Bottrop-Kirchhellen. Der Erlös des Basars im Pfarrheim von St. Johannes kommt der Karlheinz- Böhm-Stiftung zu gute. Auch in Kirchhellen helfen Menschen eben Menschen.

Geht man über den Herbstbasar des Arbeitskreises „Menschen für Menschen“ der Karlheinz Böhm-Äthiopienhilfe so hört man lobende Kommentare der staunenden Besucher wie „Das sieht schon fast weihnachtlich aus, so schön“ oder auch „Ein Unikat. Und dann tragen wir auch noch zu einem guten Zweck bei“. Sie alle stöbern durch das doch recht große Sortiment, dass die Mitglieder des Arbeitskreises in akribischer Handarbeit hergestellt haben: von vielseitig einsetzbarem Chutney bis zu leckerer Zitronen-Orangenmarmelade, von hübschen Grußkarten über warme Wollsocken, kleine Kunstwerke aus Holz bis zu Wachstüchern.

Für jeden ist was dabei, auch der lokale Bezug fehlte nicht, um das heimelige Gefühl komplett zu machen: Biergelee mit Anhängern der Brezelbrüder findet sich zum Beispiel zwischen all den fruchtigen Marmeladen und Aufstrichen. „Jeder gibt sein Bestes“, sagt Monika Smolka, Leiterin des Arbeitskreises. Ob das eigene Talent nun im Stricken, Häkeln und Basteln oder Kochen und Backen liege, jedes der 22 aktiven Mitglieder des Arbeitskreises habe Seines dazu beigesteuert, dass der nun zum vierten Mal stattfindende Herbstbasar ein Erfolg wird. „Einer hilft dem anderen“, beschreibt Monika Smolka, die selber für den Johannisbeeren-Essig lange in der Küche stand.

Für Gäste steht eine breite Auswahl an Kuchen und Torten bereit

Gläser voller Biergelee mit Brezelbruder-Figürchen werden auf dem Herbstbasar der Äthiopienhilfe verkauft.
Gläser voller Biergelee mit Brezelbruder-Figürchen werden auf dem Herbstbasar der Äthiopienhilfe verkauft. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Hübsch hergerichtet mit Kastanien, Bucheckern, bunten Kürbissen und Haselnüssen, lädt das Pfarrheim St. Johannes zum Verweilen ein. Die vielen Gläschen voll süßer Marmelade mit den gepunkteten Deckelchen erinnern an Fliegenpilze. Der Duft von frisch aufgebrühtem Kaffee und Waffeln liegt in der Luft. Dazu lockt eine breite Auswahl an süßen Leckereien wie Apfel- oder Pflaumenkuchen und diverser Torten die Besucher in die Cafeteria. Wer es lieber herzhaft mag, der kann sich eine der Schmalzschnittchen schmecken lassen. Das sei natürlich auch alles selbst gebacken, berichten die Mitglieder des Arbeitskreises stolz.

Gemütlich, familiär und mit ganz viel Liebe, so geht es zu. „Es macht sehr viel Spaß und man wird immer aufs Neue motiviert“, so Monika Smolka. „Und dazu wissen wir, wofür wir das machen.“ Nämlich für die Menschen in den ländlichen Gebieten Äthiopiens, wie auch an den aufgehängten Plakaten und ausliegenden Flyern sichtbar wird. Seit nunmehr 16 Jahren unterstützt die Gruppe unter ihrer Leitung die Stiftung Menschen für Menschen, welche seit über 37 Jahren zur Selbstentwicklung dieses afrikanischen Landes und seiner Menschen beiträgt. „Wir haben zuerst gezweifelt, ob wir das können“, berichtet die Leiterin des Arbeitskreises über die Herstellung der großen Vielzahl verschiedenster Produkte, die auf den liebevoll dekorierten Tischen den Besuchern präsentiert werden. Doch habe jeder seine Qualitäten, die er in die engagierte Gruppe mit einbringe. Kreativität wird großgeschrieben. Viel Liebe zum Detail und Herzlichkeit. Menschen, die sich für Menschen einsetzen.

Karlheinz Böhms Wette

Die Stiftung „Menschen für Menschen“ hat der Schauspieler Karlheinz Böhm im November 1981 gegründet. Er hat in mehr als vierzig Filmen mitgewirkt und wurde in Deutschland vor allem durch seine Rolle als Kaiser Franz Joseph in den Sissi-Filmen mit Romy Schneider sehr bekannt.

In einer „Wetten dass?“-Sendung hatte Böhm nach einem Aufenthalt in Afrika gewettet, dass nicht einmal jeder dritte Zuschauer eine Mark für Menschen in der Sahelzone spenden würde. Der Schauspieler gewann diese Wette. Es kamen dabei aber immerhin 1,2 Millionen Mark an Spenden zusammen. Mit dem Geld flog Böhm nach Äthiopien, um zu helfen und sein Hilfswerk zu gründen.