Bottrop-Kirchhellen. Der Coesfelder Netzbetreiber Muenet hat schon Ekel, Hardinghausen und Overhagen mit schnellem Netz versorgt. Hier kommt sein neues Angebot.
Der Netzbetreiber Muenet bietet mindestens 5000 Kirchhellenern Zugang zu ganz schnellem Internet an. Wenn sich genügend Interessenten finden, wird die Glasfaser ab Jahresanfang 2023 verlegt, verspricht Geschäftsführer Patrick Nettels. Die Stadt will dafür sorgen, dass die Genehmigungen dafür glatt über die Bühne gehen.
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Mit diesem neuen Projekt hat Kirchhellen gleich vier Arten der Versorgung mit Glasfaser. Entlang der Schulze-Delitzsch- und der Bottroper Straße hat der Netzbetreiber Gelsennet schon vor Jahren im Auftrag des städtischen Tochterunternehmens GBB Glasfaser verlegt. Im Norden von Kirchhellen versorgt Muenet seit 2019 rund 130 Haushalte über Glasfaser. Das lief aber nach einem ganz anderen Modell ab als das neue Angebot: Die Interessenten für die schnelle Glasfaser haben die Verlegung der Leerrohre auf eigene Kosten übernommen. Muenet hat dann die Glasfaser eingeschossen und das Signal aus Gahlen geholt. Bis heute läuft ein Teil der Datenübertragung über eine Richtfunkstrecke. „Davon merken die angeschlossenen Kunden aber nichts“, sagt Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder, der das Projekt angestoßen und vorangetrieben hatte.
So geht das Glasfaser-Geschäftsmodell für Kirchhellen
Jetzt schlägt Muenet den Kirchhellenern ein anderes Geschäftsmodell vor. Das Unternehmen hat Flächen in Kirchhellen, Grafenwald und Feldhausen ausgemacht, in denen sich die Verlegung von Glasfaser lohnen kann, wenn möglichst viele Interessenten vorhanden sind. Die rund 5000 Anwohner in diesen Gebieten haben schon Post von Muenet bekommen. Das Angebot des „eigenwirtschaftlichen Ausbaus“ geht so: Mindestens 40 Prozent der Anwohner müssen den Glasfaseranschluss bestellen und sich für mindestens zwei Jahre vertraglich binden an den Netzbetreiber aus dem Münsterland. Danach können sie den Anbieter wechseln. Entscheiden müssen sie sich bis zum 21. Dezember, sagt Muenet-Geschäftsführer Patrick Nessels. Wenn das Geschäft zustande kommt, sagt Nettels „beginnen wir im ersten Quartal mit dem Tiefbau. Wir rechnen damit, 50 Kilometer Glasfaser zu verlegen.“ Durch diese Faser werden dann Daten übertragen mit einem Tempo von mindestens 300 Mbit pro Sekunde.
„Tiefbau“ klingt nach großen Baustellen. Die werden aber ausbleiben, versichert Dezernent Klaus Müller, weil der Netzbetreiber die Leerrohre in den Gehwegen verlegen wird. „Wir arbeiten nach dem Prinzip: morgens auf, abends zu“, sagt Nettels über die Bauweise während der Verlegung. Er ist zuversichtlich, die Verlegung noch im nächsten Jahr abzuschließen.
Nettels weist ausdrücklich darauf hin, dass der Kreis der Interessenten nicht abgeschlossen ist. Auch Anwohner von Straßen, die von Muenet noch kein Angebot bekommen haben, können sich beim Betreiber melden und Interesse bekunden. „Wenn sich das rechnet, schließen wir sie auch an“, sagt Nettels.
Förderprogramm gegen die „weißen Flecken“ läuft an
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Der vierte Weg zum schnellen Netz wird voraussichtlich ebenfalls im nächsten Jahr geebnet. Mit Geld von Bund und Land sollen die „weißen Flecken“ in Bottrop versorgt werden. Als solche gelten Gebiete, in denen das Download-Tempo geringer ist als 30 Mbit pro Sekunde. Die Ausschreibung und die Verhandlungen mit den Anbietern seien abgeschlossen, meldet die Wirtschaftsförderung. Sie rechnet damit, dass die Verlegung der Faser aus diesem Programm 2023 erfolgen kann.