Bottrop. Das Folkwang-Gitarrenfestival kommt jetzt auch nach Bottrop. Die Musikschule widmet dem Instrument eine ganze Woche. Was noch geplant ist.

Bottrop hatte einmal ein eigenes Gitarren-Festival. Das war in den 90er Jahren. Jetzt lässt die Musikschule den Festival-Gedanken wieder aufleben - und das sogar mit prominenter Unterstützung. „Im Februar sind wir erstmals Teil des Internationalen Folkwang Gitarren Festivals“, freut sich Jürgen Slak. Der Leiter der Musikschule nimmt diesen Ball sogleich auf und hat mit dem Musikschulteam zwischen dem 9. und 21. Januar nicht nur drei Konzerte, sondern auch eine spezielle Gitarrenwoche im Kulturzentrum auf die Beine gestellt.

Die richtet sich vom 13. bis 16. Februar an alle Schülerinnen und Schüler, die dort Gitarrenunterricht bekommen. Die Idee dahinter: Einmal sei in Bottrop das Zupfinstrument immer noch populär beim musikalischen Nachwuchs. Außerdem wolle man dann auch sämtliche Seiten der Gitarre konzentriert präsentieren. „So können wir auch zeigen, dass Gitarre mehr ist, als nur Begleitinstrument bei Rock, Pop und Unterhaltung, sondern auch eine klassische und solistische Qualität hat“, sagt Slak, der selbst das Fach an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf studierte, bevor er die Lehrerlaufbahn eingeschlagen hat.

Gitarre ist mehr als nur Begleitinstrument bei Rock, Pop und Schlager

Dazu gibt es dann drei Konzerte, von denen die ersten beiden internationales Format haben und von Festival-Macher Tomasz Zawierucha für Bottrop ausgewählt worden sind. Der Professor an der Essener Folkwang-Uni, der renommierten Hochschule der Künste, ist selbst nicht nur Lehrender, sondern vor allem auch begnadeter Solist und gesuchter Interpret klassischer Gitarrenmusik. Am 9. Februar tritt er im Kammerkonzertsaal des Kulturzentrums mit einem Programm auf, das einerseits einen historischen Querschnitt der Gitarrenmusik der letzten 400 Jahre zeigt und auch die Entwicklung des Instruments von der Barockgitarre bis zur Gegenwart nachzeichnet. „Tomasz Zawierucha hat drei Instrumente dabei und moderiert auch seinen Solo-Abend selbst; sicherlich spannend, informativ und vor allem musikalisch hochkarätig“, verspricht Jürgen Slak.

International geht es dann am 15. Februar weiter. Dann sind Bianka Szalaty, wie Zawierucha ebenfalls aus Polen stammend, Andrés Madariaga aus Chile und der deutsche Sologitarrist Eugen Treichel zu hören. Das Trio hat ebenfalls Solostücke unterschiedlichster Stilistik und aller Epochen von den Anfängen der Gitarre bis zur Gegenwart im Gepäck und steht zugleich für eine junge Generation von Nachwuchskünstlern, die bereits viele renommierte Wettbewerbe gewonnen haben und auf internationalen Bühnen unterwegs sind. Zuletzt waren alle drei Sieger beim Gitarrenpreis NRW 2022.

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Das Niveau der eigenen Schülerinnen und Schüler stellt die Musikschule dann bei einem Konzert am 21. Februar vor. Die Grundidee der beiden Kollegen Tomasz Zawierucha und Jürgen Slak ist dabei, das Folkwang-Festival künftig regelmäßig auf die Nachbarschaft auszudehnen und so auch die klassische Facette der Gitarre stärker in den Fokus zu rücken. „Aber wir wir wollen hier auch keine Eintagsfliege loslassen, sondern neben dem Kooperationsgedanken zwischen Folkwang-Uni und Musikschule auch Bottrop vielleicht ein neues Festival geben, das zwischen internationalem Anspruch und regionalen Wurzeln unterwegs ist“, so der Musikschulleiter. Die verschiedenen Varianten spielt Jürgen Slak jedenfalls schon seit den ersten Ideen im letzten Sommer durch.