Bottrop. Ein neuer Krankenhaus-Riese von Bottrop bis Gelsenkirchen und Haltern ist im Gespräch. Außer der Antoniusklinik gehört in Bottrop das alles dazu.

Bottrop wird womöglich Teil eines neuen großen katholischen Krankenhausverbundes. Denn die Geschäftsleitungen der Krankenhaus-Gesellschaften St. Augustinus Gelsenkirchen (SAG) und Katholisches Klinikum Ruhrgebiet Nord (KKRN) führen Gespräche über eine Zusammenarbeit. Die Gesellschaften mit ihren insgesamt gut 7500 Beschäftigten betreiben insgesamt zehn Krankenhäuser mit gut 2400 Betten sowie Pflegeheime, Jugendstätten und weitere ambulante medizinische Einrichtungen. Aus Sicht der Gesprächspartner werde ihre Kooperation eher zu einer Stärkung als zu einer Gefährdung ihrer Standorte führen. Eine Entscheidung soll noch bis Ende des Jahres fallen.

Zur Gelsenkirchener St. Augustinus-Gruppe gehört auch das St. Antonius-Krankenhaus in Kirchhellen. Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Gartenstraße verfügt über 120 stationäre und weitere 20 tagesklinische Behandlungsplätze. Unter dem SAG-Dach arbeiten in Bottrop außerdem eine Reihe sogenannter Zweigpraxen ihres medizinischen Versorgungszentrums: zum Beispiel für Chirurgie an der Poststraße in der Stadtmitte, für Gynäkologie an der Horster Straße und für Orthopädie sowie für Hals-, Nasen, und Ohrenheilkunde an der Johannesstraße in der Boy.

Das Ziel: Ortsnahe Versorgung der Patienten sicherstellen

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Ziel einer Kooperation sei es, durch mögliche Spezialisierungen eine ortsnahe sowie leistungsfähige und qualitativ hochwertige Versorgung von Patientinnen und Patienten sicherzustellen, heißt es. Dabei geht es aber offensichtlich auch darum, zukünftig als konfessioneller Krankenhaus-Träger im Wettbewerb bestehen zu können. Selbstverständlich sollen dazu zwar auch Synergie-Effekte erzielt werden, wie es heißt, also Kosten eingespart werden. Die Gesprächen zielen aber auch auf die Verbreiterung des Fachabteilungs- und Krankenhausspektrums sowie die dauerhafte Sicherung der Arbeitsplätze ab.

Zu dem neuen Krankenhaus-Verbund gehörten dann Kliniken in Haltern, Marl, Dorsten, Westerholt, Gelsenkirchen, Gladbeck und Bottrop. Noch sei nichts entschieden, teilen die Geschäftsleitungen der beiden Krankenhaus-Gesellschaften mit. Sie kündigen aber auch bereits an, dass sie ihre Gespräche über ein gemeinsames Zukunftsszenario, die aus Anlass des neuen Krankenhausplans für NRW intern offenbar schon im vorigen Jahr begonnen hatten, in den kommenden Wochen intensivieren werden.