Bottrop. Zwischenbilanz fast drei Monate nach Verstärkung der Polizeipräsenz am Berliner Platz. Die Maßnahmen wirken, sagt die Polizeipräsidentin.
Seit Mai hat die Polizei ihre Präsenz rund um den Berliner Platz noch einmal verstärkt. Das hat Wirkung gezeigt, bilanziert jetzt Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen. Die Einschätzung der Polizeiführung: Objektiv und subjektiv hat sich die Lange beruhigt, aber wir müssen dranbleiben.
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Der Bottroper Busbahnhof, der Berliner Platz, das Trapez und der Ehrenpark zählen für die Bottroper zu den „gefühlt unsicheren Orten“. Das zeigt auch die Auswertung des „Heimat-Checks“ der WAZ: Eine Mehrzahl von Lesern bezeichneten den Berliner Platz und den ZOB als „Angstraum“. Weil die Polizei das weiß, hat sie seit Ende 2019 eine Serie von Schwerpunkt-Kontrollaktionen mit dem städtischen Ordnungsdienst KOD gestartet. Zudem hat sich seit Beginn des Jahres die Zahl der Streifeneinsätze der Polizei in der Innenstadt erhöht: „Unsere Präsenz ist intensiver geworden, sowohl die Häufigkeit als auch die Verweildauer“, sagt Bernd Vogel, Leiter der für Bottrop zuständigen Polizeiinspektion West.
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Das hat allerdings nicht verhindern können, dass es im März zu einer Reihe von Körperverletzungen und Raubstraftaten rund um den Berliner Platz kam. „Diese Serie im März war auch für uns ein Signal, dass wir noch mehr für die Sicherheit am ZOB tun müssen“, sagt Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen. Eine Reaktion der Polizei: Seit Mai steht zweimal die Woche die mobile Wache am Berliner Platz. Reaktion der Stadt: Oberbürgermeister Bernd Tischler kündigte an, die Aufstockung des KOD auf 16 Personen voranzubringen. Außerdem solle der KOD an den Berliner Platz umziehen und so noch sichtbarer werden.
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Seither können Polizei und Ordnungsbehörde subjektive und objektive Erfolge bei der Kriminalitätsbekämpfung rund um den Berliner Platz melden. Subjektiv: Bereits im Juni berichtete die Polizeipräsidentin, es gebe „viele positive Rückmeldungen der Menschen“ nicht nur auf die Einsätze der mobilen Wache, sondern auf die gemeinsamen Fußstreifen von Polizei und Ordnungsdienst. Objektiv: Ein 16-Jähriger Bottroper sitzt seit Anfang Juli in Untersuchungshaft. „Er soll für zahlreiche Straftaten im Umfeld des Berliner Platzes und im Bereich der Innenstadt verantwortlich oder daran beteiligt gewesen sein“, sagt Polizeisprecher Andreas Lesch. „Ihm werden unter anderem gefährliche Körperverletzungen, Bedrohungen und Beleidigung vorgeworfen.“
Nach einem weiteren Monat verstärkter Präsenz ist es nach Einschätzung der Polizei „deutlich ruhiger geworden in der Bottroper Innenstadt“, sagt Lesch. Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen formuliert es so: „Die von uns getroffenen Maßnahmen, auch in Zusammenarbeit mit dem kommunalen Ordnungsdienst der Stadt Bottrop, zeigen Wirkung. Wir werden auch weiterhin dafür sorgen, dass sich die Menschen rund um den Berliner Platz sicher fühlen können und auch sicher sind.“
KOD: Umzug ins ehemalige Sushi-Restaurant findet nicht statt
Der geplante öffentlichkeitswirksame Umzug des Ordnungsdienstes in die Räume des Sushi-Restaurants am Berliner Platz wird allerdings nicht stattfinden, berichtet Stadt-Sprecher Thorsten Albrecht auf WAZ-Anfrage: „Wir haben keine Einigung mit Kaufland erzielen können.“ Stattdessen habe die Stadt neue Räume „zwischen Rathaus und Berliner Platz“ im Auge, Verhandlungen verliefen vielversprechend. Wenn der Wirtschaftsförderungsausschuss Anfang September grünes Licht gebe, könne der Umzug noch „im Laufe des Jahres“ erfolgen.