Bottrop. Für ihren „Love Carpet“ bekam die Bottroper Malerin den Publikumspreis bei „Zeig was du Kunst“. Preis: eine Einzelausstellung in der neuen B12.
Liebe in allen Variationen - das ist das große Thema, das in den letzten Jahren das Werk von Karina Pietrucha wie er sprichwörtliche rote Faden durchzieht. Mit ihrer großformatigen Acryl-Filzstift-Arbeit „Love Carpet“ hat die Bottroper Malerin jetzt auch den Publikumspreis der 24-stündigen Ausstellungsaktion gewonnen, mit der die neue Halle B 12 des erweiterten Kulturzentrums sich erstmals geöffnet hatte.
Arbeiten von 75 professionellen Künstlern, aber auch Hobbymalern oder -fotografen oder Teilnehmern von VHS-Kursen, waren zu sehen. Kuratorin Katrin Reck hatte keine andere Wahl, als auf die so genannte „Petersburger Hängung“ zurück zu greifen, die für engste Nachbarschaft der unterschiedlichsten Werke steht. Am Ende haben sich die Bottroperinnen und Bottroper eindeutig für den „Love Carpet“ entschieden - vor Arbeiten von Hans-Günter Masa, Hermann-Josef Engels und Andrea Schmitz.
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Über das Publikums-Voting freut sich Karina Pietrucha besonders. Denn es zeige, dass Profi-Juroren, Galeristen oder Kuratorinnen und „normale“ Betrachter durchaus nicht immer voneinander abweichen müssten. In den vergangenen Jahren hatte sie als Bottroper Künstlerin zwei Einzelausstellungen im Quadrat, war zu Gast im Mönchengladbacher Projektraum EA71 oder bei der „Revierkunst“ in Hertens Zeche Ewald. Auch dort bekam sie neben dem Künstlerpreis den Publikumspreis. Demnächst ist sie übrigens wieder bei „Revierkunst“ zu Gast, dann in der Hattinger Henrichshütte.
„Ein toller neuer Ort und ein Fortschritt für Bottrop und die Ausstellungsszene“
Auch der jüngste Publikumspreis ist wieder mit einer Einzelausstellung in Bottrop verbunden. Im kommenden Jahr für zwei Wochen in B 12 - natürlich zusammengestellt und gehängt von Katrin Reck. „Ich weiß noch gar nicht, was ich dann alles zeigen soll, ich habe vor allem in der Coronazeit soviel gearbeitet“, sagt Karina Pietrucha. „Und da zähle ich auf Katrin Reck, sie ist einfach eine tolle Kuratorin, mit Geschmack und Verstand, ein Glücksfall für das Kulturzentrum“, sagt die Malerin im Brustton der Überzeugung. Aber auch der Raum sei wirklich schön und gut geeignet für Ausstellungen. „Für Bottrop ist es ein echter Fortschritt, gut, dass es so einen Ort jetzt gibt, an dem Kunst und Künstler präsent sein können.“
Arbeiten mit ganz eigener, unverwechselbarer Handschrift
Auch ihr „Love Carpet“ ist wieder eine poppig-bunte Arbeit in der der dralle Körper fröhlich durcheinander wuseln. Etwas Pop-Art, etwas surreal: stets aber als echte Pietrucha-Arbeit auszumachen. Vor allem beim Betrachten aus der Nähe fallen zwischen dem Figurenkosmos wieder die typischen minutiös mit Filzstift gemalten Muster ins Auge. „Der Filzstift zählt immer noch zu meinen Hauptwerkzeugen, er kommt immer durch, selbst bei Öl- oder Acrylfarben.“ Ob nach den Ausstellungen „Love“ im Quadrat und „I love You“ in der Kulturkirche die nächste Schau auch wieder Liebe im Titel trägt, kann die langjährigen Wahl-Bottroperin noch nicht sagen. Eins ist aber sicher: Es werden mehr Kleinformate als früher zu sehen sein. Denn darauf hat sich Karina Pietrucha gerade in den letzten zwölf Monaten konzentriert.
So geht es weiter in B12 und im Kulturzentrum
Mit der Aktion „Zeig was du Kunst“ wollte das Kulturamt auf die Eröffnung der neuen Kunsthalle B12 aufmerksam machen. Im August folgt das „Stadtflimmern“ auf dem Kulturhof und im Kulturzentrum. Ab dem 17. September wird in B12 eine Ausstellung des international bekannten Künstlers Gereon Krebber zu sehen sein.