Bottrop. Der Rotaryclub Bottrop-Wittringen greift dem Kinderschutzbund unter die Arme. Mit Geld und Körpereinsatz wurde der Altbau in Schuss gebracht.
Die Anrichte ist neu, das sieht man sofort. Passgenau steht sie im Durchgang zu den hinteren Räumen und erleichtert den Alltag beim Kinderschutzbund enorm. „Wir können jetzt hier das Essen servieren, in den Schränken darunter haben wir sofort das Geschirr griffbereit“, schildert Osama Aljabr, der pädagogische Leiter des Kinderschutzbundes, den Vorteil dieser Maßanfertigung.
Es ist nicht die einzige Neuerung beim Kinderschutzbund, doch sie fällt eben vom Eingang aus sofort ins Auge. Auch weitere Räume des alten Hauses an der Prosperstraße wurden in Schuss gebracht und neu eingerichtet. Der Rotary Club Bottrop-Wittringen hat das möglich gemacht. Der Club hat sich nicht nur mit Geld engagiert, sondern auch mit Arbeitskraft. Es wurde ausgeräumt, tapeziert, angestrichen, ja selbst den Bau der Möbel haben die Rotarier unterstützt.
Rotarier spenden nicht nur Geld, sondern packen auch selbst mit an
„Zwei von uns waren bei Timmermann und haben da die Möbel mit gefertigt und sie dann hier auch passend mit aufgebaut“, schildert Gerd Carl von den Rotariern das Engagement der Helfer. Das sei es eben auch, was den Verein ausmache, es gehe nicht nur darum Geld zu sammeln, sondern darum anzupacken. Und das haben sie hier tatsächlich – je tiefer man ins Haus vordringt, umso stärker fällt es auf.
+++ Nachrichten aus Bottrop bequem ins Postfach:Hier können Sie sich für unseren kostenlosen Newsletter anmelden! +++
Denn der Kinderschutzbund kann sich nun auch über eine nagelneue Küche freuen. Auch hier ist alles perfekt auf die Gegebenheiten und die Ansprüche des Kinderschutzbunds abgestimmt. Schließlich würden hier in der Küche täglich bis zu 70 Mahlzeiten für die Kinder zubereitet, die hier betreut werden, sagt Christine Jatzek.
Bis zu 35 Kinder verbringen in der Bottroper Einrichtung ihre Freizeit
Bis zu 35 Kinder kommen täglich zum Kinderschutzbund, verbringen hier ihre Freizeit und werden betreut. Dazu gehört auch die Möglichkeit, hier Hausarbeiten zu machen. An den neuen Arbeitsplätzen, die die Rotarier im Büro gebaut haben, dürfte selbst die manchmal lästige Arbeit für die Schule zum Vergnügen werden. An vier Schreibtischen können die Kinder hier in Ruhe ihre Aufgaben erledigen, ein fünfter Schreibtisch bietet Platz für die anfallenden Büroarbeiten beim Kinderschutzbund. Diesen Raum haben die Helfer wirklich verwandelt. Christine Jatzek nennt die vorherige Möblierung nun im Vergleich nur noch „Sperrmüll“.
Peter Lüdeke hat den Kontakt zwischen Rotarieren und Kinderschutzbund vermittelt. „Ich bin regelmäßig hier, engagiere mich und weiß daher, wie wichtig die Arbeit ist, die hier geleistet wird.“ Schon vor Corona hätten die Rotarier entschieden, hier anzupacken. Wegen der Pandemie haben sie ihren Einsatz dann mehrfach verschoben und – in dem Fall Glück für den Kinderschutzbund – erweitert. Ursprünglich habe man eigentlich nur das Büro auf Vordermann bringen wollen.
Unterstützung von Fachfirmen und Rotarierfreunden
So aber haben die Helfer innerhalb von drei Wochen eine wesentlich umfangreichere Renovierung gestemmt. Knapp 14.000 Euro haben die Rotarier dafür aufgebracht, dazu kommen Sachleistungen und Arbeitszeit, die beteiligte Firmen gespendet haben. Denn: Alles können auch die Rotarier nicht in Eigenregie. Bei den Arbeiten stellte sich nämlich heraus, dass für die Küche auch die Elektrik erneuert werden musste. Logisch, dass da Fachkräfte eingreifen mussten.
- Wohnungsbau: Früher Bürgerprotest gegen Bottroper Neubauten ohne Baurecht
- Lindner-Hochzeit: Auch Ausgetretene können in Bottrop kirchlich heiraten
- Verkehr: Anwohner an der Hegestraße sind stinksauer auf die AfD
- Baustelle: Ebelbrücke – Fertigung liegt in den letzten Zügen
Andere Arbeiten wiederum habe man in Eigenregie durchgeführt. „Wir haben zum Glück auch einige Handwerksmeister bei uns im Club, die haben dann für ihr Gewerk die Aufsicht geführt und wir waren ihre Hilfsarbeiter“, schildert Markus Hollenbeck augenzwinkernd die Hierarchie auf der Baustelle.
Gut möglich, dass die Helfer auch noch einmal wieder kommen. Denn einen Raum haben sie noch nicht renoviert und auch da würden sie gern aktiv, sagt Gerd Carl. Willkommen wären sie selbstverständlich, zunächst aber sei man in Gesprächen mit dem Kinderschutzbund in Gladbeck, um dort eine ähnliche Aktion durchzuführen, sagen die Rotarier.