Bottrop. Die steigenden Kosten machen vor den Kitas in Bottrop nicht Halt: “Ich bin entsetzt über die extreme Steigerung“, sagt eine Fachbereichsleiterin.
- Auch die Kitas in Bottrop sind von den steigenden Kosten betroffen: In vielen Einrichtungen wird das Essen teurer.
- Kitas in Bottrop: "Ich bin wirklich entsetzt über die extremen Steigerungen", sagt Stefanie Reich, Fachbereichsleiterin bei der evangelischen Kirchengemeinde
- Caterer und Zulieferer einiger Bottroper Kitas haben die Preise deutlich angehoben.
Es gibt Kita-Träger in Bottrop, die nun den Kostenbeitrag für das Mittagessen erhöhen. Steigende Preise wirken sich in der Regel über die Zulieferer des warmen Essens auf die Kita-Familien aus. Das hat eine Abfrage der WAZ-Redaktion ergeben.
„Ja, leider ist es so, die Caterer haben alle ihre Preise deutlich angehoben“, berichtet Stefanie Reich, Fachbereichsleiterin bei der evangelischen Kirchengemeinde. Teils sei zusätzlich angekündigt worden, auch die Speisepläne noch einmal anzupassen. „Beim Stand der uns heute vorliegenden Preiserhöhungen wird das Essen in der Kita ab dem 1. August für die Kinder ab dem vollendeten zweiten Lebensjahr je Tag 3,80 Euro kosten“, erläutert Reich für die evangelischen Einrichtungen. „Kinder im Alter unter zwei Jahren werden dann je Essen 2,80 Euro zahlen.“ Bisher zahlten die Eltern demnach drei Euro (in Kirchhellen 3,10 Euro) bzw. zwei Euro.
Kitas in Bottrpo: „Ich bin wirklich entsetzt über die extremen Steigerungen“
Die evangelischen Kitas werden laut Reich zum Teil beliefert, zum Teil werde das Essen frisch gekocht. „Einzelne Caterer nehmen je Anfahrt eine Pauschale, die ab dem 1. August noch einmal erhöht wird: 6,95 Euro je Liefertag.“ Reich ergänzt: „Ich bin wirklich entsetzt über die extremen Steigerungen, denn wir sind leider auch gezwungen, diese an die Eltern weiterzugeben.“
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Für die Awo-Kitas bestätigt Bereichsleiterin Jasmin Möller: „Auch wir werden aufgrund steigender Preise die Kosten für das Mittagessen in unseren Kindertageseinrichtungen in Bottrop zum 1. August von derzeit 2,50 Euro pro Essen auf 2,80 Euro erhöhen. Die Verpflegung in den Kitas wird über Apetito realisiert und wird durch frische Komponenten wie Salate, Rohkost, Obst ergänzt.“
Noch keine Kenntnis über eine Preiserhöhung beim Kita-Zweckverband
Noch nicht entschieden ist über die weitere Preisgestaltung beim katholischen Kita-Zweckverband. Sprecherin Lina Strafer teilt mit: „Der Kita-Zweckverband wird zeitnah Gespräche mit seinem Essenszulieferer über mögliche Preisveränderungen führen. Sofern diese eintreten, werden die Eltern rechtzeitig darüber informiert.“
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Keine Kostenerhöhung fürs Mittagessen ist derzeit in den neun städtischen Kitas geplant, sagt Sachgebietsleiterin Ursula Sommer. Der Caterer sei die Michael Eberhardt GmbH, „diese hat den Zuschlag im Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens bekommen“. Daran sei sie zunächst gebunden. Kita-Eltern zahlen aktuell 2,45 Euro pro Essen.
DRK Bottrop kocht selbst für die Kita-Kinder und plant keine Erhöhung
Nicht abhängig von Zulieferern sind Kitas, die mit eigenen Küchenfrauen arbeiten (wie der Träger AGSB) oder das Essen innerhalb der eigenen Organisation zubereiten. Die DRK-Kitas zum Beispiel erhalten ihre Mahlzeiten aus der Küche der Rottmannsmühle. Das DRK teilt mit, aktuell keine Preiserhöhungen zu planen. „Je nach Preisentwicklung (Lebensmittel, Energie und Personalkosten) können wir eine Erhöhung in Zukunft nicht ausschließen“, heißt es aber.
Familien, die auf Unterstützungsleistungen angewiesen sind, können eine Übernahme der Kosten fürs gemeinschaftliche Mittagessen beantragen.
Elternbeiträge für Kita-Besuch bleiben gleich
Die Elternbeiträge, die für den Besuch einer Kita oder Kindertagespflege-Stelle von der Stadt erhoben werden, verändern sich gegenüber 2021 nicht. Sie richten sich nach dem Einkommen der Eltern, dem Alter der Kinder (Ü3/U3) und dem Umfang der in Anspruch genommenen Betreuung.
Dabei gibt es zehn Einkommensstufen. Die niedrigste umfasst ein Jahreseinkommen unter 25.000 Euro; hier wird kein Beitrag von den Eltern erhoben. Die höchste Stufe gilt für alle mit einem Einkommen über 120.000 Euro jährlich. Diese zahlen zum Beispiel für einen U3-Platz mit 35 Stunden Betreuung pro Woche 490 Euro monatlich.
Dabei sind die letzten zwei Kindergartenjahre grundsätzlich beitragsfrei.