Bottrop-Kirchhellen. Der Lyrikpfad des Kulturzentrums Hof Jünger in Kirchhellen geht in die dritte Staffel. Das neue Oberthema lautet „Krieg und Frieden“.

Der Lyrikpfad im Bauerngarten des Kulturzentrums Hof Jünger in Kirchhellen geht in die dritte Staffel. Das Thema der sieben neuen Gedichte ist ein sehr aktuelles: Krieg und Frieden.

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Es gebe unendlich viele Gedichte, die sich mit dem Thema auseinandersetzten, so Uwe Schipper, ein ehemaliger Lehrer-Kollege von Hermann Reinbold, dem Vorsitzenden des Bürgervereins Hof Jünger. Eine Auswahl davon hat er Reinbold dann vorgeschlagen, welcher letztendlich festlegte, welche sieben Gedichte ausgestellt werden.

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Nicht nur die Texte sind neu. Auch einige der Autoren sind erstmals am Lyrikpfad zu lesen. So sind in dieser Staffel Gedichte von Ernst Jandl, Erich Fried, Walter Helmut Fritz und Erich Kästner dabei. Letzterer ist den meisten Menschen nur als Kinderbuchautor („Emil und die Detektive“) bekannt. Mit „Stimmen aus dem Massengrab“ ist am Lyrikpfad ein ernster Text von ihm ausgestellt. Die weiteren Gedichte der dritten Staffel sind: „Gemeinsam“ von Rose Ausländer, „schtzngrmm“ von Ernst Jandl, „Wiederholbare Feststellung“ von Erich Fried, „Und was bekam des Soldaten Weib?“ von Bertolt Brecht sowie „An einem solchen Morgen“ und „Das Wort Friede“ von Walter Helmut Fritz.

Lautes Lesen hilft bei „schtzngrmm“

Reinbold und Schlipper empfehlen den Besuchern, die Verse ruhig laut zu lesen. Bei dem Gedicht „schtzngrmm“ von Ernst Jandl ist dies für das Verständnis besonders wichtig. Darin ist nämlich, wie der Titel schon erahnen lässt, kein einziger Vokal vorhanden. Was zunächst wie ein wirrer Haufen Buchstaben wirkt, wird beim Vorlesen zu einer Geräuschkulisse aus dem „schtzngrmm“, dem Schützengraben.

Der Lyrikpfad wurde im Januar 2022 eröffnet. Er besteht aus 6 Tafeln, auf denen neben den Gedichten auch Infos zu den Verfassern stehen. Alle drei Monate gibt es eine neue Staffel zu einem neuen Thema. Das erste lautete, passend zum Start des Lyrikpfades, „Beginnen“. Im April folgte dann die zweite Staffel mit dem Thema „Annette von Droste-Hülshoff“. Anlass war deren 225. Geburtstag.

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Der Lyrikpfad ist frei zugänglich. Er sei gut angenommen worden, so Hermann Reinbold. „Uns haben auch Leute zurückgemeldet, dass das eine tolle Idee sei und sie nochmals zurückkommen würden, da sie bisher erst ein Gedicht gelesen hatten“.