Bottrop. Die Preiswünsche für Eigentumswohnungen in Bottrop stiegen stärker als in Metropolen wie München. Das sollen ETWs und Bauland jetzt kosten.
Die Angebotspreise beim Verkauf von Eigentumswohnungen sind in Bottrop wie in vielen anderen Großstädten innerhalb der vergangenen zwölf Monate erneut deutlich angestiegen. So kommt eine Untersuchung des Internetportals „Immowelt“ in Bottrop auf einen durchschnittlichen Preisanstieg von acht Prozent. Damit liegen die Bottroper Preissprünge für Eigentumswohnungen oberhalb der allgemeinen Inflationsrate von 6,7 Prozent. Sie sind außerdem teils deutlich größer als in den teuersten Großstädten. Im Vergleich zu anderen Ruhrgebietsstädten fallen die Preisanstiege in Bottrop dagegen allerdings eher gering aus.
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In den teuersten Städten scheine der Immobilienboom auszulaufen, berichtet das Internetportal. In München etwa sei der Quadratmeterpreis von Bestandswohnungen in einem Jahr nur um drei Prozent gestiegen. Auch in anderen Metropolen wie Berlin (plus sechs Prozent), Hamburg (plus sechs Prozent), oder Frankfurt (plus drei Prozent) kletterten die Preise weniger stark als in Bottrop. Allerdings erfolgten die moderateren Preissteigerungen in solchen Städten auf einem erheblich höheren Preisniveau.
In München steigen viermal so hohe Preiswünsche nicht so stark
So werden in der bayrischen Metropole mehr als viermal so hohe Preise für Eigentumswohnungen gefordert wie in Bottrop. Auch in Berlin, Hamburg und Frankfurt sind sie mehr als doppelt so teuer. So verlangen Verkäuferinnen und Verkäufer in den ersten sechs Monaten des Jahres in München für ihre Wohnungen im Schnitt 9500 Euro pro Quadratmeter. In Hamburg sind es 6760 Euro, in Frankfurt 6520 Euro, und in Berlin rund 5080 Euro. In Bottrop dagegen stiegen die Preise innerhalb eines Jahres von 2170 Euro auf inzwischen 2340 Euro pro Quadratmeter.
Basis der Analyse des Internetportals „Immowelt“ ist ein Vergleich der Angebotspreise im ersten Halbjahr 2022 mit den Preisen im ersten Halbjahr 2021. Verglichen wurden dabei in ausgewählten deutschen Großstädten gut 75 Quadratmeter große Eigentumswohnungen mit drei Zimmern, die in den 1990er Jahren gebaut wurden. In diese Untersuchung flossen ausschließlich die Preise ein, zu denen die jeweiligen Wohnungen zum Verkauf angeboten wurden. Welche Preise tatsächlich erzielt wurden, bleibt offen.
In anderen Revierstädten stiegen die Preiswünsche stärker
Deutliche Preisanstiege gab es nach Immowelt-Erkenntnissen dagegen vor allem in den günstigeren Großstädten. Dieser Trend der letzten Jahre halte ungebrochen an. Auch in einer ganzen Reihe von Ruhrgebietsstädten verzeichnete das Internetportal zumeist zweistellige Preissteigerungsraten beim Verkauf von Bestandswohnungen.
Die Preissprünge in Bottrop lagen demnach auf einem Niveau mit Oberhausen (neun Prozent) und dem teureren Essen (acht Prozent). In Gelsenkirchen zum Beispiel stiegen die Preisforderungen dagegen um 14 Prozent an, in Herne um 17 Prozent, selbst im ohnehin schon teuren Mülheim um weitere 19 Prozent und am stärksten in Bochum mit einer Verteuerung um 21 Prozent.
Durch diese großen Preissprünge liegen die Quadratmeterpreise in Bochum (2510 Euro) inzwischen auch deutlich über den Bottroper Preisen (2340 Euro). Gemessen an den Preisvorstellungen in Mülheim (3590 Euro) und Essen (2960 Euro) wiederum sind vergleichbare Eigentumswohnungen in Bottrop deutlich günstiger. Trotz der größeren Preissteigerungen blieben die in Herne (1990 Euro) und Gelsenkirchen (1700 Euro) zum Verkauf angebotenen Bestandswohnungen dagegen noch immer relativ weit unter dem Bottroper Preisniveau.
Das kosten Grundstücke zum Wohnungsbau in Bottrop
Die Immowelt-Analysten führen die Preisanstiege in vielen Großstädten größtenteils jedoch auf die letzten Monate des Jahres 2021 zurück. In diesem Jahr haben nach ihrer Einschätzung der Zinsanstieg für Baukredite, die gestiegene Inflation sowie die Unsicherheit wegen des Krieges in der Ukraine für ein deutliches Abflachen der Preiskurven gesorgt. Demnach geht die Nachfrage nach Kaufimmobilien inzwischen deutlich zurück. resultiert. So seien die Zahl der Anfragen für Immobilien, die auf immowelt.de inseriert wurden, um 17 Prozent gesunken.
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Und wie teuer ist Wohnbauland in Bottrop? Nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes NRW lag der Kaufwert für die veräußerten Wohnbauflächen in der Stadt im vorigen Jahr rein rechnerisch im Durchschnitt bei 249,79 Euro pro Quadratmeter. Für die Grundstücke zur offenen Bauweise war der durchschnittliche Quadratmeterpreis mit 278,12 Euro je Quadratmeter etwas höher.
In diese Statistik fließen nur die von den Gutachterausschüssen der Kommunen gemeldeten Daten über die gekauften Grundstücke von mindestens 100 Quadratmetern Größe ein, soweit diese auch tatsächlich in den Baugebieten liegen. Insgesamt wurden nach Erkenntnissen der Landesstatistiker 2021 in Bottrop insgesamt 7000 Quadratmeter Wohnungsbauflächen für eine Kaufsumme von nicht ganz 1,86 Millionen Euro verkauft.