Bottrop. Bottrop-Ebel ist eine einzige Sackgasse. Insbesondere im Berufsverkehr wird es chaotisch. Das ist der Stand bei der Brückenbaustelle.
Ganz Ebel ist aktuell eine Sackgasse. Beide Brücken über die Berne sind dicht. An der Hafenstraße werden derzeit Kanalarbeiten durchgeführt, die Brücke über die Ebelstraße fehlt immer noch. Nach wie vor gähnt neben der Behelfsbrücke für Fußgänger ein Loch, wo eigentlich eine Straße über die Berne führen soll. Doch zumindest ist an dieser Stelle langsam ein Ende absehbar. Derzeit sei die Brücke im Walzlager, wo die großen Träger gewalzt würden, sagt Heribert Wilken, der Leiter des Fachbereichs Tiefbau bei der Stadt.
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Vor Ort stehen bereits die Widerlager, auf denen die Brücke aufliegt. In dieser Woche seien Mitarbeiter außerdem im Walzwerk, um die Arbeiten zu kontrollieren. Wenn dann alles passend sei, stünden als nächste Schritte die Auslieferung und das Einhängen der Brücke vor Ort an. Einen genauen Termin dafür könne er jedoch noch nicht nennen. Zuletzt hatte das Tiefbauamt Mitte Juli als Zeitpunkt genannt, davon weiche man nicht allzu sehr ab, so Wilken.
Versorgungsleitungen müssen zurückverlegt werden
Gleichzeitig macht Wilklen deutlich, dass es allein mit diesen Arbeiten ja auch nicht getan sei. Man dürfe sich nicht vorstellen, dass die Brücke, wenn sie an Ort und Stelle ist, sofort benutzbar ist. „Wir müssen dann noch einige Restarbeiten durchführen“, macht er deutlich. So müssten etwa die Versorgungsleitungen, die derzeit auch unterhalb der Behelfsbrücke verliefen, wieder zurück und unter die neue Brücke verlegt werden. Außerdem seien Anschlussarbeiten nötig, um die Brücke mit der bestehenden Fahrbahn zu verknüpfen.
Die Fertigstellung der Brücke ist dringend nötig und wird von den Bürgern in Ebel auch händeringend erwartet. Insbesondere die aktuelle Situation zehrt noch einmal an den Nerven aller. Der Stadtteil ist derzeit zweigeteilt, Buslinien sind unterbrochen. Auch wer mit dem Auto fährt, muss große Umwege in Kauf nehmen.
Chaotische Situationen im Bottroper Berufsverkehr
Hinzu kommt noch ein weiteres Problem. An der Borbecker Straße stehen Schilder, die die Autofahrer darauf hinweisen, dass die Durchfahrt durch Ebel im Moment gesperrt ist. Die beliebte Abkürzung, um den Stau im Berufsverkehr auf der L 631 zu umfahren, ist also derzeit dicht. Das scheint aber längst nicht bei jedem anzukommen. Immer noch fahren genügend Autofahrer über die Oskarstraße, um dann festzustellen, dass es nirgendwo mehr ein Durchkommen gibt. Sie drehen, fahren zurück, um sich wieder in die Blechlawine einzureihen.
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In der Folge kommt es zu chaotischen Situationen im Kreuzungsbereich von Oskar- und Borbecker Straße. Dort fahren Autos einfach in den Kreuzungsbereich hinein, blockieren alles, so dass selbst Linksabbieger in Fahrtrichtung Essen Schwierigkeiten haben, aus Ebel hinauszukommen. Umgekehrt drängeln auch viele Autofahrer aus der Oskarstraße bei Grün noch irgendwie in den Kreuzungsbereich. Auch für die Anwohner aus diesem Teil Ebels ein großes Problem, sie haben nun einmal überhaupt keine Möglichkeit, das Nadelöhr zu umfahren.
In Ebel zweifeln einige Anwohner übrigens, ob da wirklich nur Schilder übersehen werden. Der Verdacht: Manch einer drängelt sich auf der Busspur an den ersten Metern Stau vorbei, wendet im Stadtteil, um sich dann ein paar Meter weiter vorne wieder in der Schlange einzureihen. Ein wenig Geduld werden die Ebeler noch brauchen. Die Sperrung der Hafenstraße für die Kanalbauarbeiten ist bis Anfang August angesetzt. Läuft alles nach Plan, wäre zumindest eine Brücke im Stadtteil wieder befahrbar.