Bottrop-Kirchhellen. Er wollte nie einen anderen Arbeitgeber: Johannes Fasthoff startete mit 15 Jahren im Malerbetrieb Brauckmann. Nun geht er in den Ruhestand.
15 Jahre alt war Johannes Fasthoff, als er im Malerbetrieb Brauckmann in die Lehre ging. 1974 war das. Und es war offenbar eine goldrichtige Wahl: Bis jetzt, bis zum Eintritt in die Rente, ist Fasthoff in derselben Firma geblieben. Auf der Abschiedsfeier im Brauhaus Kirchhellen ließen der Neu-Rentner und seine Chefs die vergangenen 48 Jahre Revue passieren.
Im August 1974 hat Helmut Brauckmann den jungen Johannes Fasthoff in seinen Betrieb aufgenommen. Fasthoff erinnert sich noch gut: „Ich habe mich beworben. Niemand wusste, ob ich eingestellt werde. Da mein Vater und Helmut sich kannten, ist mein Vater zu ihm gegangen und hat ihn gefragt: Wollen Sie ihn jetzt oder nicht!“ – „Und damit war der Lehrvertrag geschlossen“, ergänzt Helmut Brauckmann. Beide lachen.
Freundschaftliche Bande in dem Kirchhellener Malerbetrieb
Johannes Fasthoff hat also seine Lehre in dem Betrieb begonnen und nach drei Jahren eine „sehr erfolgreiche“ Gesellenprüfung abgelegt, betont Helmut Brauckmann, der Gründer des Malerbetriebs. 29 Jahre hat Fasthoff unter seiner Leitung gelernt und gearbeitet. Bis der Betrieb 2004 von Helmuts Sohn Clemens Brauckmann übernommen worden ist.
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„Uns war und ist es ein großes Anliegen, dass das Verhältnis zwischen den Menschen im Betrieb sehr familiär geprägt ist“, sagt Clemens Brauckmann. Das bestätigt Johannes Fasthoff: Sie seien alle im Betrieb wie Freunde gewesen. „Das Wir wird sehr groß geschrieben.“
Johannes Fasthoff ist an seinen Herausforderungen gewachsen
Eine wichtige Aufgabe des langjährigen Mitarbeiters ist es gewesen, Lehrlinge auszubilden. Jedes Jahr hat er einen Auszubildenden an den Malerberuf herangeführt. Johannes Fasthoff sei an seinen Aufgaben gewachsen, berichtet Helmut Brauckmann. Mit 26 Jahren sei er jüngster Altgeselle gewesen und somit habe er früh viel Verantwortung übertragen bekommen. Dabei habe er nie den Spaß vergessen und den Lehrlingen immer gezeigt, dass die Arbeit Freude macht.
Ein knappes halbes Jahrhundert im Betrieb: Im Wandel der Zeit hat Johannes Fasthoff viele Umstellungen in der Firma erlebt. „Johannes war immer offen für solche Dinge“, sagt Clemens Brauckmann. Wenn es ein Problem gab und Johannes Fasthoff sich durch den Bart strich, wussten alle: Es ist ernst. Dann setzten sich alle zusammen und fanden gemeinsam eine Lösung.
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Schöne Erinnerungen an die Weihnachtsfeiern
In dem familiären Betrieb finden auch regelmäßig Veranstaltungen statt. Besonders werden dem Rentner die Weihnachtsfeiern im Gedächtnis bleiben. „Das große Beisammensein ist einfach schön“, sagt er. Nun tritt er seine Rente an und wird im Brauhaus von allen Mitarbeitenden feierlich verabschiedet. Auch ein großes Beisammensein!
Was in der nächsten Zeit auf ihn zukomme, wisse er noch nicht, aber sicher ist: „Mit meinem Garten und meinem Enkelkind habe ich Hobbys genug, langweilig wird mir bestimmt nicht.“