Bottrop-Kirchhellen. Was tun, wenn in Kirchhellen länger der Strom ausfällt, Telefone tot sind und den Handys der Saft ausgeht? Für diesen Fall gibt es Notfallpunkte.
Die Stadt Bottrop bereitet sich und ihre Bürger auf einen Blackout vor, also einen länger andauernden, meist überregionalen Ausfall von Strom und damit Infrastruktur und Versorgung. Regionale Ausfälle können häufig nach Stunden behoben werden, überregionale Ausfälle erst nach einigen Tagen. Kein Strom bedeutet für die Bürger spätestens, wenn den Handys der Saft ausgeht: keine Kommunikation, kein Zugang zu Information.
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Kein Strom, kein Wasser in großen Teilen Bottrops: Kein Zufall, dass dieses Szenario auch Bestandteil der Katastrophenschutzübung von Stadtverwaltung und Feuerwehr Ende August 2022 war. Neben der Bewältigung des zentralen Schadensereignisses, damals eine Bombenexplosion in der Innenstadt, war der Aufbau einer Kommunikationsstruktur ein wichtiges Element der Übung. Auch im Ernstfall wird die Stadt sechs Notfall-Infopunkte in Kirchhellen aufbauen.
Das sind die Kirchhellener Notfall-Infopunkte
Gesetzt als Standorte sind dafür die Feuerwache an der Schulstraße sowie die Gerätehäuser der Ortswehren Grafenwald (Heimersfeld) und Feldhausen (Kapellenstraße). Dort können die Einsatzkräfte Notrufe annehmen und per Funk weiterleiten. Dort können sie Menschen informieren, deren Radios und Smartphones keine Energie mehr haben und die deshalb von Kommunikationswegen abgeschnitten sind. und dort könnten sie bei Bedarf auch mindestens erste Hilfe leisten.
Doch die Infrastruktur der Ortswehren wird nicht ausreichen, um 20.000 Kirchhellener zu informieren, von denen viele aus verschiedenen Gründen nicht oder nur eingeschränkt mobil sein werden. Für die Menschen im Norden wird es deshalb einen Notfall-Infopunkt in der Kita St. Johannes in Ekel geben (Münsterstraße 39) sowie zwei weitere Anlaufstellen in der Dorfmitte (DRK-Familienzentrum, Wienkamp; Antonius-Krankenhaus, Gartenstraße 17).
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Besetzt werden diese Infopunkte von Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr, aber auch von Mitarbeitern der Stadtverwaltung, sagt Feuerwehr-Sprecher Michael Duckheim: „Gerade bei einem Blackout müssen unsere Ortswehren einsatzfähig bleiben für Rettungs- und Hilfeleistungseinsätze.“ Denn schließlich stehen bei Stromausfällen noch ganz andere Probleme an. Von der Frage: Wie versorgen wir Alten- und Pflegeheime? Bis hin zu Problemen wie: Wie bekommen wir Babynahrung warm? Neben den Infopunkten wird es deshalb auch einen bewährten alten Informationsweg geben: Lautsprecherdurchsagen von Polizei und Feuerwehr.
Auf ihrer Homepage www.bottrop.de informiert die Stadt über die Vorbereitungen für einen Blackout und gibt Ratschläge, wie sich Bürger darauf vorbereiten können: Im Prinzip wie auf einen zweiwöchigen Campingurlaub, nur in den eigenen vier Wänden.