Bottrop. Für den Bau neuer Doppelhaushälften auf dem Bottroper Eigen mussten Bäume gefällt werden. Das sei ein „Kahlschlag ohne Ende“ gewesen.

An der Planung des Neubaugebietes im Bereich von Sydow- und Christine-Teusch-Straße stört eine Anwohnerin so einiges. Vor allem aber ärgert sie – und nach ihren Angaben mit ihr viele weitere Anwohner – ein „Kahlschlag ohne Ende“, der sich Ende Oktober hier zugetragen habe.

Bottroperin Anwohnerin: 20 Birken wurden abgeholzt

Im hinteren Bereich der neu errichteten Doppelhaushälften an der Sydowstraße, an der Grenze zu den Gärten der bestehenden Siedlung an der Christine-Teusch-Straße, sind demnach Bäume gefällt worden. Birgit Rau schreibt von einem „Kettensägenmassaker“ und beschreibt dieses so: „Sämtliche Birken, auf die wir mehr als 20 Jahre schauten, waren abgeholzt worden. 20 an der Zahl! Bekommen haben wir dafür einen direkten Blick in die Wohnzimmer unserer Nachbarn in den neugebauten Doppelhäusern an der Sydowstraße. Unser „kleines Wäldchen“, das Zuhause von Eichhörnchen, Spechten und Eichelhähern, wurde schon zu Beginn der Baumaßnahme geopfert. Jetzt noch die 20 Birken.“

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Dabei würden die Gärten der neuen Häuser dadurch kaum größer, mutmaßt sie und kritisiert: „Beim schnöden Mammon hört Umweltschutz offensichtlich auf.“

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Ein Sprecher von Vivawest, verantwortlich für den Bau der Häuser, erklärt auf WAZ-Nachfrage: Für das Bauprojekt seien mit Genehmigung der Stadtverwaltung durch Vivawest tatsächlich 17 Bäume entfernt worden. „Die Bäume standen zum Teil in den Baugrubenbereichen bzw. zu nah an den neu zu errichtenden Wohngebäuden, so dass sie entfernt werden mussten. Wie bei solchen Maßnahmen üblich, sind zum Ausgleich entsprechende Ersatzpflanzungen erfolgt.“

Stadt Bottrop: Fällung wurde nach Prüfung genehmigt

Die Bäume aber, deren Fällung aktuell von der Anwohnerin kritisiert wird, habe Vivawest tatsächlich stehenlassen: „Die Gebäude und Grundstücke sind von uns im August an die neuen Eigentümer übergeben worden – mit den besagten Bäumen.“ Nach Auskunft der Stadtverwaltung hat dann der Eigentümer die Baumfällung beantragt, „und die Fällungen wurden nach Prüfung genehmigt“.

Alles rechtens also – wenn auch nicht zur Zufriedenheit aller. Was im Übrigen auch für die Parkplatzsituation in dem Bereich gilt. Diese sei an der „viel zu schmal konzipierten Spielstraße“ (Christine-Teusch-Straße) schon vor dem Errichten der neuen Häuser desolat gewesen, beklagt Birgit Rau. Dem hält der Vivawest-Sprecher allerdings entgegen: Durch den Abbruch alter Wohngebäude an der Stelle und den Neubau habe sich die Anzahl der Haushalte reduziert. „Zudem befinden sich bei den Neubauten die Stellplätze auf dem Grundstück“ – im Gegensatz zur Altbebauung.