Bottrop. . Sorgen um die Zukunft macht sich niemand, auch wenn die Bedingungen sich stark verändert haben. Rund 2300 Schüler besuchen jährlich die Kurse.

„Ich mache mir keine Sorgen“, erklärt Kulturamtsleiter Dieter Wollek mit Entschiedenheit, angesprochen auf die Zukunft der Musikschule Bottrop. Die feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen – und es wird nicht ihr letztes sein, davon sind die Verantwortlichen überzeugt. „Natürlich müssen wir auch immer wieder zeigen, wie gut wir sind und natürlich müssen auch immer wieder die Strukturen überdacht werden“, ergänzt Wollek.

Da waren die Zeiten vor 25 Jahren ganz andere. Goldene könnte man sagen, die damals den Wunsch aufbrachten, die kulturelle Bildung zu verbessern. Von der Idee, eine Musikschule zu gründen, ließen sich die großen Fraktionen im Bottroper Rat leicht überzeugen. Bottrop war damals spät dran, erinnert sich Wollek: „Die letzte kreisfreie Stadt.“ Und das Angebot wurde „aufgesogen wie ein Schwamm“, schwärmt er.

2300 Schüler sind jährlich dabei

Ein Gründungsleiter wurde in Ingo Brzoska schnell gefunden. Der Bottroper hatte eine Ausbildung bei der Stadt gemacht, später Musik studiert und die Musikschule Hückeswagen geleitet. Ebenfalls von Anfang an mit dabei ist Jürgen Slak, anfangs Dozent, bildet er seit 1999 mit Ingo Brzoska das Leitungsteam. „Qualität und Leistung unserer Musikschule hängt auch mit unseren beiden Leitern zusammen“, lobt Wollek und sieht die Musikschule in Bottrop fest etabliert. Rund 2300 Schülerinnen und Schüler besuchen jährlich die Kurse, inklusive JeKi (Jedem Kind ein Instrument) an den Grundschulen. 24 verschiedene Fächer können sie erlernen, von Akkordeon bis Zupfinstrumente, Gesang und Musiktheorie. Unterrichtet werden sie von 49 Dozenten.

Landauf, landab haben Musikschulen wie Sportvereine mit der veränderten Schullandschaft zu kämpfen. Das ist in Bottrop nicht anders. Nach Über-Mittag-Betreuung, Ganztagsschule und Hausaufgaben bleibt Schülern immer weniger Zeit, ein Instrument zu erlernen. Neues Ungemach droht den Musikschulen mit den Änderungen bei JeKi, da wird es künftig unter dem Strich wohl weniger Geld vom Land geben.

Als freiwilliges Angebot der Stadt ohnehin immer im Fokus wenn gespart werden muss, ist die Musikschule umso mehr auf die Aktivitäten des regen Fördervereins und auf die Spendenfreudigkeit der Sponsoren angewiesen. „Ohne die wären viele Projekte in der Vergangenheit nicht möglich gewesen.“

Dozenten greifen selber in die Tasten 

Das Jubiläumsjahr der Musikschule geht los am Sonntag, 18. Januar, mit einem Dozentenkonzert. 25 der 49 werden sich in verschiedenen Besetzungen beteiligen und eine große Bandbreite von Musikstilen und eigene Kompositionen bieten. Auch die Musikschulleiter Ingo Brzoska und Jürgen Slak sind beteiligt. Das Konzert beginnt um 11 Uhr im Kammerkonzertsaal des August Everding Kulturzentrums. Der Eintritt ist frei.

Ein Kinderkonzert mit dem Zupforchester Kirchhellen und dem JeKi-Orchester der Johannesschule führt den Konzertreigen am 22. Februar in der Johannesschule weiter. „The beat is back“ heißt es am 28. Februar beim Zusatzkonzert für die im vergangenen Jahr so schnell ausverkaufte Beatveranstaltung mit sechs Bands im Saalbau. Auch diese Benefizveranstaltung ist fast ausverkauft.

Der 7. März ist der JeKi-Tag, an dem die Grundschüler ihr Können in der Albert-Schweitzer-Schule präsentieren; vom 29. bis 31. Mai ist die Musikschule beim Stadtfest dabei. Weitere Termine sind das Portraitkonzert „Tilo Medek“ in der Martinskirche (28. Juni.), das Peter-Pan-Musical (29./30. August), die Lange Nacht der Jugendkultur im September und ganz zum Schluss noch die Jubiläumsgala im Lichthof (8. November).