Bottrop-Kirchhellen. Ein neuer Erlass macht es möglich: In Kirchhellen könnten neue Windräder entstehen. Bisher galten die beiden Konzentrationszonen als ausgereizt.
In Kirchhellen soll ein weiteres Windrad entstehen. Ein entsprechender Bauantrag ist eingegangen, bestätigt Planungsamtsleiterin Christina Kleinheins. Für die Entscheidung über eine Genehmigung müssen sich Planer und Juristen der Verwaltung erst mal einlesen in eine ziemliche frischen Erlass: Erst am 28. Dezember hat das Energieministerium den „Erlass zum beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren Energien in NRW“ in Kraft gesetzt. Der wiederum ist nur eine Übergangslösung, bis der „Landesentwicklungsplan für den Ausbau der Erneuerbaren Energien“ geändert ist.
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Der Standort, an dem die neue Anlage gebaut werden soll, hatte die Verwaltung schon länger im Blick, ohne dass dafür schon ein Bauantrag gestellt worden wäre, sagt die Planungsamtsleiterin. „Aus ökologischen Gründen haben wir damals gesagt, der Standort sei eher nicht genehmigungsfähig.“ Doch zum Jahresende hat die Landesregierung die Spielregeln erneut geändert.
Der neue Erlass bringt nach Angaben des Energieministeriums „weitreichende Erleichterungen insbesondere beim Ausbau der Windkraft im Wald: Künftig können Windenergieanlagen auf geschädigten Waldflächen und in anderen Nadelholzwäldern errichtet werden. Kalamitätsflächen (Wald-Ausfallflächen durch Sturm oder Baumkrankheiten) und Nadelwälder stehen nun landesplanerisch regelmäßig für die Windenergienutzung zur Verfügung.“ Das gilt allerdings nicht in waldarmen Gemeinden, auf Naturschutz-Flächen oder in Laub- und Laubmischwald.
Vierfache Windrad-Leistung durch „Repowering“
Zwölf Windräder drehen sich bereits in Kirchhellen. Das sind mehr als in Dorsten (zehn), Gladbeck und Gelsenkirchen (jeweils 3). Die beiden „Konzentrationszonen“ für Windkraftanlagen in Overhagen und Hardinghausen galten aber bisher als ausgereizt, neuen Anlagen waren nicht mehr genehmigungsfähig. Deshalb haben zwei Anlagenbetreiber für ihre Windräder ein „Repowering“ beantragt und wollen sie technisch aufrüsten. Etwa das Vierfache der bisherigen Leistung soll erreicht werden durch neue Anlagen mit einer Turmhöhe von rund 108 Metern und einer Rotorlänge von 52 Metern. Die Standorte für die Ersatzanlagen werden dabei um 15 und 100 Meter verschoben.
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Obwohl die Windraddichte in Overhagen und Hardinghausen im Vergleich zu anderem Ruhrgebietsstädten schon recht hoch ist, steht die Verwaltung weiteren Bauanträgen wohlwollend gegenüber, sagt die Planungsamtsleiterin: „Wenn wir Standorte finden, die nach der neuen Erlasslage genehmigungsfähig sind, werden wir sie zulassen.