Bottrop-Kirchhellen. Nach der Coronapause hat der Arbeitskreis Kirchhellen der Aktion „Menschen für Menschen“ jetzt ein Herbstfest veranstaltet. Die nächsten Projekte.

Mit ihrem ersten Herbstbasar seit Jahren im Pfarrheim St. Johannes will der Arbeitskreis Kirchhellen der Aktion „Menschen für Menschen“ äthiopische Familien unterstützten, sagt die Leiterin Monika Smolka. „Im Moment geht es bei denen ums Überleben.“

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In der Tat: Zum Welternährungstag am Sonntag hat die Welthungerhilfe ein düsteres Bild der Lange gezeichnet. „In Äthiopien befinden sich circa 9,9 Millionen Menschen aufgrund einer schweren Dürre in einer Ernährungskrise. Hinzu kommen politische Konflikte innerhalb des Landes und hohe Lebensmittelpreise. Insgesamt sind rund 24,1 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Denn der Klimawandel ist längst angekommen am Horn von Afrika: Seit 2020 hat es nicht mehr ausreichend geregnet. Dazu kommt der Bürgerkrieg im Norden des Landes mit den Flüchtlingsströmen, die der Konflikt auslöst. Und der Krieg in der Ukraine hat auch in Äthiopien die Lebensmittelpreise nach oben getrieben. „Bildungsprojekte sind uns wichtig“, sagt Monika Slomka. „Aber zur Zeit brauchen die Menschen dorrt vor allem sauberes Wasser.“

Der Nachwuchs hilft auch schon mit:: Hanno und Basti verkaufen ihre Bücher und Spiele für den guten Zweck.
Der Nachwuchs hilft auch schon mit:: Hanno und Basti verkaufen ihre Bücher und Spiele für den guten Zweck. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Deshalb unterstützt der Kirchhellener Arbeitskreis die Projekte von „Menschen für Menschen“ zur Wasserbewirtschaftung und -gewinnung. „Waterwatch“ heißt ein Projekt, bei dem „Menschen für Menschen“ an zehn Wasserstellen in ländlichen Regionen des Landes Sensoren installiert, die an den Brunnen Daten wie Wassertiefe und Salzgehalt fast in Echtzeit registrieren und an eine Datenbank melden.

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„Waterwatch kann Vorbildcharakter für andere Regionen haben, die mit sich verändernden Wasserverfügbarkeiten kämpfen. Mithilfe der Sensoren können wir regionale Wassersysteme besser verstehen, resilienter planen und damit Lösungen für den schon heuteerfahrbaren Klimawandel anbieten“, sagt Sebastian Brandis, Vorstand der Stiftung „Menschen für Menschen“. Und da Wasser erst einmal gefunden werden muss, bevor es bewirtschaftet werden kann, hat „Menschen für Menschen“ ein Tiefbohrgerät angeschafft, mit dem die Stiftung Grundwasserquellen in bis zu 600 Metern Tiefe erschließen kann.

Wie hat der Kirchhellener Arbeitskreis die Corona-Zwangspause überstanden? „Wir haben von daheim aus gearbeitet und per Telefon den Kontakt gehalten“, sagt Monika Smolka. „Das hätte nicht funktioniert, wenn wir nicht diesen Zusammenhalt hätten. Das ist wirklich ein tolles Team.“ Zur Vorbereitung des Herbstfestes haben sich die 16 Mitglieder aber wieder getroffen, so wie sie auch beim Frühsommerfest am Waldpädagogischen Zentrum (WPZ) ihre Waren und Köstlichkeiten aus den Küchen der Mitglieder angeboten haben.

Für das nächste Jahr peilt der Kirchhellener Arbeitskreis ein rundes Ziel zum runden Geburtstag an. Am Welthungertag am 16. Oktober 2003 hat die Kirchheller Gruppe sich gegründet. Zu diesem Anlass soll die gesammelte Spendensumme 100.000 Euro überschreiten. Das sollte funktionieren, sagt Monika Slomka: „Wir sind schon nahe dran.“