Vorschlag („Wunschradweg“) von „Aufbruch Fahrrad“ und ADFC haben sich die politischen Parteien inzwischen angeschlossen und der Verwaltung einen entsprechenden Prüfauftrag erteilt.