Bottrop. Im ehemaligen Pfarrhaus von Herz Jesu gibt es jetzt ein integratives Zentrum. Die Aktion Mensch fördert das integrative Projekt. So geht es los.
KoBeTe: Kontakt-, Begegnungs- und Teilhabezentrum. Das klingt erst einmal sperrig. Vor allem, wenn sich dahinter eine Anlaufstelle zur Förderung von Kinder, Jugendlichen oder Erwachsenen mit Behinderung verbirgt. Viel spannender aber ist das neue Projekt für Bottrop, das sich dahinter steckt. Das befand sogar die deutschlandweit agierende „Aktion Mensch“, die das Diakonie-Projekt für die nächsten fünf Jahre immerhin mit rund einer Viertelmillion Euro fördert.
Der Ort ist altbekannt. Das KoBeTe hat sein Domizil im ehemaligen Pfarrhaus von Herz Jesu an der Prosperstraße, das die Diakonie als neue Besitzerin umfangreich umgebaut hat. „Wir möchten hier einen Begegnungsort schaffen für Menschen mit und ohne Behinderung und damit auch das Inklusionsangebot in Bottrop erweitern“, sagt Alexander Escher. Das Netzwerk, in dem auch die Stadt oder auf katholischer Seite die Caritas aktiv sind, solle so ergänzt werden. Überschneidungen mit städtischen Angeboten, zum Beispiel bei Kinderferienaktionen, sollen zum Beispiel strikt vermieden werden, so der Bereichsleiter des Diakonischen Werks im evangelischen Kirchenkreis weiter.
Erster Tag der offenen Tür im umgebauten alten Pfarrhaus
Jetzt soll das umgestaltete Haus erst einmal beim Tag der offenen Tür in der kommenden vorgestellt werden. „Eingeladen sind natürlich auch alle, die das Gebäude noch als katholisches Pfarrhaus kennen und die sehen möchten, was in den letzten Monaten hier passiert ist“, so Christiane Krause von der Diakonie. Danach gibt es direkt erste Schnupperangebote für Kinder und Jugendliche aber auch Erwachsene.
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Mit dem neuen Angebot möchte die Diakonie auch eine Lücke im Bottroper Angebot für die Arbeit mit Behinderten und Nichtbehinderten füllen. „Wir haben gemerkt, dass gerade auch in der Coronazeit viele Kontakte und Begegnungen verloren gegangen sind und grade Menschen mit Handicap dabei oft auf der Strecke geblieben sind“, weiß Alexander Escher.
Koordinieren und entwickeln soll das Projekt KoBeTe nun Martina Dibak. Die ausgebildete Heil- und Traumapädagogin, die zuvor für die Essener Diakonie arbeitete, möchte zunächst mit niederschwelligen Angeboten für die Menschen mit Behinderung aber auch deren Familien beginnen. Dazu gehörten auch Kontaktangebote speziell für Männer mit Behinderung.
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„Ich denke da an eine Art Männerkreis oder Stammtisch, nicht unbedingt nur, um Bier zu trinken, für Männer, die single sind und sich vielleicht nicht sofort in einem öffentlichen Café oder einer Gaststätte auf der Kneipenmeile treffen möchten“, so Dibak. Auch Christine Krause weiß: „Männer fallen bei diesen Gruppenangeboten oft hinten rüber. In den integrativen Gruppen sind häufig Frauen absolut in der Überzahl, Männer kommen dann einmal und nie wieder.“
Ehrenamtliche können sich am Kursangebot beteiligen
Geplant seien aber auch Kurse für Entspannungsyoga, integrative Kochkurse mit Gerichten auch für den kleinen – oder derzeit bei vielen kleiner werdenden Geldbeutel oder auch handwerklich-künstlerische Kurse. Dafür sucht das KoBeTe sucht auch Ehrenamtliche, die gegen eine Aufwandsentschädigung solche Kurse geben möchten.
„Das kann ein pensionierter Koch sein, der sein Wissen weitergeben möchte oder eine Fotografin für eine Einführung in Fotografie ebenso, wie jemand mit tollen Handarbeits- Back- oder Technikkenntnissen“, sagt Martina Dibak. Vieles aber längst nicht alles soll an der Prosperstraße 32 stattfinden. „Wir möchten an möglichst viele Ort in der Stadt gehen und so auch auf das dortige Angebot aufmerksam machen – vor allem uns aber auch an den Bedürfnissen der Jugendlichen und Erwachsenen mit oder ohne Handicap orientieren.“
Erste Veranstaltungen im neuen KoBeTe
Der 1. Tag der offenen Tür im neuen Haus ist am Samstag, 29. Oktober, von 11 bis 15 Uhr an der Prosperstraße 32.
„Grusel Wusel“ heißt das Kinder- und Jugendprogramm mit Kürbisschnitzen am Sonntag, 30. Oktober, von 14 bis 16 Uhr. Schaurige Verkleidung erwünscht. Die Kürbisse werden gestellt. (Beitrag: 5 Euro).
Eine integrative Single-Party „Kürbis sucht Gespenst“ für Erwachsene gibt es am Montag, 31. Oktober, ab 18 Uhr. Beitrag: 12 Euro inkl. Speisen und Getränke.
Infos für alle weiteren Kurse und Veranstaltungen auf: diakonisches-werk.de.