Bottrop. Der Vertrag mit den langjährigen Stadtfest-Veranstaltern ist ausgelaufen. Nun ist das Rennen wieder offen - bald auch für den Weihnachtsmarkt.
Stadt und Kulturamt setzen weiter auf die großen Feste in Bottrop. Dazu gehören der Pferdemarkt, der Michaelis- und Nikolausmarkt, aber auch die Extraschicht. Da tritt das Kulturamt als Organisator oder Veranstalter in Aktion. Die beiden anderen großen Ereignisse in der Innenstadt sind das Stadtfest im Sommer und der Weihnachtsmarkt. Beide werden an andere Organisatoren vergeben. Zunächst für das Stadtfest, dann aber auch für den Weihnachtsmarkt (für den die Veranstalter zuletzt nur für ein Jahr den Zuschlag erhalten hatten), ist das Rennen demnächst wieder eröffnet. Beide werden neu ausgeschrieben, das Stadtfest bereits in der kommenden Woche.
Der Sicherheitsaspekt spielt bei Festen eine immer größere Rolle
„Nicht, weil wir unzufrieden mit den bisherigen Veranstaltern um Holger Czeranski und Stephan Kückelmann mit ihren Firmen „CK Medien und Events“ und „4points events“ waren, sondern einfach, weil die Verträge nun ausgelaufen sind und eine öffentliche Ausschreibung zum ganz normalen Ablauf gehört“, sagt Kulturamtsleiterin Martina Schilling-Graef. Einen immer größeren Bereich nehme die Sicherheit ein, was sich im Kostenapparat niederschlage, so Schilling-Graef.
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Aber das haben die bisherigen Veranstalter gut im Auge und im Griff gehabt, sagte auch Dana Brüning. Sie gehört auf Kulturamtsseite seit rund zehn Jahren zum Team, das Veranstaltungen organisiert und plant. Wie Martina Schilling-Graef geht auch sie davon aus, dass der bisherige Bottroper Veranstalter „CK Media und Events“ auch wieder zu den Bewerbern gehören werden. „Wir könnten auch Bieter empfehlen, haben uns aber entschieden, die ganze Ausschreibung offen zu gestalten“, so die Kulturamtsleiterin.
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Die Programmgestaltung ist immer eine Gratwanderung, was auf positive Resonanz stößt, was kritisiert wird“, weiß Dana Brüning. Zu einem Stadtfest gehören Bottroper Akteure ebenso wie Profis von außerhalb. Da habe man in den letzten Jahren, nachdem 2014 die damalige Düsseldorfer Agentur Orion abgelöst worden war, einen guten Mix gefunden und in der vergangenen Ausgabe des Festes neben Eigengewächsen auch Künstlerinnen und Künstler von außerhalb präsentieren können. Nicht nur inhaltliche Erwartungen wird das Kulturamt formulieren. Vom künftigen Veranstalter des Stadtfestes erwartet man auch eine deutlich stärkere Security-Präsenz. „Dafür wird die Stadt auch mehr zahlen müssen“, sagt Martina Schilling-Graef. Derzeit sei es so gut wie unmöglich, Verträge mit Sicherheits- und Technikfirmen über ein Jahr hinaus abzuschließen. Darauf lasse sich angesichts immer weiter steigender Kosten niemand ein. Und die inhaltliche Gestaltung? Die werde auch künftig wieder in Abstimmung mit dem Kulturamt erfolgen.
Mit was für einer Resonanz auf die Ausschreibung rechnet man im Kulturzentrum? „Über drei bis fünf ernsthafte und ernstzunehmende Bieter wären wir schon froh“, heißt es. Wie gesagt: Das Rennen wird bald eröffnet.
Wie es weitergeht
Interessenten können sich beim Kulturamt ab kommender Woche um die Ausrichtung des Stadtfestes bewerben. Gefordert von allen Interessenten ist ein Konzept, das die Aspekte Umsetzung, Gestaltung, Sicherheit und Lärmschutz umfasst. Gefordert ist ein detaillierter Finanzierungsplan und ein Bonitätsnachweis. Alle Kriterien fließen dann in die Bewertung ein.
Das nächste Stadtfest soll in der ersten Junihälfte stattfinden, heißt es im Kulturamt.