Bottrop. Die Bottroper Schulen fordern rasch schnelles Internet. Im Schulausschuss gab sich die Stadt optimistisch, Schulen und Politik eher skeptisch.

Die Schulen in Bottrop brauchen dringend schnelles Internet. Das machten ihre Vertreter im Schulausschuss noch einmal deutliche. Sie fordern einen zügigen Breitbandausbau. Für Unternehmen lohnt sich dieser Ausbau aber in der Regel nicht. Deshalb gibt es ein Förderprogramm, das schnelles Internet zu Schulen, Gewerbe- und in Wohngebiete bringen soll, wo ein wirtschaftlicher Ausbau für Anbieter nicht darstellbar ist.

Von diesem Programm profitiert auch Bottrop. Die Federführung liegt bei der städtischen Wirtschaftsförderung. Die erläuterte nun, dass die Ausschreibung abgeschlossen sei, die Angebot Mitte der Woche geöffnet worden seien. Allerdings habe es eben gedauert, weil der Auftrag europaweit ausgeschrieben werden musste.

Bottroper Wirtschaftsförderung spricht von Ausbau in zwölf Monaten

In mehreren Losen sollen so die „weißen Flecken“ beseitigt werden. Nur allein die Vorbereitung einer solchen Ausschreibung koste Zeit. Man habe dafür Hilfe von Experten in Anspruch genommen, so die Leiterin der Wirtschaftsförderung, Sabine Wißmann.

Sie zeigte sich mit Blick auf die Angebote optimistisch, dass der Ausbau innerhalb eines Jahres geschafft werden könnte. Angesichts dessen, dass die Angebote gerade erst geöffnet wurden, könne sie nicht zu tief ins Detail gehen. Aber die Zeitspanne, die die Unternehmen aufrufen, reiche von 12 bis 36 Monaten. Es gebe sogar Angebote, die noch unter einem Jahr blieben.

Schulleiter: Breitbandausbau ist wichtigstes Thema an Schulen

Bei der Bewertung spiele – insbesondere dort, wo es um Schulen geht – auch die Geschwindigkeit beim Ausbau eine maßgebliche Rolle, erklärte sie mit Blick auf die Auftragsvergabe. Angesichts der langen Vorbereitungszeit und der Unwägbarkeiten was Firmen und Materialverfügbarkeit angeht, herrscht im Ausschuss eher Skepsis und die Befürchtung, dass es womöglich eher zwei Jahre dauern könnte.

Aber: So lange könne man nicht warten. „Es drängt, das ist das wichtigste Thema an den Schulen überhaupt. Wenn es tatsächlich zwei Jahre dauert, sind die Bottroper Schüler technisch abgehängt“, so die eindringliche Warnung von Tobias Matheis.

Forderung: Übergangslösungen suchen, falls Ausbau länger dauert

Unterstützung erhält er von CDU-Mann Dominik Nowak, im Hauptberuf Lehrer an der Sekundarschule. Er verweist auf einen anderen Tagesordnungspunkt der Sitzung, in dem die Mitglieder informiert werden, dass die Janusz-Korczak-Gesamtschule nun 700 I-Pads aus einem anderen Programm erhält. Dafür müssten die Voraussetzungen geschaffen werden, so Nowak. Er fordert dringend, auch Übergangslösungen in Betracht zu ziehen, sollte der Ausbau länger dauern. Dem schließt sich Tobias Matheis an. Schuldezernentin Karen Alexius-Eifert versprach, dass man sich entsprechend informiere und mögliche Übergangslösungen in dem Gremium vorstellen werde.

Glück haben die Realschulen, die bereits ans städtische Netz angebunden sind. Und auch beim Josef-Albers-Gymnasium zeichnet sich vielleicht eine Lösung ab. Hier hofft man, vom Ausbau der Telekom im südwestlichen Teil der Innenstadt zu profitieren, also ohne Fördergelder auszukommen.