Bottrop. In Menden haben Mitarbeiter Heizlüfter und -decken ins Rathaus mitgebracht – wegen der Energiesparmaßnahmen. In Bottrop ist das nicht erlaubt.

19 Grad im Büro – das ist nicht für jeden unbedingt eine Wohlfühltemperatur. Doch angesichts der Notwendigkeit, Energie zu sparen, haben viele Firmen und auch die öffentliche Verwaltung die Temperatur auf eben diese 19 Grad gesenkt. Im Rathaus in Menden führte das wohl dazu, dass einige Mitarbeiter nun Heizlüfter und Heizdecken an ihren Arbeitsplatz geschleppt haben. Eine Dienstanweisung soll dem nun einen Riegel vorschieben.

In Bottrop sind derartige Utensilien in Rathaus ebenfalls nicht erlaubt. Das sei aber von Anfang an deutlich gemacht worden, sagt der stellvertretende Stadtsprecher Ulrich Schulze. Schließlich machten derartige elektrische Heizgeräte in Zweifel die gesamten Energiesparbemühungen zunichte. Daher seien sie nicht erlaubt.

Einzig warme Kleidung hilft zum Schutz gegen mögliches Frieren

Der einzig mögliche Schutz für diejenigen, die bei 19 Grad möglicherweise frieren, gehe über die Kleidung, sagt Schulze. Man müsse sich in dem Fall eben warm genug anziehen. Dabei könne man aber auch nicht für jeden sprechen, denn es gebe nun einmal ein individuelles Temperaturempfinden.

Mitte September hatte die Stadtverwaltung ein umfassendes Programm vorgestellt, um in allen Bereichen Energie zu sparen. Ein Punkt darin war eben das Absenken der Temperatur in den Büros auf 19 Grad. Noch frischer ist es auf den Fluren der Verwaltungsgebäude. Hier ist eine Temperatur von 15 Grad angedacht.

Bottroperinnen und Bottroper merken die Energiesparbemühungen ebenfalls

Aber auch die Bürgerinnen und Bürger merken die Sparbemühungen der Stadt. Sporthallen werden nur noch auch 17 Grad geheizt – in den Umkleiden auf 22 Grad. Dazu wird das Wasser in den Hallenbädern nur noch bis auf 26 Grad aufgeheizt, der Warmbadetag fällt weg. Auch bei repräsentativer Außenbeleuchtung wird gespart und in der anstehenden Weihnachtszeit wird die Dauer der Beleuchtung reduziert.

Bei der Vorstellung der Maßnahmen hatte die Verwaltungsspitze von einem „Vorgehen mit Augenmaß“ gesprochen. So hat die Stadt Bottrop etwa bewusst darauf verzichtet, das Warmwasser in den Duschen der Sporthallen und Schwimmbäder abzudrehen. Das wäre allenfalls ein Energiesparen auf dem Rücken der Bottroperinnen und Bottroper gewesen, zumal Untersuchungen zeigten, dass zu Hause im Zweifel sogar länger geduscht würde, so also gar keine Energie gespart würde.

OB appelliert an alle Bottroperinnen und Bottroper, Energie einzusparen

Oberbürgermeister Bernd Tischer bezeichnet das Energiesparen mit Blick auf den Krieg in der Ukraine und die knappen Gasvorräte als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Er appelliert entsprechend an alle Bottroperinnen und Bottroper, Einsparmöglichkeiten zu prüfen.