Bottrop. Die Stadt wendet zig Millionen Euro für Hilfen behinderter Menschen in Bottrop auf. Wofür sie das Geld außer für Kitas und Schulen noch ausgibt.

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat im vorigen Jahr in Bottrop rund 67 Millionen Euro ausgegeben: etwa für Förderschulen und Kindergärten, betreutes Wohnen oder zum Beispiel auch für Arbeitsplätze in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen. Diese Bilanz legte jetzt SPD-Ratsherr Uwe Rettkowski vor. Der frühere Geschäftsführer des Bottroper Roten Kreuzes ist als Abgeordneter in der LWL-Landschaftsversammlung vertreten.

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Im Gegenzug musste die Stadt im selben Jahr Mitgliedsbeiträge von rund 32 Millionen Euro an den Kommunalverband zahlen. Die Differenz zwischen Ausgaben und Einzahlung werden aus zusätzlichen Bundes- und Landesmitteln ausgeglichen. Der Landschaftsverband habe die Corona-Krise zwar gut überstanden, meint der Bottroper Abgeordnete. Die hohe Inflationsrate und die Folgen des Krieges in der Ukraine führten aber voraussichtlich zu einer höheren finanziellen Belastung des Landschaftsverbandes, weil die Ausgaben für die Betreuung von Menschen mit Behinderungen oder Kindern und Jugendlichen aus den Kriegsgebieten ansteigen werden.

Verband finanziert Arbeitsplätze in Behindertenwerkstatt

Im Jahr 2021 förderte der LWL vor allem behinderte und pflegebedürftige Menschen. Insgesamt flossen dazu 33,7 Millionen Euro nach Bottrop. Um ihnen ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, unterstützte der Kommunalverband deshalb zum Beispiel 548 Menschen in Bottrop dabei, alleine oder mit anderen ambulant betreut in der eigenen Wohnung zu leben. Außerdem gab der LWL in Bottrop für 291 Wohnheimplätze Geld aus.

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Der Verband finanzierte 462 Arbeitsplätze in Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Zusätzlich steuerte er rund 170.000 Euro dazu bei, dass Menschen mit Behinderung ihren Arbeitsplatz den eigenen Bedürfnissen entsprechend anpassen oder behalten konnten. Das Geld stammt aus der Ausgleichsabgabe, die Betriebe bezahlen müssen, wenn sie gemessen an ihrer Mitarbeiterzahl zu wenige schwerbehinderte Menschen beschäftigen.

Behinderte und nicht-behinderte Kinder besuchen Kitas gemeinsam

Insgesamt 51 Kinder mit Behinderung aus Bottrop besuchten 2021 einen Förderschulkindergarten oder eine Förderschule des LWL, berichtet Uwe Rettkowski. Rund 769.000 Euro zahlte der Landschaftsverband außerdem dafür, dass 97 behinderte Kinder zusammen mit Kindern ohne Behinderung einen Regel-Kindergarten besuchen konnten. An Entschädigungen flossen rund 1,3 Millionen Euro nach Bottrop. Das Geld ging zum Beispiel an Kriegsopfer und Hinterbliebene.