Bottrop. Für mehr als 23.000 Bottroper steigt bei höheren Energiepreisen das Armutsrisiko. So definiert die Stadt Bottrop den Begriff „Energiearmut“.
Mehr als 23.000 Bottroperinnen und Bottropern droht Energiearmut, wenn die Preise für Strom und Wärme weiter steigen. Mit Zahlen der Agentur für Arbeit und der Deutschen Rentenversicherung hat die Sozialverwaltung berechnet, wie groß die Risikogruppe ist: Fast jeden fünften Bottroper könnte es treffen.
- Sängerin geht viral: Nun will Dueja durchstarten
- Mercedes 300 SL: Brabus versteigert restaurierten Flügeltürer
- Fakt AG insolvent: Bottrop will Hansa-Center kaufen
- Weihnachtsmarkt: Krise treibt die Preise hoch
Mit dem Begriff „Energiearmut“ beschreibt das Sozialamt die Notlage einer Person oder eines Haushaltes aufgrund gestiegener Energiekosten. Bereits bekannt waren die Zahlen der Bezieher von Grundsicherung (12.931 Personen) und der Geringverdiener (4520). Mit Zahlen der Rentenversicherung (Stand 1. Juli) hat das Sozialamt jetzt zusätzlich ermittelt, wie viele Seniorinnen und Senioren vom Armutsrisiko betroffen sein könnten. Moritz Brunecker vom Sozialamt hat die Zahlen dem Sozialausschuss vorgestellt.
Jeder vierte Rentner unter der „Armutsgefährdungsschwelle“
Von den 28.019 Rentnerinnen und Rentnern in Bottrop liegen demnach 7367, also 26,3 Prozent, mit ihren Einkommen unterhalb der „Armutsgefährdungsschwelle“. Die definiert sich als 60 Prozent der durchschnittlichen Rentenbezüge. Die meisten Menschen unterhalb dieser Schwelle seien Frauen, hat Sozialdezernentin Karen Alexius-Eifert zu Recht vermutet: Mit 76,6 Prozent sind es mehr als drei Viertel der Betroffenen.
+++ Nachrichten aus Bottrop direkt ins Postfach: Hier geht es zum Bottrop-Newsletter +++
Damit liegt die Gesamtzahl der Menschen mit dem Risiko von Energiearmut bei 23.931 Menschen, das sind 19,7 Prozent aller Bottroper. Allerdings gibt die Statistik der Rentenversicherung keinen Aufschluss darüber, wie viele Senioren zusätzliches Einkommen etwa aus Mieteinnahmen beziehen. Auf der anderen Seite kann die Stadt nur vermuten, wie viele Menschen aus Scham oder Unwissen keine Leistungen in Anspruch nehmen.