Bottrop. Eine Bottroper Seniorin muss ihre Katze einschläfern lassen. Vieles läuft schief. Am Ende war es ein unwürdiges Ende für die geliebte Mimi.

Dass ihre geliebte Katze Mimi im Alter von 17 Jahren eingeschläfert werden musste, kam für Ute Luchnik nicht ganz überraschend. „Sie war seit fünf Jahren gelähmt, ich musste sie jeden Tag waschen. Sie konnte nichts mehr alleine. Mimi war mein Kind.“ Die Rentnerin suchte mit ihrem Liebling das Tierarztmobil in Bottrop auf. Was sie danach erlebte, erschüttert die 66-Jährige zutiefst.

Ein unwürdiges Ende für Katze Mimi

Am Ende nämlich, so erzählt Ute Luchnik, warf die trauernde Tierbesitzerin in ihrer Not die Katzenbox mit ihrer toten Mimi auf dem Wertstoffhof der Best am Südring in einen Müllcontainer. „Darüber habe ich mich den ganzen Abend überhaupt nicht beruhigen können“, erzählt sie, immer noch hörbar bewegt. Unwürdig sei das gewesen – und einiges ist an jenem Tag offenbar falsch gelaufen, dass es am Ende dazu kam.

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Nachdem die Katze im Tierarztmobil eingeschläfert worden war, habe sie zusammen mit ihrer Begleitung die Auskunft erhalten, dass sie Mimi nicht dort lassen könne. „Wir haben die Tierärztin speziell danach gefragt. Sie sagte, sie hätte keine Möglichkeit“, sagt Ute Luchnik. Auf Nachfrage der WAZ-Redaktion erklärte Julia Vasbender, Projektleiterin des ETN-Tierarztmobils, an dem bedürftige Senioren ihre Tiere kostenlos behandeln lassen können, ihrerseits dies: „Wenn keine andere Möglichkeit besteht, nehmen wir die verstorbenen Tiere an.“ Das habe die Tierärztin auch so gesagt. Doch die Katzenbesitzerin habe gemeint, sie könne ihr Tier beim Tierheim abgeben.

Ute Luchnik trauert um ihre Katze, würdevoll bestatten konnte sie sie nicht.
Ute Luchnik trauert um ihre Katze, würdevoll bestatten konnte sie sie nicht. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

Das war tatsächliche eine Option für die einstige Bottroperin, die heute in Mülheim wohnt, die aber davon ausging, selbst für die Bestattung ihrer Mimi sorgen zu müssen. Zusammen mit ihrer Begleitung seien etliche Telefonate geführt worden. Das Mülheimer Tierheim, das ihrer Kenntnis nach über ein Tier-Krematorium verfüge, hätte sie zu dem Zeitpunkt aber nicht erreicht. Ein Tierarzt, den die Begleiterin gekannt und angerufen habe, habe auch keine Möglichkeit gesehen, das tote Tier anzunehmen.

Wobei Hildegard Tüllmann, Vorsitzende der Tierfreunde Bottrop, auf Nachfrage der Redaktion erklärt, dass Tierärzte in so einem Fall eigentlich die erste Adresse sind, gegen Zahlung einer Gebühr. „Jeder hat eine Tierkörpersammelstelle“, so Tüllmann.

Nun, Ute Luchnik und ihre Begleitung versuchten es bei der Feuerwehr, die gar keine Tierkörper mehr transportiert und an den Bottroper Wertstoffhof verwiesen habe.

Dort sei ihnen dann schließlich von einem Mitarbeiter ein Müllcontainer zugewiesen worden. „Da waren noch fremde Leute, die ihre Sachen da reingeschmissen haben. Ich hatte so einen Widerwillen, ich wollte das nicht tun.“ In ihrer Trauer, Verwirrung und Not sah Ute Luchnik dann aber keine andere Möglichkeit mehr.

Bottroper Entsorgungsbetriebe: „Das ist unglücklich gelaufen“

Jannik Hohmann von der Best erklärt im Gespräch mit der WAZ: „Das ist unglücklich gelaufen am Donnerberg.“ Das müsse intern auch noch einmal geklärt werden. Fakt sei: Die Best nehme in Ausnahmefällen Tierkörper auf, zum Beispiel auch Tiere von der Straße, die totgefahren wurden. „Die kommen aber, das ist eigentlich auch mit der Standortleitung abgestimmt, in einen speziellen Kühlcontainer in Kirchhellen“, so Hohmann. Dieser werde vom Veterinäramt betrieben. Letztlich würden die Kadaver dann der Tierkörperbeseitigung zugeführt.

Ute Luchnik jedenfalls wäre bei einem solchen Vorgehen am Ende erspart geblieben, ihre Mimi selbst einfach in einen Müllcontainer werfen zu müssen.

Private Tierbestattung

Wer möchte und die finanziellen Mittel hat, kann sein verstorbenes Haustier auch in die Hände eines privaten Tierbestatters geben. Die Urne mit der Asche des Tieres kann dann zum Beispiel daheim einen Ehrenplatz finden.

Wer ein Tier, das nicht an einer meldepflichtigen Krankheit verstorben ist, im eigenen Garten begraben möchte, darf das nur, wenn der Garten nicht in einem Wasserschutzgebiet liegt, erklärt Tierheim-Chefin Hildegard Tüllmann.