Bottrop. Malerin Karina Bregula Pietrucha ist immer für Überraschungen gut. In ihrer Schau in der B12 zeigt sie Prall-Poppiges neben zarten Zeichnungen.
Mit „Love Carpet“ gewinnt Karina Pietrucha vor einem Jahr die Herzen des Publikums. Das erwählt während der 24-Stunden-Kunstaktion der neuen Ausstellungshalle B12 eines dieser sinnlich-prallen Bilder der Bottroper Malerin zu seinem Liebling. Ab Freitag gehört ihr die Ausstellungshalle des Kulturzentrums ganz.
Zu sehen ist dann unter dem Motto „Ubuntu“ ein Querschnitt aus 20 Bottroper Jahren der gebürtigen Kattowitzerin. Der reicht von „Frühstück“, dem Großformat eines Paares – allerdings ohne Köpfe – über ihre „Maja“, einer quietschbunten Variation wie aus den Sixties von Goyas bekanntem Vorbild, bis hin zu einem monochromen, abstrakten Großformat aus der jüngsten Zeit der kreativen wie originellen Künstlerin. Da kehrt sie dann in changierenden Blautönen zu ihren bekannten „Teppichmustern“ zurück. Ein ähnliches Bild hat sie übrigens für die nächste Ausstellung Bottroper Künstlerinnen und Künstler im Quadrat eingereicht. Die dortige Jury ehrte sie bereits zwei Mal mit einer Einzelschau im Kabinett des Museums.
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Bottroper Künstlerin: Mustervarianten in großen „Teppichen“
Eine ihrer Grundformen ist dabei eine Acht, scheinbar in unendlicher Verkettung. Immer und immer wieder variiert schafft Pietrucha so den Eindruck eines komplizierten Musters, das beinahe wie eine Webarbeit daherkommt. Bei Karina Pietrucha ist die Acht nicht nur serielle Strukturkomponente vieler Bilder. Sie findet sich oft auch als Grundform ihrer drallen Frauenkörper in den großen figürlichen Arbeiten wieder.
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Scheinbar unendlich kommen ihre Mustervarianten in mehreren große „Teppichen“ daher, die wie in einem Teppichhaus übereinander hängen. Die Besucher können dort selbst Hand anlegen und sich durch die Bilder „blättern“. Am Ende stoßen sie gar auf eine Collage: Karina Pietrucha hat tatsächlich einige Arbeiten zerschnitten, die Fragmente neu sortiert und neu zusammengefügt.
Dass sie aber auch im kleinen Format zu Hause ist, ihre Wurzeln zum Teil auch in der klassischen Zeichnung liegen, rückt diese aktuelle Schau wieder in den Fokus. Beim Eintreten blicken die Besucher sofort auf zwei vermeintlich untypische kleine Arbeiten. Rechts des Eingangs gibt es eine Serie von schön durchgearbeiteten Aktzeichnungen und Porträts, die eine ganz andere Seite von Karina Pietruchas Arbeit zeigen – auf Linie eben.
Eröffnung am 11. November, 19 Uhr, B12, Böckenhoffstraße 12. Zu sehen bis 26. November. Auf dem „ARTvent“, einem Nikolaus-Künstler- und Kunsthandwerksmarkt in B12 vom 10. bis 12. Dezember ist Karina Pietrucha übrigens auch vertreten.