Bottrop. Ihr Sohn ist in Bottrop von drei Teenagern (12,13,14) überfallen worden, sie stahlen seinen E-Scooter. Die Mutter ist voller Entsetzen und Wut.

So richtig begreifen kann die Mutter des 16-Jährigen, der in Bottrop-Fuhlenbrock von drei Jugendlichen geschlagen und seines E-Scooters beraubt wurde, die Tat auch zwei Tage danach nicht. „Meine Gefühle wechseln zwischen Entsetzen, Wut, Enttäuschung und Unverständnis. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, wie Jugendliche anderen so etwas antun können“, erklärt die Frau, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte.

Bottrop: Polizei hat dritten Tatverdächtigen ausgemacht

Am Nachmittag des 2. Januars hatten drei jugendliche Täter auf ihren Sohn eingeschlagen und ihm seinen E-Scooter geraubt. Die Polizei stellte kurz darauf einen Zwölf- und einen 14-Jährigen in der Nähe des Tatortes. Die Verdächtigen hatten den gestohlenen E-Scooter dabei. Dieser wurde dem Vater des Opfers übergeben. Mittlerweile konnte die Polizei auch einen dritten Tatverdächtigen ausmachen. Dabei handelt es sich um einen 13-jährigen Bottroper, wie diese Redaktion auf Nachfrage erfuhr.

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Das Opfer habe eine Nasenbeinfraktur, sowie eine Jochbein- und eine Kieferprellung davongetragen, sagt seine Mutter. „Er ist bei uns zu Hause und es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Welche psychischen Schäden er allerdings davongetragen hat, bleibt abzuwarten.“

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Dass der Überfall nicht schlimmer ausging, verdankt der 16-Jährige wohl auch zwei Frauen, die als Zeuginnen schnell eingegriffen haben. „Ich bin den beiden sehr dankbar. Als sie die Situation erkannt haben, haben sie sich bemerkbar gemacht und die Angreifer sind geflüchtet. Diese Zivilcourage ist unfassbar wichtig.“

Bottroper Mutter: „Wir haben ein Problem mit Jugendgewalt“

Dennoch wühle sie die ganze Sache sehr auf. „Man liest immer nur von solchen Vorfällen und nun betrifft es einen selbst. Mir liegt am Herzen, dass die Sache bekannt wird. Denn wir haben in Bottrop ein Problem mit Jugendgewalt. Und das längst nicht mehr nur an Brennpunkten, wie dem ZOB, sondern auch in ruhigeren Stadtteilen, wie eben Fuhlenbrock.“

Dass es dabei „nur“ um materielle Dinge, wie in diesem Fall einen E-Scooter geht, schockiert sie. „Es kann nicht sein, dass Jugendliche wegen so etwas zu Räubern werden und andere schlagen. Das ist einfach nur unfassbar traurig und da muss gehandelt werden“, fordert sie. „Ich hoffe, dass die Täter angemessen bestraft werden.“

Schon im vergangenen Jahr hatten mehrere Jugendliche für Angst in Bottrop gesorgt. Sie fanden sich vor allem am ZOB zusammen, wo sie Passanten bedrohten, schlugen und traten. Zudem „besuchten“ sie immer wieder fremde Schulen, um anderen Jugendlichen dort Angst einzujagen. Die Tatverdächtigen des E-Scooter-Raubes seien nicht Teil dieser Strukturen gewesen, erklärte die Polizei.

Die Familie werde zivilrechtlich und in enger Begleitung durch einen Rechtsanwalt vorgehen, erklärte die Mutter. Von den drei Tatverdächtigen wäre zunächst nur der 14-Jährige strafmündig. Um strafunmündige Täter kümmern sich Jugendsachbearbeiter und das Jugendamt.