Bottrop. Schilder zeigen: Kein Durchgang, keine Durchfahrt für Fußgänger und Radler. Wie lange der Verbindungsweg am Boyer Markt in Bottrop gesperrt ist.

Bürgern aus dem Wohnviertel um den Boyer Markt ist der Verbindungsweg, der von der Fürstenbergschule an der Kraneburgstraße bis zur Leibnizstraße und weiter zur Horster Straße führt, schon länger nicht gepflegt genug. Dabei dient er auch als Schulweg. „Der Weg ist an vielen Stellen zugewachsen und es liegen Hinterlassenschaften von Hunden herum. Das ist milde ausgedrückt nicht mehr schön“, meint zum Beispiel Reinhard Otto. Zurzeit können die Boyer Bürger den Verbindungsweg aber ohnehin nicht passieren. Er ist gesperrt und wird das laut Stadt voraussichtlich bis Ende 2023 auch bleiben.

Der Weg für Fußgänger und Radfahrer in der Nähe des Boyer Marktplatzes scheint den Bürgern allerdings wichtig zu sein. Immerhin hatte sich Bezirksbürgermeister Helmut Kucharski (SPD) sogar persönlich ein Bild von dessen Zustand gemacht. Das war vor ziemlich genau zwei Jahren. Auch damals hatten sich schon Anwohnerinnen und Anwohner beschwert. Kucharski stellte an Ort und Stelle fest, dass die Beleuchtung des Weges ertüchtigt worden sei. Außerdem sollte das seinerzeit kräftig gewachsene Grün am Schulhof der Fürstenbergschule zurückgeschnitten werden. „Danach war auch alles einwandfrei. Der Weg ist außerdem noch asphaltiert worden“, berichtet Reinhard Otto.

Kein Durchgang und keine Durchfahrt für Fußgänger und Radfahrer

Doch inzwischen sei der Verbindungsweg schon lange nicht mehr gereinigt worden, bedauert er. „Da ist seit Wochen und Monaten nichts passiert. Da gehen aber doch auch viele Kinder her, wenn sie aus der Schule kommen“, sagte der Bürger. Er habe schon vor Wochen mit Beschäftigten der Stadtverwaltung telefoniert, um auf die Verschmutzungen aufmerksam zu machen. Von der Sperrung des Weges wusste er da noch nichts. Am Wegeingang neben der Fürstenbergschule stehen inzwischen aber Verkehrsschilder mit dem Gebot: kein Durchgang und keine Durchfahrt für Fußgänger und Radfahrer.

Das Kraut wuchert, und Hinterlassenschaften von Hunden blieben einfach liegen. „Das ist milde ausgedrückt nicht mehr schön“, meint Bürger Reinhard Otto. Doch der Verbindungsweg zwischen Kraneburgstraße und Horster Straße in Bottrop ist zurzeit sowieso gesperrt.
Das Kraut wuchert, und Hinterlassenschaften von Hunden blieben einfach liegen. „Das ist milde ausgedrückt nicht mehr schön“, meint Bürger Reinhard Otto. Doch der Verbindungsweg zwischen Kraneburgstraße und Horster Straße in Bottrop ist zurzeit sowieso gesperrt. © Norbert Jänecke

„Es war schon schwierig, die zuständige Person zu ermitteln. Keiner war dafür zuständig“, schildert der Mann seine Erfahrungen. Das liegt daran, dass sich nicht die Stadt, sondern die Bottroper Entsorgung und Stadtreinigung (Best) um die Reinigung des Fuß- und Radweges am Boyer Markt kümmert. Der Grünschnitt sei jedoch wohl Sache des städtischen Fachbereichs für Umwelt und Grün, vermutet Best-Sprecher Jannik Hohmann und macht ganz nebenbei klar, dass Rufe nach Abhilfe durch die Stadt keineswegs immer angebracht seien. Denn auch Grundstückseigentümer entlang des Weges müssten sich ja darum kümmern, wenn deren Sträucher in den Weg hineinwachsen.

Straßenverkehrsamt: Bauarbeiten machen Vollsperrung nötig

Warum der Fuß- und Radweg am Boyer Markt gesperrt sei, wisse zwar auch bei der Best keiner, dennoch sei dies auch für deren Beschäftigte bindend. „Grundsätzlich werden wir die Reinigung regulär wieder aufnehmen, soweit die Absperrung entfernt wird“, versicherte der Best-Sprecher. „Unsere Beschäftigten können schließlich nicht ohne Weiteres offizielle Absperrungen missachten und sich eventuell damit sogar in Gefahr begeben“, erklärt Jannik Hohmann. Denn: Grund der Sperrung sei ein großes Bauvorhaben, wie Dino Rühlemann vom Straßenverkehrsamt aufklärt.

„Dieser Durchgang zwischen Horster Straße und Leibnizstraße musste aus Sicherheitsgründen vollgesperrt werden“, erklärt der Abteilungsleiter daher auch. Ein Teil des Geländes sei verkauft, die Anwohnerinnen und Anwohner könnten den Verbindungsweg später aber wieder nutzen. „Für die Dauer der Bautätigkeit muss dieser Bereich jedoch gesperrt werden. Der Bereich wird zum Teil permanent mit schwerem Gerät befahren oder im offenen Verbau genutzt“, erläutert Rühlemann, und in eine offene Baugrube fallen soll dort schließlich niemand.