Bottrop. Alle Bottroper Ele-Kunden bekommen in den nächsten Wochen Post. Der Inhalt ist nicht schön: Es geht um höhere Preise für Gas, Strom und Wärme.

Alle Bottroper Kunden des Energieversorgers Ele bekommen in den nächsten Wochen Post mit schlechten Nachrichten. Die Ele informiert über die höheren Abschläge, die wegen der Preissteigerungen fällig werden für Gas, Strom und Wärme. Außerdem geht es um die Bundeshilfen für Energiekunden. Aus diesem Anlass appellieren Versorger und Sozialamt an Haushalte, denen die Kosten über den Kopf wachsen: Meldet euch bei uns, wir finden eine Lösung!

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Schon im August hatte der Versorger die Strom und Gaspreise erhöht. Zum Jahreswechsel stand die nächste Preissteigerung an. Jetzt liegt der Preis für eine Kilowattstunde (kWh) Strom in der Grundversorgung („ELE stromPlus“) bei 43,96 Cent, das entspricht einer Erhöhung um etwas mehr als 10 Cent. Für einen Singlehaushalt stiegen dadurch die monatlichen Stromkosten um etwa 15 Euro, für Einfamilienhäuser mit durchschnittlichem Verbrauch dürfte die Mehrbelastung bei rund 30 Euro pro Monat liegen, rechnet der Versorger vor. Gleichzeitig stieg der mengenabhängige Arbeitspreis für Erdgas in der Grundversorgung („ELE erdgasBasic“) um knapp fünf Cent je kWh auf dann 18,01 Cent. Für Bewohner eines Einfamilienhauses mit durchschnittlichem Verbrauch dürfte das monatliche Mehrkosten von 60 bis 80 Euro bedeuten.

Auf der Basis des bisherigen Verbrauchs hat der Versorger die neuen Abschläge berechnet und die Bundeshilfen eingerechnet wie den Verzicht bei den Gaskosten auf die Mehrwertsteuer im Winterhalbjahr 2022/23. Außerdem informiert der Versorger über die Strom- und Gaspreisbremse ab dem 1. März.

Ele-Sprecher: „Kundenservice ist heillos überfordert“

Wer Fragen zu oder Sorgen mit den neuen Abschlägen hat, der sollte eher nicht zum Hörer greifen, um die Ele anzurufen. „Unser Kundenservice ist derzeit heillos überfordert, nicht nur wegen der vielen Anrufer, sondern auch wegen der riesengroßen Bandbreite der Fragen“, sagt Ele-Sprecher Peter Efing. Er empfiehlt Kunden, sich zu registrieren auf „meine.ele.de“ und dann einen Beratungstermin online zu buchen: „Da haben wir noch freie Kapazitäten.“ Im Netz können Kunden mit ihren aktuellen Zählerständen Abschläge berechnen lassen und dann auch gleich entsprechend ändern.

Zu hohe Nachzahlungen und Abschläge können zu „Energiearmut“ führen. Das hat die Stadt früh erkannt und deshalb ein Netzwerk aufgebaut. Sozialamtsleiter Sascha Borowiak weist darauf hin, dass sein Amt nicht nur Empfängern von Sozialleistungen helfen kann, sondern auch Familien mit geringem Einkommen. Etwa mit einem zinslosen Darlehen. „Wir können über vieles reden, aber die Menschen müssen sich melden.“ Den gleichen Appell richtet die Ele an ihre Kunden. Efing: „Es hat noch nie geholfen, den Kopf in den Sand zu stecken. Eine Strom-Sperrung entsteht durch Nicht-Reaktion.“

Kontakt zum Sozialamt in Sachen Energiearmut: 70-4509. Per Mail: