Bottrop/Oberhausen. Steigende Kosten belasten die Schwimmbäder immens. Das Freibad im Revierpark Vonderort erhöht deshalb die Preise – das reicht allerdings nicht.

Ein Sparschwein mit Taucherbrille, eingerahmt von einem grünen Stromkabel: Mit dieser Illustration macht die Metropole Ruhr Freizeit ihre Badegäste darauf aufmerksam, dass sie nun mehr bezahlen müssen für ihren Schwimmbad- und Saunabesuch. Auch im Freibad und in der Sauna im Revierpark Vonderort wird nun ein „Energie-Euro“ erhoben.

„Dein Energie-Euro hilft uns dabei, diese Energiekrise zu meistern“, heißt es auf der Gäste-Info vor dem Freibad. „Wir bieten dir weiterhin Wärme und Wohlbefinden“ – im Gegenzug wird ein Aufschlag von einem Euro auf alle Tickets erhoben, ausgenommen der Eintritt von Kindern und Jugendlichen.

Kostensteigerung im Freibad: Freibad im Revierpark erhöht Eintrittspreise

„Das ist ein verzweifelter Hilferuf, die gestiegenen Kosten einzufangen“, sagt Revierparkleiter Franz Dümenil. Zwar habe die Metropole Ruhr Freizeit einen Vertrag mit noch gesicherten Gaspreisen, allerdings gebe es eine „enorme Steigerung“ bei den Stromkosten. Der eine Euro, der nun von Besuchern zusätzlich zum regulären Eintritt von 6,50 Euro (ermäßigt vier Euro) verlangt wird, reiche bei weitem nicht aus, um diese gestiegenen Ausgaben zu kompensieren.

Auch interessant

Die Metropole Ruhr Freizeit, die neben dem Solbad in Vonderort noch die Niederrhein-Therme, das Freizeitbad Heveney und den Gesundheitspark Nienhausen betreibt, habe ein Paket von Maßnahmen geschnürt, „die man den Besuchern zumuten muss“, um die Kostenexplosion in Ansätzen aufzufangen. Dazu gehört die Absenkung der Temperatur in den Außenbecken sowie die Einschränkung der Nutzung großer Saunakabinen.

Und die Prognose ist düster: In den Wintermonaten wird der Energieverbrauch deutlich steigen, die Saunen werden intensiver genutzt. Hinzu kommt die Sorge vor Gasmangel. „Sollte das Gas knapp werden, sind wir sicherlich die Ersten, bei denen es eingeschränkt wird, eher als in großen Produktionsbetrieben“, befürchtet Franz Dümenil.

Das Bad im Revierpark Vonderort erhöht seine Preise.
Das Bad im Revierpark Vonderort erhöht seine Preise. © MD

Bottroper Stenkhoffbad plant noch keine Preiserhöhung

Im Stenkhoffbad ist die Lage entspannter. „Man kann das nicht mit dem Revierpark vergleichen“, sagt Jürgen Heidtmann, Leiter des städtischen Bäderbetriebs. Denn die Energie für die Beheizung des Freibades wird aus einer Solaranlage gewonnen. „Wir heizen kostenneutral“, so Heidtmann. Eine Erhöhung der Eintrittsgelder sei bislang nicht vorgesehen.

Nichtsdestotrotz hat die Stadt bereits die Wasser- und Raumtemperatur in den Bottroper Bädern um einen Grad gesenkt. Um den gestiegenen Kosten Herr zu werden, hatte Kämmerer Jürgen Brunnhofer bereits weitere Maßnahmen angekündigt, die derzeit besprochen werden.