Bottrop. Der Bottroper David Landgraf erhält den Preis in Abwesenheit. Rund 1000 Besucher sahen die 55 Arbeiten in der Kulturkirche. Wiederholung geplant.

Dass er den ersten Bottrop.Art.Award bekommen würde, damit hat David Landgraf wohl selbst nicht gerechnet. Denn sonst wäre der Bottroper wahrscheinlich nicht für eine paar Tage nach Holland gefahren und hätte die Trophäe, das „Rote Pferd“, in der Kulturkirche persönlich entgegen genommen. So blieben Johann Hinger, dem Schöpfer der Originalskulptur, und dem Organisationsteam nur, den Preis verbunden mit einem großen Volksbank-Scheck über 500 Euro stellvertretend an Jasmin Pauls und Kevin Gröll zu überreichen.

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Als eine Notlösung entpuppte sich das aber keineswegs. Denn ohne dieses junge Bottroper Pärchen gäbe es die preisgekrönte Arbeit nämlich gar nicht. Als es darum ging, ein Kunstwerk nach der Themenvorgabe „Die Zukunft von Bottrop“ zu schaffen, hatte David Landgraf ein spontan aufgenommenes Foto er beiden als Vorlage für sein Bild genommen. Und diese Umsetzung hat offensichtlich sowohl die siebenköpfige Jury als auch das ebenfalls stimmberechtigte Publikum so überzeugt, dass beide unabhängig von einander für diese Arbeit gestimmt haben. „Es sind junge Leute, sie blicken hoffnungsvoll nach vorne und es sind auch zwei Geschlechter“, sagt Irmelin Sansen, Jurymitglied und Vorsitzende des Künstlerbundes. Und Johann Hinger, ebenfalls in der Jury, überzeugte auch die rein maltechnische Umsetzung.

Die Publikumsentscheidung fiel äußerst knapp aus

Von den 988 anonym abgegebenen Stimmen des Publikums an den drei Wochenenden gingen 91 an Landgrafs Arbeit. 89 votierten für Hermann Engels malerische Vision vom Bottroper Altmarkt als innerstädtische Parklandschaft. „Es war also sehr knapp und das Publikum hätte die Jury sogar überstimmen können“, so Nolin Wischermann, einer der drei Organisatoren, die ebenfalls der Jury angehörten.

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Die größte Überraschung war die Preisvergabe aber sicherlich für Jasmin und Kevin. Sie hatte David Landgraf vor mehreren Wochen plötzlich in der Innenstadt angesprochen. „Er fragte, ober er uns fotografieren dürfe, für ein Kunstprojekt zum Thema die Zukunft von Bottrop“, erinnert sich Jasmin. „Wir waren etwas überrascht und natürlich überhaupt nicht auf so etwas vorbereitet, wir wollten nur kurz in den Drogeriemarkt, aber wir machten mit“, sagt Kevin. Doch, ihnen gefällt das Bild, der Ausdruck und was David Landgraf aus dem Foto gemacht hat. Und die Idee so eines Wettbewerbs mit Ausstellung finden sie klasse, auch wenn das für beide völlig neu war. Und es solle weiter gehen, mit einer weiteren Auflage des Bottrop.Art.Award, verspricht Nolin Wischermann. Am Ende sei man mit rund 1000 Besuchern an den drei Wochenenden und Spenden von bislang 555 Euro fürs Caritas Kinderdorf Bottrop durchaus zufrieden.